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1417 - Der Würgeengel

1417 - Der Würgeengel

Titel: 1417 - Der Würgeengel
Autoren: Jason Dark
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abwandte. Im Gehen sagte sie noch: »Wenn das so ist, dann ist es wirklich besser, dass Bill sich um die Beerdigung kümmert.«
    »Du sagst es.«
    Suko nickte mir zu. »Okay, dann lass uns beginnen. Bleibt es dabei, was wir besprochen haben?«
    »Ja. Ich werde Luke Russo anrufen und ihm erklären, dass er nicht Unrecht gehabt hat.«
    »Tu das.«
    Es blieb beim Versuch, denn Russo meldete sich nicht in seinem Büro. Es konnte sein, dass sein Dienst erst später begann, und ich wollte schon auflegen, als ich eine Stimme hörte, die ich nicht kannte.
    »Bitte?«
    »Guten Morgen. John Sinclair ist mein Name. Ich hätte gern mit Luke Russo gesprochen.«
    Eine kurze Pause entstand. Danach war wieder die Stimme zu hören. »Sorry, aber das geht nicht mehr.«
    »Warum nicht?« Das letzte Wort hatte ich nicht richtig mitbekommen, sonst wäre ich schon misstrauisch geworden.
    »Weil Luke Russo tot ist.«
    »Was?«, schrie ich.
    »Himmel ja, warum schreien Sie so?«
    »Verdammt noch mal. Ich war…«
    »Wer sind Sie überhaupt?«
    Ich erklärte es ihm, wollte aber auch wissen, mit wem ich es zu tun hatte. Es war ein Kollege von der Metropolitan Police. Er hieß Greg Temple und war erschienen, um die Spuren zu sichern, denn man hatte Russos Leiche in seinem eigenen Büro gefunden.
    »Wer ist es gewesen?«
    »Eine Kollegin.«
    »Hat man ihn nicht vermisst?«
    »Wohl nicht«, bekam ich zur Antwort. »Russo lebte allein. Er war geschieden.«
    »Alles klar. Wissen Sie schon, wie er umgekommen ist?«
    »Tja, das ist ein Problem.«
    »Wieso?«
    »Herzschlag.«
    »Sehr schön, aber daran glauben Sie nicht?«
    »So ist es, denn als ich mit seiner Kollegin sprach, wurde mir erklärt, dass Russo ein verdammt gesunder Mensch gewesen ist.«
    Auch ich ging davon aus, dass dieser Herzschlag eine Täuschung war, wie auch bei der Mutter.
    Das sagte ich dem Officer zwar nicht direkt, aber ich stellte ihm eine Frage, die ihn verwunderte.
    »Sind eigentlich Würgemale am Hals des Toten zu sehen?«
    »Ähm… was bitte?«
    »Würgemale!«
    Ein kurzes Lachen. Dann die Frage: »Wie kommen Sie denn darauf? Irgendwelche Würgemale sind nicht entdeckt worden. Es kann ja sein, dass eine genauere Untersuchung noch etwas ergibt.«
    »Vergessen Sie das, Mr. Temple.«
    Das tat er nicht. »Sie müssen doch einen Grund haben, mich so direkt zu fragen.«
    »Es war mehr eine Idee«, wich ich aus und hörte das Lachen. »Was haben Sie, Mr. Temple?«
    »Mir fiel nur soeben etwas ein, Mr. Sinclair. Ich habe nachdenken können, und mir ist eingefallen, wer Sie sind, Kollege.«
    »Nun ja, dann wissen Sie ja, dass ich mich nicht um die normale Polizeiarbeit kümmere.«
    »Klar. Und wenn ich mir Ihre Frage durch den Kopf gehen lasse, muss ich einfach zu dem Ergebnis kommen, dass hinter dem Tod des Mannes mehr steckt als nur ein Herzschlag.«
    »Das könnte zutreffen, Mr. Temple.«
    »Und was…?«
    Ich unterbrach ihn. »Bitte, Mr. Temple, fragen Sie nicht weiter. Ich kann Ihnen zu diesem Zeitpunkt nichts Konkretes sagen. Das sind Dinge, die noch unklar sind.«
    »Möchten Sie sich den Toten selbst noch anschauen?«
    »Nein, darauf kann ich verzichten. Sie werden das Richtige tun, nehme ich an.«
    »Danke für das Vertrauen.«
    Das Gespräch war beendet. Nachdem ich aufgelegt hatte, schaute ich Suko an, der seine Stirn in Falten gelegt hatte und auf eine Bemerkung wartete.
    »Der zweite Tote innerhalb kürzester Zeit, der an einem ungewöhnlichen Herzschlag gestorben ist. Ich meine, bei Louise Russo kann ich es ja verstehen, aber bei ihrem Sohn…?«
    »Da hast du aber Glück gehabt, dass dieser Würgeengel dich nicht ins Jenseits geschickt hat und dich nur warnte.«
    »Mag sein. Vielleicht war es ihm auch nicht möglich. Möglich ist schließlich vieles.«
    »Und wir fahren los?«
    »Das werden wir.«
    »Dann sag mir doch bitte, wo wir diese tolle Residenz finden können. Die Küste ist schließlich lang.«
    »Nicht in Brighton. Östlich davon. In der Nähe von Seaford, wo es gerade mal keinen Strand gibt.«
    »Da haben sie Ruhe.«
    »So ähnlich.«
    »Okay.« Er stand auf. »Worauf warten wir noch? Es ist ja kein Katzensprung.«
    Dass Glenda eine Tasse Kaffee auf meinen Schreibtisch gestellt hatte, war mir beim Gespräch mit dem Kollegen nicht aufgefallen.
    Ich wollte nicht unhöflich sein und trank sie leer. Die Zeit hatten wir noch. Der Würgeengel flog uns bestimmt nicht weg…
    ***
    Der Blick auf das Meer war traumhaft, und es gab keinen Tag, an dem Elaine Cerny
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