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1464 - Das Phantom von Phönix

Titel: 1464 - Das Phantom von Phönix
Autoren: Unbekannt
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Grund zur Klage. Selbst wenn ihr Leben in der nächsten Sekunde endete, wäre es doch viel länger gewesen als das des Durchschnittsmenschen. Sie war nicht eitel, aber ihr gefiel, was sie sah. Vor ihr im Spiegel waren Gesicht und Gestalt einer Fünfundzwanzigjährigen. Biologisch gesehen, war sie tatsächlich erst 25 Jahre alt; das verdankte sie dem Zellschwingungsaktivator, den sie - unter der Kleidung verborgen - auf dem Leib trug. Sie war im Jahr 3558 alter Zeitrechnung auf Gäa geboren.
    Die Kalenderuhr, die über dem Durchgang zur Küche hing, zeigte das Jahr 1145 NGZ, das auf dem alten Kalender dem Jahr 4732 entsprach. Jennifer Thyron war 1174 Jahre alt. Eigentlich kaum zu glauben, dachte sie, während sie sich zögernd vom Spiegel abwandte.
    Die kurze Pause der Selbstbetrachtung hatte ihrer Seele gutgetan. Die düstere Laune war verflogen. Eine Sekunde lang dachte sie dran, die MAR-QUETTE anzurufen, mit der Ronald Tekener unterwegs war.
    Seitdem man auf Phönix zu wissen glaubte, daß die Cantaro den Standort des Freihändler Stützpunkts kannten, war das Verbot der drahtlosen Kommunikation aufgehoben. Aber sie verwarf den Gedanken wieder. Nur um einer Laune willen durfte sie Ronald nicht bei der Arbeit stören.
    Sie sah auf die Uhr, bevor sie in die Küche trat. In spätestens vier Stunden war er ohnehin wieder zu Hause.
    Sie stellte sich vor, wie er durch die Tür kam und sie umarmte. Es wurde ihr warm ums Herz.
    Allen trüben Aussichten zum Trotz: Das Leben war schön! 1. 13. Dezember 1145 Mit unverkennbarem Mißfallen glitt Sato Ambushs Blick über den umfangreichen Versuchsaufbau. Thomas Alva Edison fiel ihm ein: Seine ersten Glühbirnen waren unförmige Gebilde gewesen, der Prototyp des Phonographen eine Monstermaschine. Der Mensch tat sich schwer, wenn er in neue Bereiche des Wissens vorstieß. Die Versuchsapparatur, mit der der Pararealist den Geheimnissen der superhochfrequenten Hyperstrahlung zu Leibe zu rücken gedachte, ließ jegliche Eleganz vermissen. Sie war plump, primitiv und aufgebläht. Sato Ambush war es gewöhnt, mit Mikrogeräten zu arbeiten. Was er hier vor sich hatte, waren Kisten, Kästen und Module, die den kleinen Laborraum an Bord der ODIN bis in den hintersten Winkel füllten.
    Superhochfrequente Hyperstrahlung fiel in den Bereich oberhalb 1015 Heef (Hyperenergy Equivalent Frequency). Die galaktische Technik hatte für Strahlung derart kurzer Wellenlängen bisher keine Verwendung gefunden. Für die Erzeugung der Wellen wurden gigantische Apparaturen benötigt, und der Empfang war nur mit überaus komplexen Geräten möglich. Sato Ambush hatte mit SHF-Strahlung zu experimentieren begonnen, weil ihn grundsätzlich alles interessierte, was außerhalb der konventionellen Wissensbereiche lag. Der unförmige Versuchsapparat war das Ergebnis langer Monate mühevoller Bastelarbeit, in sich selbst ein Experiment in Frustration, weil der Pararealist allem abhold war, was sich nicht niedlich verpacken und auf einen Experimentiertisch herkömmlicher Abmessungen unterbringen ließ.
    Die Mühe hatte sich gelohnt. Vor fünf Monaten, als die CIMARRON nach der Katastrophe am Perseus-Black-Hole halbwrack auf der düsteren Welt Sisyphos lag, hatte Sato Ambush zum erstenmal hyperenergetische Signale registriert, die aus allen Richtungen mit gleicher Intensität zu kommen schienen und einer Trägerwelle von l,82.1015 Heef aufmoduliert waren. Die Signale waren unentzifferbar. Sie unterschieden sich voneinander in Dauer und Impulsform und traten in unregelmäßigen Zeitabständen auf.
    Manchmal folgten sie in Sekundenschnelle aufeinander; dann wiederum vergingen Stunden, ohne daß ein einziger Impuls registriert wurde. Damals auf Sisyphos hatte Ambush gemeint, die SHF-Signale seien dafür verantwortlich, daß der Autopilot die ansonsten gänzlich unbekannten Koordinaten des Megaira-Systems plötzlich im Astrogationsspeicher so vorgefunden hatte, und auch dafür, daß die Daten kurze Zeit später auf unerklärliche Art und Weise wieder gelöscht worden waren. Inzwischen hatte er seine Ansicht geändert. Es gab keinerlei Anzeichen für eine wie auch immer geartete Wechselwirkung zwischen den Signalen und dem Syntron-Verbund der CIMARRON.
    Seit dem Unglück am Schwarzen Loch Perseus war viel geschehen. Perry Rhodan war mit Galbraith Deighton zusammengetroffen und hatte nach dem Tod des alten Freundes dessen Raumschiff, die ODIN, übernommen. Sato Ambush war mitsamt seinem Versuchsaufbau an Bord des neuen
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