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2474 - Zwei Psi-Emitter

Titel: 2474 - Zwei Psi-Emitter
Autoren: Unbekannt
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verdrängt hatte. Es spielte keine Rolle mehr, ob Zerberoff sich womöglich entschieden hätte, der Terminalen Kolonne die Treue zu halten. Oder ob die Awour nach Malikadis Tod die Mikro-Bestien in Zerberoffs Unterkunft aufgespürt und damit die Möglichkeit eröffnet hätten, Registernummer 1.199.188 mit Mann und Maus zu vernichten.
    Sogar sein Eindringen in den Dunklen Distrikt hätte die Entdeckung nach sich ziehen können. Diese Risiken gehörten der Vergangenheit an. Auf gewisse Weise hatte er gepokert und gewonnen, dazu musste man nicht die besten Karten in der Hand halten.
    Seine Rachefantasien, stellte der Terraner fest, bewegten ihn nicht mehr so intensiv wie in den letzten Tagen.
    Sie waren einem vernünftigen, abwägenden Denken gewichen. Vielleicht hatte er sie gebraucht, um die Dantyren-Maske zu ertragen und um ignorieren zu können, wie gering seine Erfolgsaussichten wirklich gewesen waren. Der Blick mit Zorn auf sein Schicksal als Dual hatte ihn vorwärtsgetrieben und stetig neue Kräfte mobilisiert.
    Affkaru wuchs vor ihm und seinen Begleitern auf.
    Eine Stunde Zeit, bis ...
    Der mit G’schogun vereinbarte Zeitplan ließ wenig Luft – ihm selbst, aber auch den Mächtigen der Kolonne. Es kam darauf an, nicht in letzter Minute noch ein Risiko einzugehen.
    Zerberoff war inzwischen gekommen. Der Duale Kapitän hatte den Effremi-Horst eine Viertelstunde vor Danton erreicht.
    „Du bist im Dunklen Distrikt gewesen?", fragte Zerberoff spontan.
    Mit zitternden Fingern öffnete Danton die Maske und schob die Yrendir-Hälfte zur Seite. „Die Ermittler-Rebellen werden uns unterstützen. Es dauert nicht mehr lang, bis ich die Psi-Emitter zünden kann. Du solltest dich bis dahin so weit wie möglich zurückziehen, Zerberoff!"
    „Ich denke nicht daran!", fauchte der Kapitän.
    „Die Freisetzung der Psi-Energien könnte deine paranormal begabten Gehirne schädigen. Du hast uns schon mehr als genug geholfen, ich will nicht, dass du unnötig Schäden davonträgst ..."
    Zerberoff lachte schallend auf.
    „Du musst krank sein, Freund Danton", brachte er spöttisch hervor. „Es gab eine Zeit, da hättest du mich liebend gerne umgebracht ..."
    „Mit Grund!", unterbrach der Terraner. „Mittlerweile sind die Voraussetzungen andere."
    „Glaubst du, ich hätte mich auf deine Seite geschlagen, um ausgerechnet jetzt davonzulaufen wie ein räudiger Shitteke? Ich bin auf CRULT, weil ich Grund genug habe, Antakur zu hassen.
    Was für eine Rache wäre das, wenn ich sie nicht an vorderster Front miterleben dürfte?"
    „Genügt dir Antakurs Tod nicht?
    Was erwartest du mehr?"
    Roi Dantons Frage blieb unbeantwortet. Weil in dem Moment einige Mikro-Bestien Alarm schlugen.
    „Irgendetwas geschieht rings um den Horst!", meldeten sie. „Wir haben mehrere Awour entdeckt. Es scheint, als würden sie in den benachbarten Straßen Stellung beziehen. Andere Awour nähern sich im Schutz von Dunkelfeldern."
    „Wie viele?", wollte Danton wissen.
    „Knapp dreißig. Wir haben Aufzeichnungen gemacht."
    Die holografische Wiedergabe hatte nicht die beste Qualität, weil die Mikro-Bestien permanent in Bewegung gewesen waren. Einige Gesichter waren dennoch gut zu erkennen.
    „Osbangur ist dabei!" Zerberoff brachte die Feststellung wie eine Verwünschung hervor. „Das ist das Untersuchungskommando, das mit Malikadis Tod befasst ist. Ich muss ihnen wohl nachträglich Respekt zollen. Sie haben es nicht nur gewagt, mich zu verdächtigen – sie haben es sogar fertiggebracht, mich bis hier zu verfolgen."
    Der Duale Kapitän machte eine Geste, die er sich möglicherweise bei den Terranern abgeschaut hatte: Er fuhr sich mit beiden Handkanten über die Hälse.
    „Solange die Jäger hier sind, gefährden sie unsere Pläne. Sie müssen verschwinden, Danton, je eher, desto besser. Ich kümmere mich persönlich um Osbangur und seine Leute. Gib mir zehn Assassinen!"
    „Ich will kein Blutbad", widersprach der Aktivatorträger heftig. „Vielleicht beschränken sich die Awour vorerst aufs Beobachten. In spätestens vierzig Minuten werden sie ohnehin nichts mehr aufhalten können."
    „Ich habe Osbangur kennengelernt.
    Er leidet unter seinem Misserfolg und ist versessen darauf, die Scharte auszuwetzen. – Danton, es wird sehr viel mehr Tote geben, wenn die Awour uns aufspüren."
    „Dann macht sie unschädlich, aber bringt sie nicht um!"
    Zerberoff hob abwehrend beide Arme. „Warum gehst du nicht zu Antakur von Bitvelt? Frag ihn, ob er sich
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