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1515 - Die Balkan-Bestie

1515 - Die Balkan-Bestie

Titel: 1515 - Die Balkan-Bestie
Autoren: Jason Dark
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Gitter ihn dann noch an einer Flucht hindern konnten, musste man dahingestellt sein lassen.
    »Setz dich!«, fuhr er ihn an. »Los, verdammt, du sollst dich setzen! Geh weg vom Gitter!«
    Manescu hatte ihn gehört. Er focht noch immer seinen Kampf gegen sich selbst aus. Dabei öffnete er den Mund, und zwischen beiden Hälften hingen helle Schleimfäden.
    Er schrie!
    Nein, das war schon kein menschlicher Schrei mehr. Der glich bereits dem eines Tieres.
    Und er warf sich vor. Mit seinem gesamten Gewicht krachte er innen gegen die Zellenstäbe, die von der Aufprallwucht erzitterten, sodass Jonny befürchtete, sie würden im nächsten Augenblick brechen.
    Er konnte nicht mehr zurückweichen, denn sein Rücken berührte bereits die Wand.
    Aber er konnte etwas anderes tun. Er wollte diesen Druck nicht mehr länger aushalten und riss den rechten Arm mit der Waffe hoch.
    »Hör auf!«, brüllte er Manescu an.
    Der ging zurück, aber nicht, um sich wieder auf die Pritsche zu setzen, er wollte einen kurzen Anlauf nehmen, um sich erneut gegen die Stäbe zu wuchten.
    Das nahm der Polizist nicht mehr hin.
    Seine Hände zitterten, als er auf die Gestalt zielte. Dann schoss er.
    Und noch einmal drückte er ab.
    Zwei Kugeln sollten doch reichen, und die Entfernung war verdammt gering.
    Manescu schrie in das Echo der Schüsse hinein. Er war getroffen worden. Er riss die Arme hoch, er torkelte zurück, er stieß mit den Kniekehlen gegen seine Pritsche und fiel dann auf sie.
    Es war vorbei.
    Jonny Rogowski konnte es nicht glauben. Halb auf der Pritsche und halb auf dem Boden lag der durch zwei Bisse verletzte Manescu. Er rührte sich nicht mehr. Wo die Kugeln steckten, sah Jonny nicht. Er rieb über seine Augen, um sich zu beweisen, dass er keinem Trugbild erlegen war.
    Er war es nicht.
    Manescu lebte nicht mehr. Auch ohne Silberkugeln hatte er es geschafft.
    Vielleicht weil der Mann noch nicht gänzlich mutiert war, doch das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Er ist tot! Ich habe es geschafft! Er ist tot!
    Es gab keine anderen Gedanken, die durch Jonnys Kopf wirbelten. Er hätte sich jetzt als Held fühlen können, aber so war das nicht. Er wusste nur, dass seine Beine es schwer hatten, den Körper zu tragen. Dass er noch nicht zusammengebrochen war, darüber wunderte er sich selbst am meisten.
    Erst nach Minuten kam er wieder zu sich.
    Der Blick in die Zelle bewies ihm, dass sich nichts verändert hatte.
    Manescu lag noch immer schräg auf der Pritsche. Er gab keinen Ton mehr von sich.
    Tot! Er ist tot!, dachte er immer wieder.
    Er musste sich zusammenreißen, um den Weg zurück in sein Büro zu gehen. Er fragte sich auch, wie die beiden Engländer die Nachricht aufnehmen würden, wobei er sich weiterhin die Frage stellte, ob er sich jetzt als Mörder fühlen musste.
    Nein, das nicht. Kein schlechtes Gewissen. Es war so etwas wie Notwehr gewesen.
    Den Weg zurück ging er mit Zitterbeinen. Er schaute dabei zu Boden und blieb plötzlich stehen, denn er sah, dass der tote Wolf verschwunden war.
    Für Sekunden fühlte er sich, als hätte man ihm den Verstand geraubt. Er glaubte für einen Moment an eine Täuschung, aber er irrte sich nicht.
    Das Tier war verschwunden. War es nicht tot gewesen oder…
    Jonny drehte sich nach rechts. Nur nicht darüber nachdenken. Ins Büro gehen, telefonieren und…
    Er trat über die Schwelle.
    In diesem Augenblick flog von der Seite her ein kompakter Schatten auf ihn zu.
    Ein schwerer, dennoch weicher Gegenstand erwischte den Polizisten.
    Jonny wurde zur Seite geschleudert, verlor den Kontakt mit dem Boden und kippte einfach um.
    Sowohl mit dem Körper als auch mit dem Kopf schlug er auf, sodass er zunächst benommen liegen blieb. Er blieb nicht lange in diesem Zustand, denn ein bestimmtes Geräusch warnte ihn.
    Jemand knurrte.
    Der Polizist richtete sich auf. Erst jetzt sah er, wer ihn zu Boden geschleudert hatte. Es war der tote Wolf gewesen, mit dem jemand zugeschlagen hatte.
    Rogowski hob den Kopf. Was er sah, ließ die Angst wie eine Explosionsflamme in ihm auflodern.
    Es gab sie also doch! Sie war kein Gerücht, das den Menschen nur Schrecken einjagen sollte.
    Vor ihm stand die BalkanBestie!
    Wir waren unterwegs, und diesmal fuhr Suko schnell, sodass ich mich schon an ihm festklammern musste. Aber auch jetzt hielten wir die Augen auf und hielten nach irgendwelchen Wölfen Ausschau oder suchten die BalkanBestie. Sie zeigte sich nicht. Die Straßen blieben leer, und Menschen waren erst recht nicht zu
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