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1726 - Die Polizistin

1726 - Die Polizistin

Titel: 1726 - Die Polizistin
Autoren: Jason Dark
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gelblich, und sie schaute in Augen, die nicht nur schräg wuchsen, sondern auch mit einem düsteren rötlichen Licht gefüllt waren.
    Die Polizistin hatte sich nie Gedanken über den Teufel gemacht. In diesem Moment allerdings hatte sie das Gefühl, dass genau diese Gestalt sie besucht hatte…
    ***
    Angela Fox klebte in ihrem Sessel fest. Sie fand nicht mehr die Kraft, sich zu erheben, um diesem grässlichen Anblick zu entkommen. Sie war zudem über die Größe der Fratze überrascht und hatte den Eindruck, dass sie die ganze Breite des Zimmers einnahm. Auch wenn es ihr lächerlich erschien, aber ihr kam plötzlich in den Sinn, eine Frage zu stellen. Sie musste einfach etwas loswerden.
    »Wer bist du…?« Die Worte waren nicht mehr als ein Hauch gewesen, und sie rechnete auch nicht damit, eine Antwort zu bekommen.
    Und doch wurde sie ihr gegeben.
    »Ich bin der wahre Herrscher der Welt. Ich war es und werde es immer bleiben. Ich bin gekommen, um dir zu deinem neuen Leben zu gratulieren…«
    Sie verstand die Worte, begriff sie aber nicht. Wieso war er plötzlich hier? War er wirklich der Teufel?
    Angie erhielt die Antwort, denn die andere Seite schien Gedanken lesen zu können.
    »Ja, ich bin es, an den du denkst. Und ich habe dich aufgesucht, um dich auf deine neue Existenz vorzubereiten. Vieles hat über lange Zeit im Verborgenen geschlummert, aber wenn es ein Erbe gibt, dann muss man auch bereit sein, es anzunehmen. Und das ist bei dir jetzt der Fall.«
    »Erbe?«, wiederholte sie.
    »Ja, du hast richtig gehört!«, zischte er ihr entgegen. »Du bist eine Erbin, und die Hölle vergisst niemals etwas. Du hast es erlebt, du hast gesehen, wie stark du wirklich bist, und das wird auch so bleiben, Angela…«
    Jetzt hatte sie alles erfahren. Wenigstens das, was allgemein war. Details waren für sie natürlich auch interessant, aber sie wagte nicht, diese Fratze danach zu fragen.
    Stattdessen flüsterte sie: »Was soll ich denn tun?«
    »Oh, das ist leicht. Du wirst dein Leben normal weiterführen. Aber du bist besser als die anderen, denn in dir steckt etwas, das dich unbesiegbar macht. Du hast es erlebt, und du wirst es immer wieder erleben, Angela.«
    Sie nickte, ohne es richtig zu wollen. Dabei begriff sie noch immer nicht so richtig, was hier ablief. Aber sie wusste auch, dass sie es sich nicht einbildete. Und das empfand sie als schlimm.
    »Ja, ich verstehe«, murmelte sie. »Es ist wirklich alles in Ordnung.« Sie lachte über sich selbst. »Alles klar, ich gehe meinen Weg weiter.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Ein Erbe also. Welches denn…?«
    Angela erwartete eine Antwort. Doch da hatte sie sich geirrt, denn die erfolgte nicht. Die Fratze stand weiterhin vor ihr mitten im Zimmer, zeigte ihr Gebiss und auch die roten Augen, die so intensiv leuchteten und die Polizistin an das Feuer der Hölle erinnerten, das nun allmählich schwächer wurde und nach wenigen Sekunden völlig erloschen war.
    Damit verschwand auch der Kopf und das Licht ging wieder an, sodass in ihrer Wohnung wieder Normalität herrschte, an die sich Angie erst wieder gewöhnen musste.
    Ihr Herz schlug noch immer schneller. Aber es beruhigte sich zusehends. Als sie gegen ihren linken Unterarm schaute, sah sie, dass dieses Zeichen verschwunden war.
    »Mist«, flüsterte sie. »Wenn ich nur wüsste, was das alles soll. Das ist grauenhaft.«
    Plötzlich musste sie lachen. Sie konnte nicht anders.
    Sie presste die Hand gegen die Stirn, schüttelte den Kopf und versuchte dabei normal nachzudenken. Das gelang ihr nicht.
    Sie hatte Besuch vom Teufel bekommen! Von einer schrecklichen Gestalt, die tatsächlich so ausgesehen hatte, wie man sich den Teufel vorstellte.
    Das war verrückt. Das konnte nur ein Wachtraum gewesen sein. Den Teufel gab es nicht. Das war doch ein Fantasiegeschöpf, mit dem man den Menschen Angst einjagte.
    Was also sollte das?
    Dann dachte sie wieder über die Worte nach, und ihr kam der Begriff Erbe in den Sinn. Genau das war das Problem. Ein Erbe. Oder eine Erbin. Sie war es.
    Die Frage stellte sich nur, was sie geerbt hatte.
    Das Zeichen auf ihrem Arm?
    Ja, das schon, aber vielleicht noch mehr. Vielleicht war etwas dabei, von dem sie noch nichts wusste. Das tief verborgen in der Vergangenheit lag und erst jetzt wieder zum Vorschein gekommen war. Das heißt, noch nicht richtig. Es war nur etwas angedeutet worden, aber sie war sich sicher, dass es mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte.
    Darüber hatte sie nie nachgedacht. Auch
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