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211 - Die Zombie-Seuche

211 - Die Zombie-Seuche

Titel: 211 - Die Zombie-Seuche
Autoren: Mia Zorn
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abgeworfen hatte. Aus runden Kuhaugen glotzte es ihn an.
    Rulfan ritt heran. Wie ein normannischer Krieger saß er auf seinem Halbhorn und grinste über das ganze Gesicht. »Nicht aufgeben, mein Freund! Ich reite schon mal zu den Frauen.«
    Matt biss die Zähne zusammen. Ihm fehlte gerade der Humor für Rulfans Bemerkung. Er krempelte die Ärmel hoch und klopfte dem Quasi-Yakk vor sich zwischen die Hörner. »Ich bin der Mensch! Du das Rind!« Trotzdem benötigte er noch drei Versuche, bis das störrische Tier ihm endlich gehorchte. Verschwitzt, aber zufrieden machte er sich auf den Weg zu dem Lagerplatz unter der großen Akazie.
    Nach der Begegnung mit der Spinne heute Morgen hatten sie zügig die Höhle verlassen. Der Abstieg in die Wälder und die Wanderung durch dichten Dschungel waren mühsam gewesen. Besonders für Almira: Sie konnte kaum noch laufen. Ihre Wade war geschwollen.
    Die Glasscherbe, die sich beim Absturz der Roziere in ihr Bein gebohrt hatte, hatte eine tiefe Wunde hinterlassen, die jetzt eiterte. Da nutzte auch die angeblich desinfizierende Paste aus Almiras Kräuterbeutel nichts mehr. Rulfan musste die Wunde aufschneiden, damit Dreck und Eiter abfließen konnten. Sie hatten im Schatten der großen Akazie ihr Lager aufgeschlagen, sodass Almira sich ausruhen konnte.
    Anscheinend ging es ihr besser: Humpelnd lief sie Matt entgegen. Durch das hellblaue Tuch an ihrer Wade starrte ein blutiger Fleck. »Was bin ich froh, dass ihr auf diese Gnaks gestoßen seid!«, rief sie ihm zu.
    Matt grinste. Er tätschelte den Hals seines Tieres.
    »Gnak nennt man dich also!« Niedlicher Name für ein Vieh, dass ihm beinahe sämtliche Knochen gebrochen hatte. Almira reichte ihm das Bündel Decken hinauf.
    Matt half ihr hinter sich auf das Gnak.
    Vor Rulfan im Sattel saß Sanbaa. Ihre dunkelbraunen Locken waren mit einem roten Tuch hochgebunden.
    Aufrecht wiegte sich ihre schlanke Gestalt im Rhythmus des trabenden Gnaks. Ihre Haut schimmerte bronzen in der Mittagssonne. In ihrem violettfarbenen Kleid und mit den Kupferringen an Armen und Fußknöchel glich sie einer äthiopischen Königin.
    Während sie nebeneinander her ritten, betrachtete Matt aufmerksam das Gesicht der Schönen. Es wirkte wie eine Maske. Bewegungslos starrte sie in die Ferne.
    Nur um ihre Lippen lag ein trotziger Zug. Nach dem Vorfall in der Höhle hatte Matt versucht, mit ihr ins Gespräch zu kommen. Aber sie war verschlossen wie eine Auster. Er erfuhr nur, dass das Dorf, in das sie wollten, Gambudschie hieß.
    Matt wandte seinen Blick auf die Ebene hinter den Marulabäumen. In der Ferne sah er am Horizont eine Büffelherde vorüberziehen. Von irgendwo her wehte der Wind das Trompeten von Efranten zu ihnen herüber.
    Sie waren noch nicht weit gekommen, als Rulfans Gnak anfing zu bocken. Es warf seinen Kopf zur Seite und brach aus.
    Matts Gnak eiferte seinem Artgenossen nach. Gott sei Dank machte es keinen Buckel. Trotzdem hatte Matthew Mühe, es im Zaum zu halten. Offensichtlich hatten die Tiere keine Lust, nach Westen zu traben. Zielgerichtet strebten sie nach Süden. »Vermutlich wollen sie in ihren Heimatstall!«, rief er Rulfan zu.
    Der Albino nickte. »Gibt es in dieser Richtung ein Dorf?« wollte er von Sanbaa wissen.
    Die Frau zuckte nur mit den Schultern. »In dieser Richtung war ich noch nie unterwegs!«
    »Wir sollten nichts unversucht lassen, was auf Hilfe hoffen lässt!«, meinte Matt. Und so ließ man den Gnak ihren Willen.
    Es vergingen Stunden, bis sie in einem Akazienhain die palmbedeckten Dächer entdeckten. Almira lachte erleichtert. »Sie haben uns tatsächlich in ihr Dorf geführt!«
    Beim Näherkommen entpuppte sich das »Dorf« jedoch als Handelsposten mit nur drei Gebäuden und einer Wechselstation für Zugtiere. Neugierig hielten die Gefährten Ausschau nach den Bewohnern. Aber die Station wirkte verlassen: Die Tore der eingezäunten Koppeln standen offen. Die Unterstände für die Tiere waren leer. Auf dem gepflasterten Weg, der zu den Häusern führte, lag ein einzelner Stiefel. Irgendwo quietschte eine Tür in den Angeln. Keine Stimmen, und keine Geräusche, die auf menschliches Leben schließen ließen.
    Schweigend ritten sie auf die Häuser zu. Der lang gestreckte Bau in der Mitte schien das Haupthaus zu sein.
    Weiße Tünche blätterte von seinen Außenwänden ab.
    Rund um das Haus verlief eine überdachte Veranda.
    Rechts neben dem Haupthaus befand sich eine größere Blockhütte und etwas nach hinten versetzt ein
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