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900 Großmütter Band 1

900 Großmütter Band 1

Titel: 900 Großmütter Band 1
Autoren: R. A. Lafferty
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ä hren d si e i n de r D u nkelhei t ni e wußten, ob er h i nter ihnen her und wi e nah e e r ihn e n war. Sie m ußten m i ndestens ander t halb S t unden m it hö c hster , keu c hende r , lung e n zerreißender , herz versehrender Geschw i nd i gk e it r e nn e n; dann, in der letzten halben S t unde vor der Mo r gend ä mme rung konnte n si e sic h etwa s verschn a u f en . U nd b e i Tage m ußte im m e r einer wachen, wä hrend der andere schlief . Abe r Schnof f e l konnt e schlafen , wan n er wollte ; e s gelan g ihne n nie m als , sic h heimlic h davon z u m achen , wei l e r dan n jedes m a l sofor t aufwachte.
    Außerde m schie n e r e s darau f anzulegen , sie nachts durch d e n G ürtel de s fruchtbare n Lande s zu treiben und sie am Tage zum Ausruhen in die dürren Regionen zu drü c ken. Es w a r nicht so, daß ihnen die Na hrung wirklich knap p wurde , abe r die Z ei t z um S ammel n g in g vo n ihre r Flucht , ihrem Schla f un d ihre r Wach e ab.
    Si e stieße n auc h au f ein e Meng e rote r Früchte, di e si e sc h w ac h un d dösi g m achten, und do c h konnten sie sich kaum d a von z urü c khalten, immer wieder welche zu pflück e n. Es gab auch eine Ar t Bohnen s prossen, die d e n gleichen Effekt hat t en; auch ein e Nu ß un d ei n getrei d eartige s Gras , desse n Körne r si e i m Vo r b eig e he n m i t de n Hände n a b streiften.
    »Da s is t h i e r ei n narkotische r L a ndstrich« , sagte Brian . »Ic h wünschte , wi r hatten m e hr Zeit, um ihn z u studieren : abe r vielleic ht kriegen wir no c h zuviel davon . Wi r habe n j a kein e Ahnung , wi e wei t er reicht , un d dies e Methode , di e P r odukt e a n un s selbe r auszuprobieren , is t vielleich t gan z effek t iv , aber gefährlich . «
    Vo n d a a n stande n si e unte r de m Einflu ß der Narkotika . Si e träumte n lebhaf t bei m Schlafe n und Wachen. U nd sie b e gann e n, un t e r Halluzinationen z u leiden , di e si e nich t meh r vo n de r Wirklichkeit unterscheide n konnten.
    Als sie anfing e n zu tr ä u me n, d a u e rte es nur einen Bellota-T a g, bis Brian Carroll s pürte, d a ß Schnof fel s Geis t z u ihne n s p rach . Carrol l wa r ei n intelligente r A m ateu r au f diese m Gebie t un d testet e das Ph ä nomen ; e s gib t zuverlässig e Test s dafür . Un d er kam zu dem Schluß, daß es sic h u m Halluzinatio nen, nicht um Telepa t hie h a ndelte . Abe r (un d e r sah das ko mme n) es würde bald so we it sein, daß er die Halluzination e n a k zeptiere n un d glaube n wü r d e, da s Bärentie r spräch e wirklic h z u ihm . Un d da s wä re ein Zeichen dafür, daß e r verrück t gew o r d e n und nicht m e hr fähig wäre, dem Tod auf diesem Planeten zu e nt r inn e n. Ca r r oll w e hrte sich (sol a nge er no c h seinen Verstand h a tte) gegen den G e danken, da ß e r irg e ndwan n e i nma l a n diese n Unsin n glau ben w ürde – so wie e i n M a nn, d e r gefoltert wo r den ist , alle s abstreite n mag , wa s e r unte r Druc k bekann t ode r abgeschwore n hat . Un d trot z alle m – wie ma n e s auc h imme r erkläre n wollt e – sprach Schnoffe l au s de r Fern e z u ihm . »Waru m hälts t du mi ch für einen Bären, nur wei l ic h i n eine m Bärenfel l stecke ? Ic h halt e dic h nich t fü r eine n Menschen, auch w e nn du in einer Menschenh a ut steckst. D u bist vielleicht ein b i ßch e n w e niger. Und warum glaubs t du , da ß d u tap f ere r sterbe n wirs t al s Daniel? J e länge r d u rennst , u m s o schäbige r wir d dei n Tod sein. Und weißt du i mme r noch nicht, wer ich bin ? «
    »Ne i n« , sagt e Bria n Carrol l laut.
    »Ne i n – w a s?« fragte Geo r gina C hantal.
    »Anschein e n d rede t de r Bä r mi t mir , e r is t in me inen Geist eingedrung e n.«
    »Mi t mi r auch . Kan n da s s e in ? Ode r sin d e s die narkotischen F r üchte ? «
    »E s kan n nich t sein . E s sin d Halluzinationen , sie ko mm e n von den N a rkotika, von der Erschöp f ung dur c h da s Rennen , vo n de r S c hlaflosigkeit , un d von de m Scho c k, al s wi r mi t ansehe n mußten , wi e unser e Freund e getöte t wurde n – von einem netten Kerl, der sich in ein U ngeheu e r verwandelte . E s g i bt Tests, um telepathischen E m pf a n g von b l oßer Hal luzinatio n z u unterscheide n – al s d a sind : objektive Bestätigun g – wa s zu r Zei t nich t möglic h is t (wegen de r Verfassung , i n de r Sc hnoffel jetzt ist) und wahr scheinlic h übe r h aup t ni e m öglich sein wi r d; d a
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