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1291 - Bitte recht teuflisch!

1291 - Bitte recht teuflisch!

Titel: 1291 - Bitte recht teuflisch!
Autoren: Jason Dark
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wird man schon was damit anfangen können. Schließlich feiern die Polizisten nicht an jedem Wochenende.«
    »Stimmt auch wieder. Wäre langweilig.« Angela gähnte und ließ sich auf einen Drehstuhl fallen. »Am liebsten würde ich die Augen zumachen und für eine halbe Stunde wegtreten.«
    »Kannst du.«
    »Wirst du denn allein fertig?«
    Er lachte. »Was denkst du denn?«
    »Gut, dann mache ich mich mal lang.«
    Angela legte sich nicht hin. Sie hob nur die Beine an und legte sie auf die Platte eines schmalen Beistelltisches, auf dem auch die Dose ihren Platz gefunden hatte, die halb leer getrunken war.
    Angela war den ganzen Tag auf den Beinen gewesen. Sie hatte schon am Vormittag einen Termin ohne ihren Kollegen gehabt, und da sie keine Aufputschmittel nahm, um die Müdigkeit zu vertreiben, gönnte sie sich das Beste, was man sich vorstellen konnte: die große Mütze voll Schlaf. Auch wenn sie schon nach einer halben Stunde erwachte, hatte ihr diese Pause gut getan, da kannte sie sich schon aus.
    Frische Luft drang durch ein schmales gekipptes Klappfenster an der Rückseite. Sie hörte den Wind um die Kanten des Fahrzeugs pfeifen und sein Lied singen. Es war genau die richtige Musik für sie, um in den Schlaf zu rutschen.
    Angela träumte nicht. Sie war einfach weg - und schreckte irgendwann zusammen, als sie jemand an der linken Schulter anfasste und leicht rüttelte.
    »Nein, nein, ich…«
    »He, wach auf!«
    Angela wachte auf. Doch es verging schon Zeit, bis sie in der Lage war, zu begreifen, wo sie sich befand. Das Licht schmerzte in den Augen. Der Stuhl war auch nicht der bequemste, und als sie sich aufrichtete, merkte sie, dass ihr Rücken schmerzte. Es war eben nicht jedermanns Sache, auf einem Stuhl zu schlafen.
    Jens Rückert stand vor ihr. Sie rieb ihre Augen und schaute dann zu ihm hoch. »Musste das sein?«
    »Ja, es musste.«
    »Okay. Job ist eben Job.« Sie zuckte die Achseln. »Und warum hast du mich geweckt?«
    »Weil ich dir was zeigen muss. Ich will wissen, was du von einer bestimmten Sache hältst.«
    »Okay, wenn es sein muss.«
    Sie stand auf, streckte sich und ging mit schleppenden Schritten zum Computer hin, vor dem ihr Kollege bereits saß und sich die braunen Haare raufte. Er schaute nicht auf den Bildschirm, sondern auf eine Fotografie, die ausgedruckt vor ihm lag.
    »Ist das das corpus delicti?«
    »Genau.«
    »Und was ist besonderes an dem Bild?«
    »Das wirst du gleich sehen.« Rückert schob eine Lampe so nahe heran, dass ihr kaltes Licht direkt auf das Foto fiel und dort jede Einzelheit hervorriss.
    »Das schau dir jetzt mal an.«
    Angela Finkler zog sich einen zweiten Hocker heran und nahm Platz. Das Bild sah im ersten Moment völlig normal aus. Es waren fünf Personen zu sehen. Zwei Paare und ein Mann. Die beiden Paare waren vom Alter her unterschiedlich. Sie lächelten in die Kamera, und daran war wirklich nichts Unnormales festzustellen.
    »Ich weiß es auch nicht, Jens…«
    »Schau dir den einzelnen Mann genauer an, der praktisch hinter den Paaren steht.«
    »Wie du willst.« Sie brauchte nur drei Sekunden, um die Andersartigkeit zu erkennen. »Der sieht ziemlich unscharf aus.« Sie schüttelte den Kopf. »Also meine Absicht ist das nicht gewesen. Das sollte kein künstlerischer Trick sein.«
    »Kann ich mir denken.«
    »Und weiter?«
    »Sieh dir die Umgebung des Mannes an, Angie. Warte, ich gebe dir eine Lupe.«
    Jens machte es spannend. Inzwischen war auch Angela Finkler von seiner Nervosität angesteckt worden und konnte es kaum erwarten, die Lupe zu nehmen, die er ihr rüberschob.
    Sehr genau schaute sie sich den Ausschnitt des Bildes an, der Jens' Meinung nach so wichtig war.
    Der Mann war nicht unbedingt wichtig, sondern seine Umgebung.
    Auch jetzt wurde sein Gesicht und seine unmittelbare Umgebung nicht deutlicher. Jedoch dafür das, was sich dort abzeichnete und was die Kamera aufgenommen hatte, obwohl es mit dem bloßen Auge nicht zu sehen gewesen war.
    Langsam öffnete sich Angelas Mund. »Das… das… gibt es doch nicht«, flüsterte sie.
    »Doch, Angie!«
    Sie holte noch mal tief Luft. Die Müdigkeit und auch die leichte Benommenheit nach dem Wecken waren wie weggeblasen. Sie sah über dem Kopf des blondhaarigen Mannes eine grauenhafte Szene.
    Der Blonde saß noch auf dem Stuhl. Über ihm allerdings schwebte der Typ mit den dunklen Haaren.
    Er hielt ein Messer in der Hand und stach die Klinge schräg in den Hals des Blonden…
    ***
    Angela Finkler merkte, dass
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