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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas
Autoren: A.F.Morland
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gehörte. Zur Zeit unterstützte ihn Phorkys, und er hoffte, daß der Vater der Ungeheuer nicht schon bald wieder eigene Wege gehen würde.
    »Du wirst gesucht«, sagte Atax zu Goddard. »Von einem Mann namens Tony Ballard.«
    »Ich kenne diesen Mann nicht«, sagte Rian Goddard.
    »Aber er kennt dich, und er weiß, wo du dich verkrochen hast, nachdem Cantacca deine Tochter entführte und deine Frau den Verstand verlor.«
    Goddard zuckte wie unter einem Stromstoß zusammen. »Wieso wißt ihr davon?«
    »Solche Ereignisse sprechen sich herum«, antwortete Atax. »Ballard ist ein erklärter Feind der Hölle. Er kam nach Brasilien, um dich nach England zurückzuholen. Er hat deine Tochter gefunden.«
    »Jubilee?« stieß Goddard aufgeregt hervor. »Das ist unmöglich.«
    »Cantacca verschleppte sie vor dreizehn Jahren auf die Prä-Welt Coor. Sie war seine Gefangene, doch als er sie zu seiner Frau machen wollte, gelang ihr die Flucht, und sie lief Tony Ballard und seinen Freunden in die Arme.«
    »Wie kann ein Mensch in eine andere Welt…«
    »Ballard kann es«, unterbrach ihn Atax. »Er konnte in letzter Zeit schon zuviel, deshalb werden wir dafür sorgen, daß er den brasilianischen Urwald nicht lebend verläßt.«
    Rian Xavier Goddard konnte das Gehörte kaum begreifen. Jubilee… Nach so vielen Jahren war sie plötzlich wieder da! Er hatte geglaubt, seine Tochter für immer verloren zu haben.
    Und nun… diese Überraschung! Er wollte Jubilee Wiedersehen. Siebzehn war sie schon, eine junge Dame. Er fragte sich, wie sie wohl aussah, versuchte sie sich vorzustellen.
    In seinem Kopf keimte der Wunsch zu fliehen. Schon lange war es ihm nicht mehr so wichtig gewesen zu leben. Aber würden ihn diese Schwarzblütler am Leben lassen? Er mußte sich in Sicherheit bringen. Es mußte ihm gelingen. Seine Familie brauchte ihn.
    Er kreiselte herum und stürmte los, aber Puso stellte sich ihm in den Weg.
    Seine Krallenhand schoß vor, und Goddard glaubte, fünf Messerstiche gleichzeitig in die Brust zu bekommen. Ihm stockte der Atem. Er riß die Augen auf, schwankte, und ein bleigrauer Vorhang legte sich auf seine Augen.
    ***
    Die Arbeit ruhte - uns zu Ehren. Das kam nur sehr selten vor und war eine Auszeichnung für uns, denn normalerweise schuften die Garimpeiros von morgens bis abends, um soviel Gold wie möglich aus dem Uferschlamm des Amazonas herauszuwaschen.
    Wir hatten sie von einer schrecklichen Plage befreit, hatten Kogora, der Sumpfhexe, das grausame Handwerk gelegt, und dafür waren uns die Goldsucher dankbar, denn sie hätten alle sterben sollen.
    Auch wir.
    Aber da hatte sich Kogora ein bißchen übernommen. Der Zauberpfeil, der sie vor langer Zeit ausgeschaltet hatte, hatte sie gestern endgültig vernichtet.
    Vasco da Volta, der Capo der Garimpeiro-Siedlung, hatte diesen Sieg mit uns tüchtig mit Reisschnaps begossen, und heute begleiteten er und seine Leute uns zu der kleinen Urwaldpiste, auf der in Kürze das Flugzeug landen würde, das uns abholen und weiter flußaufwärts bringen sollte.
    Nelcina, da Voltas Geliebte, umarmte und küßte Mr. Silver und mich.
    Dem Ex-Dämon gefiel das. Er grinste breit.
    »Verkappter Casanova«, sagte ich.
    »Sie hat dich auch geküßt, also keinen Neid«, gab der Hüne mit den Silberhaaren zurück.
    Ich schüttelte viele Hände. Die Garimpeiros schlugen mir freundschaftlich auf die Schulter, und immer wieder beteuerten sie uns, nie zu vergessen, was wir für sie getan hatten.
    Obwohl mich das alles sehr freute, war ich unruhig. Ich konnte das Eintreffen des Flugzeugs kaum erwarten. Endlich würde ich Rian Xavier Goddard, Jubilees Vater, kennenlernen.
    Was sie alle nicht mehr für möglich gehalten hatten, konnte ich erreichen: daß sie wieder eine glückliche Familie waren. Ich war sicher, daß es mit Goddard keine Schwierigkeiten geben würde. Schließlich kam ich nicht mit leeren Händen. Ich konnte ihm Jubilee und Ethel anbieten, und ich zweifelte nicht daran, daß er zugreifen würde. Es gab keinen Grund mehr für ihn, sich in dieser Wildnis zu verstecken.
    Das Brummen des Flugzeugs drang an mein Ohr. »Zeit, Abschied zu nehmen«, sagte ich zu Vasco da Volta und streckte ihm die Hand entgegen.
    Er schlug ein und drückte kräftig zu. »Mögen alle eure Wünsche in Erfüllung gehen«, sagte er. »Vielleicht könnt ihr auf dem Rückflug bei uns zwischenlanden… mit Goddard.«
    »Mal sehen«, sagte ich, und als ich mich umdrehte, sah ich das Flugzeug über den vierzig Meter
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