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1134 - Im Innern einer Sonne

Titel: 1134 - Im Innern einer Sonne
Autoren: Unbekannt
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Hinzu kamen die erschütternden Ergebnisse, die jetzt, wenige Stunden nach dem Eintreffen des letzten Raumjägers, bekannt wurden. Die Endlose Armada war ebenfalls in M82 materialisiert; einige Lichtjahre von Silkron entfernt konnte man bereits die ersten Verbände orten. Und überall zwischen den Schiffen und Einheiten dieser Armada befanden sich die Raumer der Galaktischen Flotte - versprengt und verteilt wie Papierschnipsel, die man mit geöffneten Händen in den Wind warf ...
    Die nüchterne Art und Weise, die erstaunliche Fassung, mit der die Menschen die Nachrichten aufnahmen - das gab auch Forrler neue Kraft. Wie unwichtig, wie lächerlich waren seine Probleme gegen das, was andere erdulden mußten! Und sie steckten selbst jetzt, in aussichtsloser Lage, nicht auf. Im Gegenteil! Schon suchten sie wieder nach neuen Wegen, ersannen mit ungebrochener Moral Lösungen für das Dilemma. Sie nahmen ihr Schicksal in die eigenen Hände - um sich selbst und ihren versprengten Freunden zu helfen!
     
    8.
     
    4. Oktober bis 25. November 426 NGZ - DIE ZWEITE IDEE: Der Mensch ist ein Herdentier. Nenne ihm ein Ziel, überzeuge ihn von einer Aufgabe und führe ihn an. Er wird dir folgen - im Guten wie im Bösen.
     
    *
     
    Forrler war heimgekehrt: Er hatte die andere Welt gesehen und erlebt, hatte seinen Wissensdurst gestillt, Erfahrungen gesammelt und seinen Horizont erweitert. Das Zuhause aber blieb Silkan - seine Welt und die aller Silkrinen.
    Zu etwas anderem war das Volk nicht reif, noch lange nicht. Vielleicht würde es das nie sein.
    Forrler entschloß sich endgültig, bei Mrnck zu bleiben. Auf seinen Antrag und nach Mrncks befürwortender Stellungnahme erhielt er von der Regierung die offizielle Genehmigung, eines Tages die Nachfolge des Altweisen anzutreten. Vorab durfte er sich bei ihm auf Staatskosten aufhalten - sozusagen als Volontär, damit er später die ihm übertragenen Aufgaben fehlerlos und umfassend erfüllen konnte. Dabei grenzte diese traditionelle staatliche Unterstützung wohl schon an Pikanterie, denn niemand außer den Altweisen selbst wußte überhaupt, welcher Art ihre Tätigkeit eigentlich war.
    Auch Forrler brauchte eine Weile, bis er begriff, daß es nicht nur ein geistiges Erbe zu bewahren galt. Die Wohnanlage des Altweisen diente nicht nur dem Aufenthalt, sie war zugleich auch eine Art Schaltzentrale und Kontrollpunkt für die vielen technischen Einrichtungen in und auf der Schale von Silkan. Täglich mußten Anzeigen kontrolliert werden. Dabei spielte es keine Rolle, daß niemand, auch Mrnck nicht, wußte, welche Funktionen im einzelnen mit welchem Handgriff beeinflußt wurden. Es gab alte Schaltpläne und Arbeitserläuterungen, die Forrler lesen lernte und nach denen er sich zu richten hatte, Sollwerttafeln und Toleranzvorgaben, nach deren Daten Kontrolle und Korrektur erfolgen mußten. Die spezielle Bedeutung der Schaltungen, das technische Wissen und die Hintergrundinformationen aber fehlten. Sie waren im Lauf der Jahrtausende in Vergessenheit geraten.
    Während Forrler sich in der Bergwohnung des Altweisen häuslich einrichtete und die ersten Erfahrungen in seiner neuen Arbeit sammelte, bemühten sich im Innern der Weltenschale die Menschen darum, verschiedene Anlagen für ihre Zwecke zu manipulieren. Abermals hatte Mrnck die Erlaubnis dazu erteilt. Er vertraute dem Können der Fremden und ihren Fähigkeiten. Was sie taten, war durchdacht, genau berechnet und bis ins Detail sorgfältig geplant. Sie wollten ihren Artgenossen helfen, die in den Gefilden der anderen Welt verstreut waren. Mrnck hatte keinen Grund, ihnen seine Unterstützung dabei zu versagen. Sie hatten mit großem Sachverstand den Sonnenkorridor wieder errichtet. Wenn sie nun einige Maschinen für ihre Pläne umbauten, würden sie keinen Handgriff vornehmen, der den Silkrinen schaden konnte.
    Im Gegensatz zu dem Alten war Forrler von der Vorstellung nicht begeistert, sie beunruhigte ihn sogar. Es ging ja nicht mehr darum, vorhandene Funktionen zu aktivieren und wieder brauchbar zu machen.
    Jetzt galt, es vielmehr, den alten Anlagen völlig neue, bisher nicht vorgesehene Programme einzugeben. Die Vorgänge des Sonneninnern sollten nicht allein zurückgedrängt und in Zaum gehalten, sie sollten in sich verändert und manipuliert werden! So sehr auch Forrler sich den Fremden verpflichtet fühlte und ihnen Respekt zollte - gegen ihr neues Vorhaben hegte er die größten Bedenken.
     
    *
     
    „Ein Sammelplatz für die
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