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1407 - Der Eremit von Satrang

Titel: 1407 - Der Eremit von Satrang
Autoren: Unbekannt
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haben. Sie wollten sie nur außer Betrieb setzen, und dazu genügte - vorerst wenigstens - die Zerstörung der Antenne."
    Ein Energiestrahl fuhr dicht neben ihnen in den Boden. Er stammte von einem herbeiwankenden Kampfroboter, der sich endlich zum Handeln entschlossen hatte, wenn auch zu spät.
    Sein zweiter Schuß ging ins Leere.
    Das Ziel war verschwunden.
    Die Hyperfunkanlage hatte sich selbst unbrauchbar gemacht, als sie automatisch auch nach dem Verlust der Antenne weitersendete. Die ungeheuren Energiemengen, die dazu bestimmt waren, in den Kosmos abgestrahlt zu werden, mußten zwangsläufig reflektiert worden sein und hatten die gesamte Positronik und Sendeeinrichtung verbrannt.
    Die unbekannten Angreifer hatten also gewußt, warum sie lediglich die Kugelantenne zu vernichten brauchten, um die Station zum Schweigen zu bringen. Sie waren nicht nur brutal, sondern auch noch intelligent, was im Grunde genommen kein Widerspruch in sich war. „Und von wo aus kannst du den Eremiten erreichen, Schorsch?"
    Der Gurrad sah einigermaßen hilflos aus, als er sich zu orientieren versuchte. Nach seinen eigenen Worten war er nicht oft hier gewesen, und dann immer nur in einem bestimmten Teil des großen Gebäudes.
    Ohne Plan schien eine Orientierung nahezu unmöglich zu sein. „Ich kenne nur den Weg vom Eingang her. In diesem Teil der Anlage war ich noch nie. Ich hatte keinen Zutritt."
    „Und wo sind jetzt diese von dir erwähnten Oberaufseher? Ich habe noch keinen entdecken können."
    „Getürmt, nehme ich an. Ich wäre auch abgehauen, wenn ich bei dem Angriff gerade hier gewesen wäre."
    „Nur die Wartungsroboter sind geblieben", gab Gucky zu bedenken. „Die sind ja auch verrückt", lautete die einleuchtende Erklärung des Gurrads. „Machen wir uns auf die Suche nach dem Kommandostand der internen Bildfunkverbindung! Die müßte ja eigentlich heil geblieben sein, da die Sender dort nichts mit der zerstörten Antenne zu tun haben."
    Das klang recht vernünftig, dachte Gucky.
    Um Zeit zu gewinnen, unternahmen sie Kurzsprünge, bis Schorsch plötzlich behauptete, an dieser Stelle, an der sie gerade materialisierten, schon gewesen zu sein. Ein Lift führte hinab zum Eingang.
    Deutlich war das verzweifelte Hämmern der Roboter gegen die Metalltür zu vernehmen. Damit würden sie noch Tage beschäftigt sein, wenn ihnen niemand den Saft abdrehte. „Dem Lift traue ich nicht, nehmen wir die Treppe! Es ist nicht mehr weit."
    Gucky nickte zustimmend und folgte dem Gurrad, der seine Zuversicht endlich wiedergefunden hatte. Hoffentlich, dachte Gucky besorgt, hat er den Kode inzwischen nicht vergessen. Dann fing alles wieder von vorn an.
    Niemand begegnete ihnen. Bis auf das Hämmern unten war es still. „Gleich sind wir da", versicherte Schorsch.
    Sie erreichten das nächste Stockwerk im Zentrum des Rundbaus. Gänge führten in alle Richtungen, und für etliche Sekunden wirkte der Gurrad verwirrt. Es gab keine Hinweisschilder. „Die sind auch nicht nötig", erklärte Schorsch auf eine Frage Guckys. „Das Betreten der Anlage war nur wenigen eingeweihten Personen erlaubt. Ich war so etwas wie eine Ausnahme, und meist begleitete mich einer vom Stammpersonal.
    Aber wenn ich mich nicht täusche, könnte es dieser Korridor sein."
    Sie folgten ihm, bis sie zum äußeren Ringkorridor gelangten, der das Gebäude umrundete.
    Guckys Ungeduld war nahe daran, sich in Panik zu verwandeln, während sie weitergingen und der Gurrad sich jede Tür, die in einen Raum dahinter führte, ausgiebig betrachtete, ohne sie zu öffnen.
    Und dann - der erste Hinweis.
    Eine Tür, in deren Mitte ein blaues Kreuz prangte. „Das ist es! Dahinter befindet sich die Anlage, aber wenn wir sie öffnen, wird Alarm ausgelöst. Was nun?"
    „Das müssen wir riskieren, Schorsch."
    Gucky deutete auf den Energiestrahler an seiner Seite. „Wir werden uns wehren."
    „Na, denn!"
    „Moment! Vielleicht ist es besser, wir berühren die Tür erst gar nicht. Wir teleportieren einfach."
    „Schon wieder!" stöhnte der Gurrad und ergab sich in das Unvermeidliche.
    Sekunden später standen sie in einem nahezu dreieckig angelegten Saal, der mit technischem Instrumentarium vollgepfropft war. Es gab Dinge, die Gucky vage bekannt schienen, was die Orientierung erleichterte. Im spitzen Winkel des Dreiecks mit der abgerundeten Basis, in deren Mitte sich die Tür befand, fiel der Bildschirm auf, der quadratisch geformt war und von den üblichen Konstruktionen abwich. „Auf dem
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