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1755 - Im Fokus der Hölle

1755 - Im Fokus der Hölle

Titel: 1755 - Im Fokus der Hölle
Autoren: Jason Dark
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er nicht mehr den Eindruck, mir an die Gurgel fahren zu wollen.
    Etwas lässiger, als ich es sonst tat, zielte ich mit der Beretta auf sein Gesicht. Alles sah wie zufällig aus und auch meine Frage hörte sich wie zufällig gestellt an.
    »Ihr seid doch bestimmt nicht allein hier im Haus. Oder irre ich mich da?«
    Er zuckte mit den Schultern.
    »Okay, auch eine Antwort. Deshalb frage ich dich weiter. Wo kann ich Justine Cavallo finden?«
    Er schwieg und presste die Lippen zusammen. Über seine Herrin schien er wohl nicht reden zu wollen.
    »Bitte, wo steckt sie?« Ich blieb höflich. »Es wäre besser für dich, wenn du mir das sagst.«
    »Nein!«
    »Gut, das ist eine Antwort. Und warum willst du nichts sagen? Was ist der Grund?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Sie kann dir nicht helfen«, sagte ich. »Sie ist nicht da. Sie ist zudem auch zu schwach. Ich würde an deiner Stelle nicht mehr auf sie setzen.«
    »Was willst du von ihr?«
    »Ich möchte wissen, wo sie sich aufhält.«
    Er senkte den Kopf. Diese Frage gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Dann anders«, sagte ich. »Ist sie hier im Haus? Steckt sie in irgendeiner Etage?«
    »Kann sein.«
    »Aha. Sie ist also doch da. Das ist gut. Dann werde ich mir das Haus mal vornehmen. Aber du kannst es mir auch leichter machen und mir sagen, wo ich sie finde.«
    »In der Hölle.« Sein Kinn ruckte vor. »Ja, in der Hölle, verdammt noch mal.«
    Das war eine Antwort, die zu ihm passte. Er hatte sich entschieden. Er war gierig darauf, mich aus dem Weg zu schaffen und mein Blut zu trinken.
    Mit einer blitzschnellen Bewegung riss er den rechten Arm hoch. In der Hand hielt er das Messer, und mir war in diesem Augenblick klar, was er vorhatte.
    Er wollte mir die Klinge in die Brust werfen, aber er hatte sich verrechnet. Noch bevor das Messer die Hand verließ, peitschte der Schuss auf.
    Volltreffer!
    Die Kugel holte ihn von den Beinen. Er verlor den Halt und taumelte gegen den Tisch.
    Auch da konnte er sich nicht halten. Er riss den Tisch mit um, als er zu Boden fiel und dort bewegungslos liegen blieb. Meine Kugel hatte ihn geschafft.
    Ich war erleichtert. Wieder zwei Halbvampire weniger. Sie brachten unschuldigen Menschen Wunden bei und ließen sie ausbluten, wobei das Blut von ihnen getrunken wurde. Mit ihren Opfern hatten sie kein Mitleid. Da gingen sie gnadenlos vor und ähnelten schon den echten Vampiren.
    Wie viele sich noch in diesem Hotel aufhielten, wusste ich nicht. Aber mir ging es vor allem um Justine Cavallo. Sie stand an erster Stelle. Sie hielt sich hier im Hotel auf. Davon war ich überzeugt. Ich musste sie nur finden, und das würde zu einem Problem werden.
    Dann erinnerte ich mich noch an eine andere Person, die sich ebenfalls in diesem Hotel aufhielt. Es war Lilian Block. Ich hatte sie bewusst nicht mitgenommen, weil ich sie keiner Gefahr aussetzen wollte. Nun dachte ich anders darüber. Ich wollte wieder zu ihr gehen und hoffte, dass es ihr noch gut ging.
    Das große Problem blieb Justine Cavallo. Ich trat auf den Flur hinaus und dachte über sie nach. Wo konnte sie sein?
    Ich glaubte nicht, dass es in diesem Hotel einen Keller gab. Wenn Justine hier war, dann in einer der Etagen. Zwei Etagen hatte ich schon durchsucht. Eine tiefer, in der ersten Etage, befand sich das Zimmer, in dem ich Lilian Block zurückgelassen hatte.
    Ich musste daran denken, dass sie eine Beute für die Cavallo war, und das gefiel mir gar nicht. Auch wenn die Vampirin recht schwach war, besaß sie noch immer die Macht, andere zu zwingen, ihr zur Seite zu stehen. Sie brauchte Blut, Menschenblut, und dafür gab sie alles. Und ich ging davon aus, dass sie nicht allein war.
    Jedenfalls würde es eine spannende Suche werden...
    ***
    Johnny stand wieder auf den Beinen. Er schwankte noch etwas.
    Sein Vater hatte ihn auf die Beine gezogen und stützte ihn, denn Johnny war tatsächlich noch etwas schwach.
    Er hatte jemanden erschossen!
    Bewusst und gezielt.
    Es war ein Mensch gewesen, das jedenfalls hätte man im ersten Augenblick denken müssen. Aber es war kein richtiger Mensch, es war einer, der auf dem Weg gewesen war, ein Vampir zu werden. Seine Verwandlung war gestoppt worden, aber die Sucht nach dem Blut der Menschen war schon bei ihm vorhanden.
    Bill legte beide Hände auf die Schultern seines Sohnes. »Du darfst dir keine Vorwürfe machen, Junge. Du hast alles richtig gemacht. Du hast die Waffe zu deiner Verteidigung einsetzen müssen, das ist es, was zählt.«
    Johnny nickte und
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