Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1462 - Angriff der Knöchernen

1462 - Angriff der Knöchernen

Titel: 1462 - Angriff der Knöchernen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ich mich meldete. Sie fieberte ebenso wie ich.
    Es war der Kollege, dessen ruhiger Stimmenklang mir gut tat.
    »Einfach war es nicht, Mr. Sinclair, aber wir haben den Teilnehmer.«
    »Super. Wie heißt er?«
    »Frank Jackson.«
    Ich war leicht enttäuscht. »Schade, der Name sagt mir nichts.«
    »Das hatten wir uns schon gedacht und weiter nachgeforscht. Jackson ist Privatdetektiv, und ich sage bewusst, dass er ein Schnüffler ist. Ich würde ihn auch als einen üblen Typen ansehen.«
    »Gibt es eine Akte über ihn?«
    »Schon, aber die sagt nicht viel aus. Er hat sich bisher immer in einer Grauzone aufgehalten. Beweisen konnte man ihm nie etwas. Hin und wieder hat er die Kollegen auch mit Tipps versorgt. Wie gesagt, es gibt wenig Informationen über ihn, aber die Anschrift, wo Sie ihn finden können, die kann ich Ihnen nennen.«
    »Das wäre schon die halbe Miete.«
    »Freut mich, dass Sie es so sehen.«
    »Und wo kann ich ihn finden?«
    Ich schrieb die Adresse mit. Er wohnte südlich der Themse und zwar in Rotherhithe, nahe den Docks und nicht weit von einem künstlichen See namens Canada Water entfernt.
    »Danke, das finde ich.«
    »Wenn ich noch etwas für Sie tun kann, Mr. Sinclair, lassen Sie mich es wissen.«
    »Das werde ich, aber Sie haben mir schon genug geholfen, danke.«
    »Gut, dann viel Glück.«
    Nach dem Gespräch blieb ich erst einmal für ein paar Sekunden still sitzen. Sheila erkannte an meinem etwas entspannten Gesicht, dass wir weiter gekommen waren.
    »Ich weiß, wo er wohnt, Sheila!«
    Sie war zunächst mal sprachlos. Dann flüsterte sie: »Und wo?«
    Ich erklärte es ihr.
    Jetzt endlich ging es voran.
    Wir mussten uns beeilen, aber allein würde ich nicht fahren können. Das hätte ich Sheila niemals angetan. Sie würde mich begleiten, auch wenn uns der Weg mitten in die Hölle führte…
    ***
    Es wurde eine rasante Fahrt durch das südliche London, und manche Verkehrsregel war an diesem Abend für mich außer Kraft gesetzt. Über die Jamaica Road fuhren wir durch das nördliche Ende des Southwark Parks, gerieten in den Kreisel und rollten ein Stück in Richtung Süden an der Ostseite des Parks entlang.
    Sheila Conolly saß neben mir wie eine Statue. Sie hielt die Hände gefaltet, ihr Gesicht und selbst die Lippen hatten eine andere Farbe angenommen. Vor dem Verlassen des Hauses hatte sie sich noch Bills Handy geschnappt, als sähe sie darin einen Hoffnungsträger.
    Über ihre Kleidung hatte sie sich eine dunkle Leinenjacke geworfen, denn die Nacht war nicht gerade mild.
    Sie sprach nicht, Sie starrte durch die Scheibe und wirkte wie eine Frau im Kinosessel, die den Film auf der Leinwand an sich vorbeirauschen ließ, ohne etwas von der Handlung mitzubekommen.
    Wir fuhren vom Lower Road ab und den Porters Way hinein. Eine Bahnlinie begleitete uns an der linken Seite. Dahinter lag der künstlich angelegte See. Durch einen Kanal stand er in Verbindung mit der Themse. Ja, es gab sogar einen öffentlichen Parkplatz in der Nähe. Das heißt, so öffentlich war er nicht. Wahrscheinlich gehörte er zu dem großen Shopping Center, das bis an die Südseite des Sees reichte.
    »Sind wir da?« fragte Sheila, die aussah, als wäre sie aus einem Traum erwacht.
    Ich fuhr schon auf den Parkplatz. »Zumindest nahe bei.«
    »Ein Glück.«
    Beim Aussteigen lächelte ich ihr zu. Verdammt, sie hatte eine Aufmunterung dringend nötig. In das Shopping Center mussten wir nicht. Das lag an der anderen Seite, denn dort zog sich der Surrey Quays Road hin, wobei der Begriff Road für die schmale Straße übertrieben war.
    Wir gingen zu Fuß. Das Center hatte nicht die gesamte Nacht über geöffnet.
    Es brannte nur wenig Licht an den Außenseiten, und das verteilte sich dort auf die Buchstaben des großen Namens.
    Die Häuser, die sich in den Schatten des Centers duckten, waren wichtiger. Es waren alte Bauten. Auch im hellen Sonnenschein hätten die Fassaden nicht besser gewirkt.
    Eine Kneipe gab es auch. Sie schien so etwas wie ein Treffpunkt zu sein, denn sie war gut besucht.
    Das Haus, das wir suchten, lag nur fünfzig Meter weiter. Es gab eine Haustür, die Fenster waren relativ groß und an der Oberseite leicht gebogen.
    Licht fiel aus einigen Fenstern. Manche waren auch geöffnet. Wir hörten Stimmen, Musik oder die Laute der Glotze. In dieser angenehmen Mainacht gingen die Menschen nicht so früh schlafen. Auf dem Gehsteig standen einige Leute und unterhielten sich lautstark miteinander.
    Ich musste mit meiner
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher