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1741 - Die Shanghai-Falle

1741 - Die Shanghai-Falle

Titel: 1741 - Die Shanghai-Falle
Autoren: Jason Dark
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Götzenverehrung sprechen und von einer schon irren Sucht nach der Macht über Menschen.«
    »So weit, so schlecht.«
    »Warum sagst du das?«
    »Ganz einfach, Dau. Es war mir zu allgemein. Um diese Bande auszuschalten, müsstest du schon konkreter werden. Ich weiß, dass sie jetzt gewarnt sind. Ob sie Angst vor mir haben, kann ich dir nicht sagen, ich denke, dass es ein gewisser Respekt ist, der allerdings nicht ausreicht, um uns in Ruhe zu lassen.«
    »Das sehe ich auch so.«
    »Welche Spuren habt ihr denn?«
    Dau Xing gab einen Laut von sich, der sich nicht eben optimistisch anhörte. »Ich tappe auch im Dunkeln. Wir haben ein paar Hinweise, das ist alles.«
    »Und ihr wisst nicht, wer im Hintergrund die Fäden zieht?«
    »So ist es.«
    »Gibt es denn einen Verdächtigen?«
    Dau Xing ließ sich etwas Zeit mit der Antwort. »Nein, es gibt nichts Konkretes, ich gehe allerdings davon aus, dass es normale Menschen sind, die hier ihre Schäfchen ins Trockene bringen wollen.«
    »Inwiefern?«
    »Wer viel besitzt, der hat auch Macht. Und in dieser Stadt geht es nur um Macht. Und wie kann man am besten eine gewisse Machtposition erreichen? Nur durch Einsatz und auch Brutalität. Und genau das hat man hier in die Wege geleitet. Es hat ja Tote gegeben, und es gab auch Zeugen, die etwas sahen.«
    »Und was?«
    »Die Killer. Brutale Menschen, die letztendlich keine waren, die aber eine besondere Vergangenheit hatten.«
    »Und welche?«
    »Sie wurden wohl auch in einem Kloster erzogen, Suko.«
    Der Inspektor schluckte. »Sprichst du von einem Shaolin-Kloster irgendwo in den Bergen?«
    »Das kann sein.«
    Suko sagte nichts mehr. Er wusste nicht, was er mit den Aussagen seines Freundes anfangen sollte. Sie waren einfach zu wenig konkret. Mal hier ein Stück, mal dort ein Stück. Das konnte ihm nicht gefallen. Die Polizei war nicht dumm. Es musste doch einen Hinweis geben, der konkreter war.
    »Wenn es Mönche sind, Dau, dann haben sie einen falschen Weg eingeschlagen. Dann leben sie womöglich in einem Kloster und führen von dort ihre Angriffe durch. Kann sein, dass sie auch gelenkt werden. Wir müssen versuchen, jemanden in die Hände zu bekommen, der redet. Die beiden, die ich erlebt habe, können es leider nicht mehr. Du bist der Mann hier am Ort. Du kennst dich aus, und wenn du einen Hinweis hast, dann halte damit nicht zurück, das ist es, worum ich dich bitte.«
    »Ich habe verstanden.«
    »Außerdem hast du uns geholt. Du brauchst jemanden, der dir hilft.«
    »Ich weiß.«
    »Okay, Dau, dann denke darüber nach, wo wir eingreifen können. Alles andere wird sich schon regeln lassen.«
    »Gut, ich melde mich wieder.«
    Suko war nicht zufrieden, nachdem das Telefonat beendet war. Okay, er kannte Dau nicht gut genug. Beider Leben war in verschiedene Richtungen verlaufen, das konnte er akzeptieren, aber mit den Aussagen des Kollegen kam er überhaupt nicht klar. Zudem hatte Suko den Eindruck, dass Dau Xing sie bewusst so vage gehalten hatte. Er besaß keine Beweise, sein Gefühl aber sagte ihm, dass er richtig lag.
    Shao hatte ihren Platz auf dem Bett nicht verlassen. Sie saß dort und massierte ihren Hals. Ab und zu trank sie einen Schluck Wasser. Als sie Suko sah, schüttelte sie den Kopf.
    »Du hast Probleme?«
    »Ich denke schon.«
    »Und worum geht es?« Sie konnte zwar sprechen, doch die Stimme war nicht normal. Aus ihrem Mund drang nur ein raues Flüstern.
    Er nahm ebenfalls auf der Bettkante Platz. »Wenn ich das wüsste«, murmelte er.
    »Wieso?«
    Suko hob die Schultern an.
    »Ach. Hängt es mit deinem Telefonat zusammen?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Suko hob die Arme und ließ sie wieder fallen. »Ich kann dir nichts Konkretes sagen, aber ich habe mich über den Inhalt des Telefonats gewundert.«
    »Wieso?«
    »Weil Dau Xing sich nicht konkret ausgedrückt hat. Alles war mehr ein Wischiwaschi.«
    »Vielleicht konnte er das nicht?«
    Suko schaute seine Partnerin länger an. »Glaubst du das? Dau Xing ist Polizist. Das bin ich auch. Und von einem Polizisten bin ich andere Aussagen gewohnt. Konkretere.«
    Shao nickte und trank danach wieder. »Ich verstehe dich. Aber was sollen wir jetzt tun?«
    »Keine Ahnung. Wir sind hier in der Stadt fremd. Wir kennen nichts oder nicht viel. Wir wissen nicht, wie die Menschen hier ticken und wir haben eine Anlaufstation, die ich mir auch anders vorgestellt habe.«
    »Du meinst Dau Xing?«
    »Wen sonst?«
    »Nicht jeder kann aus seiner Haut. Du darfst ihn nicht mit dem Menschen
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