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1160 - Das Gespenst von Dartmoor

1160 - Das Gespenst von Dartmoor

Titel: 1160 - Das Gespenst von Dartmoor
Autoren: Jason Dark
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durch. Wer nach Dartmoor geschafft wurde, saß in einem der sicheren Gefängnistransporter, und das hatte auch Carl Walters vor drei Jahren erlebt. Er würde noch zwei absitzen müssen, bevor er wieder den Duft der Freiheit atmen konnte.
    Dartmoor war schon ein besonderes Zuchthaus. Keines, das in die moderne Zeit hineinpasste. Sieben lange, vierstöckige Gebäude aus dunkelgrauem Granit gebaut. Das Material stammte aus dem nahen Steinbruch, in dem auch heute noch gearbeitet wurde.
    Immer wieder war davon gesprochen worden, das Zuchthaus stillzulegen, und es wäre auch fast in den Siebzigern des letzten Jahrhunderts so gekommen, dann aber war die Kriminalitätsrate in die Höhe geschnellt, was an den Drogen-Delikten lag, und so hatte man sich wieder an das gute alte Dartmoor-Zuchthaus erinnert. Es war wiederbelebt worden. Jetzt waren die Zellen voll, und man hatte sogar von der Anstaltsleitung her versucht, Resozialisierungsprogramme ins Leben zu rufen, eben für die Zeit nach der Haft.
    Das sah nicht gut aus. Die meisten Insassen hatten keinen Beruf und waren perspektivlos. Wer in der Anstalt einsaß und Arbeit bekam und dabei so etwas wie eine Lehre machte, der war schon privilegiert und fand Arbeit in einer Schreinerei oder in einem kleinen Metallbetrieb.
    Darin arbeitete Carl Walters nicht. Er war derjenige, der sich mit den Pixies beschäftigte. Aus einer Fabrik wurden die hässlichen Kobolde angeliefert, zu Carl gebracht, der dann die Aufgabe hatte, sie anzumalen.
    Einige Jahre hatte er diesen Job schon durchgezogen, und es kotzte ihn an, wie er selbst zu sagen pflegte. Es ging ihm auf den Geist, er konnte den Gestank der Farben nicht ertragen, der sich mit der Wärme in seiner Arbeitsbude mischte. Von nebenan hörte er den stetigen Lärm der Schreinerei, aber das war nicht so schlimm wie der verdammte Geruch der Farben.
    Braune, grüne und auch dunkelrote oder violette Pixies. Kleine, hässliche Gnome mit bösen Gesichtern und Mäulern, auf denen der Fluch steckengeblieben war, der gegen irgendwelche Menschen ausgesprochen werden sollte.
    Carl Walters hasste die Pixies. Er hasste sie so stark, dass er in manchen Nächten sogar von ihnen träumte. Dann sah er sich als großer Held mit einem gewaltigen Hammer in der Hand. Damit schlug er immer wieder auf die Kobolde und Gnome ein und sah sie unter den Schlägen in zahlreiche Teile zerspritzten.
    So und nicht anders musste man mit diesen Dingern vorgehen. Es drängte ihn, es im normalen Wachzustand zu versuchen. Das wäre schlecht gewesen. Wenn jemand durchdrehte, wurde er in einen Strafflügel geschickt, und das war nicht eben toll. In den engen Zellen gab es nicht einmal Betten. Der Gefangene musste sich auf den Boden legen. Dann lieber malen und den verdammten Geruch der Farben ertragen.
    Die fertigen Gnome stellte er auf ein Regal. Am Abend wurden sie immer abgeholt. Walters träumte auch davon, dass am Morgen keine neuen mehr an seinem Arbeitsplatz standen, doch dieser Fall war noch nie eingetreten.
    Und deshalb malte er, machte gute Miene zum bösen Spiel, auch wenn er innerlich fast zerfressen wurde.
    Seit einem halben Jahr beschäftigte er sich mit dieser Arbeit. Und er würde sie bis zu seiner Entlassung durchziehen. Der Rhythmus war immer gleich, nichts änderte sich, bis auf die letzten Wochen, in denen es drei Tote gegeben hatte.
    Insassen, die er kannte. Die das zwiespältige Glück gehabt hatten, vor ihm entlassen zu werden. Die drei Kollegen waren nicht sehr weit gekommen. Noch auf dem Gelände des Zuchthauses, wobei er das nicht nur auf die Mauern begrenzte, hatte es sie erwischt. Einer war gehängt worden, einen anderen hatte man aufgeschlitzt und einem dritten den Schädel zerstört und ihm die Augen aus dem Kopf gedrückt. Kein Tod, wie man ihn sich wünscht.
    Dann lieber Kobolde anmalen, die so widerlich waren, die aber auch eine gewisse Art hatten, die Walters schon vorsichtig werden ließ, sodass er anders über sie dachte.
    Es mochte auch an den Geschichten liegen, die man sich über die Kobolde erzählte. Böse Geschichten. Da war nichts niedlich oder locker. Die Kobolde waren Gestalten, die Menschen gern folterten und schließlich auch töteten.
    So hieß es in den alten Sagen und Legenden aus dem Hochland. Es sollte auch einen Super-Kobold geben, der nicht mehr so aussah wie ein Kobold und mehr wie ein Riese wirkte, im Vergleich zur Größe der anderen.
    Stories, über die man lachen konnte oder auch nicht. Die meisten Gefangenen, obwohl
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