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2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen

Titel: 2396 - Traitanks zwischen 20 Sonnen
Autoren: Unbekannt
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nicht darum, ob seine Stimme möglicherweise bis zu der Plattform mit den Zylindertürmen trug. „Ich weiß zur Genüge, welche Risiken bestehen, dass die Terminale Kolonne von Plänen erfährt, die im Solsystem geschmiedet werden. Ich weiß, dass unsere Gegner nicht nur irgendwelche Soldatenvölker sind, dass hinter ihnen höhere Wesenheiten stehen, mit KOLTOROC sogar eine Superintelligenz von beachtlichem Alter."
    Mindestens sechzig Millionen Jahre, bestätigte der Nukleus. Selbst wenn die terranische Regierung das Unmögliche schaffen würde, ihr Wissen vor den Koda Ariel geheim zu halten,, eine Superintelligenz dieses Kalibers kann sie nicht täuschen. Dabei geht es nicht einmal um die harten Fakten, Perry. Du würdest deine Strategie verändern - und daraus Rückschlüsse zu ziehen, wäre für KOLTOROC ein Leichtes. Nur wenn niemand über gewisse Vorgänge Bescheid weiß - an allererster Stelle du selbst! -, werden keine Indizien entstehen. Denn dann wäre der Kampf vorbei, egal ob Terra gefallen ist oder nicht. Dann stünde nicht nur die Milchstraße vor dem Ende, sondern die gesamte Lokale Gruppe. Das kannst du nicht wollen, Perry Rhodan. „Meine Aufgabe ist es, die mir anvertrauten Menschen ebenso zu retten wie unser Heimatsystem. Ich habe nie vor einer Aufgabe zurückgeschreckt und werde das auch jetzt nicht. Aber ich lasse mich nicht erpressen! Von niemandem."
     
    *
     
    Etwas war in ihm zerbrochen. Perry Rhodan war nicht der Mann, der gegen seine Überzeugung handelte. Tief atmete er ein, dann wandte er sich wortlos um und ging. Unter seinen Stiefeln knirschte das halb verwitterte Geröll.
    Vor ihm leckten die Wellen auf den beginnenden Sandstrand. In der mittlerweile sengenden Hitze verdunstete die zurückbleibende Nässe schnell.
    Schmetterlinge und schillernde Insekten gaukelten zwischen den üppig grünenden Büschen zu seiner Rechten. Ein Nichts, verglichen mit dem, was auf dem Spiel stand. Dennoch in all seiner Schönheit ein Teil davon.
    Rhodan ballte die Hände, versuchte, an gar nichts zu denken.
    Resident!
    Er war keine Schachfigur, die andere nach Belieben setzen durften.
    Zorn ist ein schlechter Ratgeber! Warum stößt du deine Freunde auf diese Weise vor den Kopf? Was ist los mit dir, Perry Rhodan?
    Was los war? Diese Frage empfand er nicht nur als absonderlich, sondern schlicht als naiv. Er hätte aufzählen können, was los war, eine endlose Litanei, nur half er damit niemandem.
    Vielleicht waren die Zeiten nie wie diese, Perry Rhodan. Jeder hat seine Aufgabe zu erfüllen. Die Wissenschaftler in, der Charon-Wolke müssen dafür sorgen, dass aus ersten Nadelstichen gegen die Kolonne nachhaltige Angriffe werden, Schläge, die TRAITOR schmerzen.
    Aus der Höhe erklang ein anschwellendes Donnern. Zwei Spuren ionisierter Gase stachen in den Himmel hinauf. Es waren größere Einheiten, die da im Alarmstart abhoben. Instinktiv erwartete Rhodan, dass ihn ein Notruf erreichte, doch sein Kombiarmband blieb stumm.
    Ich trage Verantwortung dafür, dass aus allen kleinen Anfangserfolgen eine Perspektive wird, Perry. Ich entwickle die übergeordnete Strategie, die es uns ermöglicht, gegen die Terminale Kolonne zu bestehen. „Uns?" Der Terraner fuhr auf dem Absatz herum, musterte die mittlerweile dicht über dem Wasser schwebende Kugel. „Im Gegensatz zu deinen Behauptungen kann ich kein Miteinander mehr erkennen. Wir kämpfen eigentlich gar nicht Seite an Seite.
    Weil wir Menschen längst zu deinen Marionetten degradiert sind, ohne eigene Entscheidungsbefugnis. Wir tun, was du für richtig hältst oder irgendjemand sonst, als dessen Handlanger du agierst. Dabei werden wir über alles im Unklaren gelassen und müssen uns mit Spekulationen zufriedengeben. Pflanzen, die im Dunkeln wachsen sollen, werden welk und gehen ein - das sollte dir bekannt sein. Auf diese Weise kann keine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen."
    Der Funkenwirbel pulsierte heftiger. „Wir Menschen sind weder Schachfiguren in einem undurchschaubaren Spiel noch Erfüllungsgehilfen obskurer Mächte", sagte er schneidend scharf. „Wenn es kein gleichberechtigtes Miteinander geben kann, werde ich die Konsequenzen ziehen.
    Ich lasse nicht länger zu, dass wir Menschen und andere galaktische Völker für undurchschaubare Zwecke eingesetzt werden. Wir wollen wissen, welche Dinge weshalb geschehen."
    Niemand setzt euch für fremde oder gar unüberschaubare Zwecke ein. Die Menschheit wird nicht missbraucht, falls das deine Hauptsorge sein
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