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1718 - Die Messerkatze

1718 - Die Messerkatze

Titel: 1718 - Die Messerkatze
Autoren: Jason Dark
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uns der Kerl gesagt, John? Sie lebt halb im Keller?«
    Ich nickte.
    Suko trat einen Schritt zurück und richtete seinen Blick zu Boden. Es gab dort Fenster zu sehen, vielmehr die Hälfte davon. Nur die obere, die untere war durch den Schacht verdeckt.
    »Ich denke, dass wir hier richtig sind.«
    Mehr hatte Suko nicht sagen müssen. Er deutete nur schräg in die Tiefe, und als ich hinschaute, da wusste ich, was er meinte.
    Auch wenn die Scheibe des Fensters verschmutzt war, sahen wir doch das Licht, das dahinter schimmerte. Es sah aus wie eine Mischung aus grün und blau.
    »Und? Sind wir richtig?«, fragte Suko.
    »Und ob«, flüsterte ich. »Los …«
    Die Hintertür ließ sich normal öffnen, und wir schoben uns ins Haus hinein, in dem es muffig und feucht roch. Das Licht brannte hier nicht, aber wir mussten uns orientieren und nahmen deshalb unsere Lampen zu Hilfe.
    Die beiden Strahlen wiesen uns den Weg, der dort aufhörte, wo eine Treppe begann. Wir leuchteten die Stufen hinab und entdeckten sofort den Zugang zu dieser Souterrain-Wohnung. Er lag auf halber Strecke. Man musste von der Treppe auf ein Podest treten, um an die Tür heranzukommen, hinter der die Wohnung mit dem türkisfarbenen Licht lag.
    Wir hatten die Tür schnell erreicht. Natürlich stand sie nicht offen, aber es gab eine Klinke.
    Uns war nicht klar, ob die Bewohner ihre Buden von innen abschlossen. Das konnte, musste aber nicht sein, und so starteten wir einen ersten Versuch.
    Suko bewegte die Klinke behutsam nach unten. Es war gut, dass sie kein verräterisches Geräusch abgab, und als Suko den Anschlag erreicht hatte, drückte er gegen die Tür. Nur sehr schwach, aber das reichte.
    Es war nicht abgeschlossen.
    »Auch blinde Hühner finden mal ein paar Körner«, sagte ich und machte den ersten Schritt …
    ***
    Es war so wunderbar!
    Julie Price hatte ihre Hände auf den Körper der glatten Statue gelegt, und sie durfte erleben, dass diese Statue nicht nur das war, was sie nach außen hin zeigte. Es gab etwas in ihrem Innern, das jetzt auf Julie überging.
    Und das spürte sie.
    Hätte man sie gefragt, was es war, sie hätte keine genaue Antwort geben können. Aber es war eine Kraft, die schon uralt war, sich über Tausende von Jahren nicht verändert hatte und sich nun ausbreitete, um in ihren Körper einzudringen, was Julie deutlich spürte.
    Zuerst war es nur ein Kribbeln gewesen, beinahe schon unangenehm, aber dann war aus dem Kribbeln ein Strom geworden, der erst durch ihre Finger glitt, dann die Handgelenke erreichte, dort auch nicht anhielt, sondern in die Arme drang und immer höher stieg, denn es fühlte sich an, als wollte er die Schultern erreichen.
    Und so war es auch. Der Strom ließ sich durch nichts stoppen, was ihr gefiel, denn sie fühlte sich plötzlich sehr wohl. Es war etwas völlig Neues, was da auf sie zukam, eine ganz andere Kraft, die ihre bei Weitem überstieg.
    Sie schloss die Augen, um sich voll zu konzentrieren. Sie hörte in ihren Ohren ein fernes Rauschen und hatte den Eindruck, als wollte jemand Kontakt mit ihr aufnehmen, der sehr weit von ihr entfernt war.
    Es war keine Stimme, die sie vernahm. Und doch war sie fasziniert, denn der Strom, der aus tiefer Vergangenheit in sie strömte, machte sie stark.
    Ein wunderbares Gefühl der Erleichterung erfasste sie. Plötzlich war sie in der Lage, mehr zu sehen. Es eröffneten sich ihr zwar keine Welten, aber die Dunkelheit störte sie nicht mehr. Als hätte sie die Sehkraft einer Katze bekommen.
    Julie senkte den Blick. Sie hatte den Wunsch, wieder in die Augen der Statue zu schauen, die sie so fasziniert hatten – und war beinahe enttäuscht, dass sie die Farbe nicht mehr sah. Sie war verschwunden. Die Augen kamen ihr leer vor. Die Skulptur gab nichts mehr an sie ab.
    Julie stöhnte auf. Sie wollte darüber nachdenken, wie negativ alles war, als sich ihr Denken wandelte.
    Nein, so durfte sie das nicht sehen. Es war nicht alles negativ. Etwas hatte sich schon verändert. Denn jetzt steckte die Kraft der Katzengöttin in ihr. Sie konnte sehen wie im Hellen. Das lag daran, dass ihre Augen zu Katzenaugen geworden waren. Auch die Gerüche nahm sie jetzt intensiver wahr, und ihr Gehör hatte sich ebenfalls stark verbessert.
    Sie trat einen kleinen Schritt zurück, senkte den Blick und schaute auf die Katzen, die sich noch immer in ihrer Nähe aufhielten. Der Drang, ihnen etwas zu sagen, stieg in ihr hoch, aber es begann zunächst mit einem leisen Lachen.
    »Jetzt bin ich
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