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1770 - Endreddes Gesetz

Titel: 1770 - Endreddes Gesetz
Autoren: Unbekannt
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kam es nur darauf an, daß niemand uns beobachten konnte.
    „Nun?"
    Bull blieb störrisch stehen, wo er war.
    Ich zog das Oberteil, dann die Hose und die Stiefel meiner lindgrünen Gefängniskombination aus.
    „Bitte untersuche mich, Bully. Etwas ist mit mir passiert, und ich weiß nicht, was."
    Über meine Erlebnisse von Pattrido sagte ich absichtlich nichts, auch nicht über die wenigen Hinweise, die ich besaß.
    Er sollte unvoreingenommen seine Meinung bilden.
    Der Dicke musterte jeden Quadratzentimeter meines Körpers. Er ließ sich endlos Zeit, fuhr mit den Fingerspitzen über eine Fülle von roten, wunden Striemen, die sich über meinen gesamten Brustkorb und den Rücken zogen. Speziell das linke Bein war von Striemen geradezu übersät.
    „Tja, Alter ...", murmelte er. „Die Sache ist eindeutig: Du bist operiert worden. Das sind Spuren von Bioplastmedizin. Wenn jemand praktisch schon gestorben ist, und wenn man ihn dann noch zurückholen kann, dann sehen Leute so aus."
    Operiert?
    Natürlich!
     
    *
     
    Ich nahm mir eine Stunde Zeit, Bull mit sämtlichen Details vertraut zu machen. Aber auch zu zweit gelang es uns nicht, den Sinn in den Ereignissen ausfindig zu machen.
    Jemand hatte mich operiert. Die unbekannte Person hatte mich vor dem sicheren Tod gerettet. Auf der „anderen Seite" der 13:01 Stunden mußte es jemanden geben, der erstens mein Freund war und sich zweitens auf die medizinische Versorgung eines Arkonidenkörpers verstand.
    Die Theorie, daß ich jedesmal bewußtlos oder körperlos Level 13 oder 14 erreichte, wurde somit schwer erschüttert. Es war kaum vorstellbar, daß sich ein solcher Freund dort befinden sollte.
    Vergiß etwas anderes nicht, Arkonide: Du erwachst jedesmal in Schweiß gebadet. Vermutlich erbringst du auf der anderen Seite jedesmal eine bestimmte Art von Leistung. Es könnte sein, daß du wertvoll bist. Möglich, daß du nur gerettet wurdest, damit du diesen Wert nicht einbüßt.
    Der Extrasinn hatte wahrscheinlich recht.
    Was, wenn diese ominöse Leistung mich jedesmal wieder überforderte? Wenn ich deswegen so in Schweiß gebadet war?
    Ich hielt es für möglich, daß wir alle erst dann erlöst wurden, wenn ich es „auf der anderen Seite" endlich schaffte, meine Aufgabe zu lösen. Worin eine solche Aufgabe auch immer bestehen mochte.
    Und wenn dies wirklich so war, dann handelte es sich bei Endreddes Bezirk vielleicht doch um ein riesiges Computerspiel...
    Ich dachte lange darüber nach, ob es eine Möglichkeit gab, mich quasi selbst zu unterstützen. Es mußte ja nicht sein, daß ich jedesmal zu Ende meiner 13:01-Stunden-Phase körperlich und geistig so erschöpft war.
    Das Ziel bestand also darin, mich für den kommenden Übergang in gute körperliche Form zu bringen. Insbesondere deshalb, weil ich mich nach dem Pattrido-Abenteuer in erschreckender Verfassung befand.
    „Was hast du vor, Atlan?"
    Jetzt erst registrierte ich, daß ich mich erhoben hatte; lächelnd und mit einem etwas verschmitzten Ausdruck im Gesicht.
    „Ich werde mich mal richtig ausschlafen, Bully. Ein bißchen erholen. Nicht ständig bei 1,2 gSchwerkraft durch die Gegend laufen."
    Bull schüttelte nur verständnislos den Kopf, als ich mich in Richtung Fernkarussell entfernte. 9. September 1220 NGZ. Gefängniswelt Schingo, Endreddes Bezirk. Eine Brandwunde; ein Bad im Meer.
    Der strategische Standpunkt.
    Ihre Lage im Demmyd-System erreichte einen stabilen Zustand, der ohne einen größeren Zwischenfall auch nicht mehr kippen würde: Die Fermyyd versuchten sich weiterhin am Schutzschirm natürlich ohne Erfolg -, und die Verbände der Regenbogenschiffe hielten zuverlässig still.
    Rhodan benutzte die Wartezeit dazu, ihr Verteidigungssystem der stabilen Lage anzupassen.
    Im Orbit über dem Standort Atlan bezog die ATLANTIS Position, 12.000 Kilometer über dem Boden.
    Dem arkonidischen Kreuzer hinzu gesellten sich die BASIS-Kreuzer 21 bis
     
    30.
     
    Alaska Saedelaere führte von der ATLANTIS aus das militärische Kommando.
    Über dem Standort Tekener, tausend Kilometer entfernt, schwebten die MONTEGO BAY, Dao-Lin-H'ays NJALA, die PERSEUS und die Kreuzer BAS-KR-31 bis
     
    40.
     
    Als militärischer Kommandant dieses Verbandes füngierte Julian Tifflor.
    Rhodans Sohn und Dao-Lin-H'ay kümmerten sich persönlich um Tekener. Speziell Dao war nach der Fermyyd-Katastrophe kaum aus der Zelle wegzubewegen. Den Verlust von acht Begleiterinnen wegzustecken, das war auch für eine hartgesottene Kartanin
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