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2381 - Der Dunkle Ermittler

Titel: 2381 - Der Dunkle Ermittler
Autoren: Unbekannt
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einen schmalen schwarzen Strich, der senkrecht schätzungsweise fast vier Meter hoch verlief. Dort setzte er sich waagerecht fort, um nach weiteren drei Metern wieder vertikal nach unten zu führen.
    Yvitte stellte fest, dass es ihr tatsächlich möglich war, die Wand zu betrachten, wenn sie sich nicht auf die sich ständig verändernden Muster konzentrierte. Ikaro Blondall musste härter im Nehmen als sie sein oder sich schon besser an die Umgebung gewöhnt haben. Jedenfalls beobachtete sie staunend, wie er die Muster betrachtete und plötzlich die Hand auf die Wand legte.
    Der von den schwarzen Linien umfasste Teil der Wand glitt geräuschlos auf und enthüllte den Blick in einen weiteren Raum, der sich beim ersten Hinsehen durch nichts von dem unterschied, in dem sie materialisiert waren. Abgesehen davon natürlich, dass sich dort keine Blöcke aus Ysalin Afagour befanden und er völlig leer war.
     
    *
     
    „Wartet, ich habe es gleich ... einen Moment noch." Nurnberg stand regungslos vor der Türöffnung und starrte mit einer Konzentration auf die Wand, die Yvitte niemals hätte aufbringen können.
    Für diese Schwäche verabscheute sie sich. „Wie lange willst du diese sinnlose Suche noch fortsetzen?", fragte Leutnant Aar mit kratziger Stimme. Die Materialkundlerin war fertig mit den Nerven. Ihr machte die unwirkliche Umgebung am stärksten von allen zu schaffen. Immer wieder musste Elissa sich übergeben, und nach den Anfällen lag sie dann minutenlang gekrümmt auf dem Boden und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Und wenn ihre Lebensgeister wieder erwacht waren und sie nicht mehr benommen, wie in Trance, den anderen folgte, schien sie unentwegt zu meckern und mit ihrem Schicksal zu hadern. „Ruh dich etwas aus", sagte Blondall. „Wenn du willst, kannst du hier warten, und wir holen dich später ab."
    „Allein zurückbleiben?" Elissas Stimme war so schwach, dass Yvitte sie nicht verstanden hätte, hätten die Systeme ihres Raumanzugs sie nicht automatisch verstärkt. „Das hatten wir doch schon mal." .
    Yvitte verspürte Mitleid, als sie beobachtete, wie die Materialkundlerin sich wieder auf die Füße kämpfte.. Die Vorstellung, allein in einem dieser Räume ausharren zu müssen, war wohl so schrecklich für sie, dass sie alles tat, um den Anschluss nicht zu verlieren.
    Wir sind dafür nicht ausgebildet, dachte Yvitte. Elitesoldaten hätten Schwierigkeiten, sich hier zurechtzufinden.
    Und wir - ein Physiker, eine Materialkundlerin, eine Chemikerin und ein Astro-Archäologe -, wir können. von Glück sagen, dass wir noch leben, auch wenn es noch zu keiner Feindberührung gekommen ist.
    Sie hoffte, dass es auch dabei blieb.
    Bislang war es ihnen gelungen, vier Türen zu öffnen. Und hinter jeder hatte ein weiterer Raum gelegen, der ebenso widerlich war wie der davor.
    Alle Räume waren annähernd gleich groß und hoch, gleich geformt - und gleichermaßen leer gewesen. „Lagerräume", hatte der Captain schließlich vermutet. „Wir befinden uns anscheinend in einer Art Lagersektion."
    „Ja", hatte Ambu Nurnberg ihm zugestimmt, „aber in der eines Raumschiffs, einer Station oder eines Planeten?"
    Blondall hatte nur mit den Schultern gezuckt. Vermutete Yvitte, sehen konnte sie es ja nicht. „Wer kann das schon sagen?"
    Yvitte hatte da so eine Vermutung, wenn auch eine begründete, behielt sie jedoch vorerst für sich. Sie konnte sie nicht beweisen und hatte keine Lust und Kraft für eine endlose Diskussion mit einem Pedanten wie Nurnberg, der dieses Thema stundenlang auswalzen würde, nur um dann festzustellen, dass es ihnen an Informationen fehlte, um zu einem endgültigen Ergebnis zu kommen.
    Und sie hatten keine Zeit dafür. Yvitte war keine Spezialistin; sie hatte natürlich genaue Instruktionen bekommen und war in der Handhabung eines Raumanzugs geschult worden, doch das war schon lange her. Sie ertappte sich, dass sie sich immer öfter fragte, wie lange der Sauerstoffvorrat reichen, wann die Wasseraufbereitung an den Grenzen ihrer Kapazität angelangt, wann die Konzentratnahrung aufgebraucht sein würde. Und jedes Mal wurden diese Gedanken unangenehmer.
    Außerdem war es bei sämtlichen Raumanzügen wiederholt zu Ausfällen gekommen. Die einfachen Systeme schienen noch zu arbeiten, doch auf komplexere Funktionen war kein Verlass mehr. Hätten sie doch SERUNS besessen!
    Was, wenn es aus Kostengründen einen von ihnen erwischen würde? Und vor allem ... was würden sie dann tun?
    Immerhin war der
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