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1064 - Horror-Line

1064 - Horror-Line

Titel: 1064 - Horror-Line
Autoren: Jason Dark
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schweißnassen Fingern und starrte ihn skeptisch an. Candy sprach in Rätseln. Auch in den vergangenen Tagen hatte sie dieses Thema immer wieder angesprochen, aber nie so direkt wie jetzt. Das war schon überraschend für ihn.
    »Warum sagst du nichts, Eric?«
    »Weiß nicht«, flüsterte er. »Ich weiß es wirklich nicht. Dieser Fürst, ich meine, kenne ich ihn? Ist er mit dem Königshaus direkt verwandt oder haben die Royals ihn…«
    »Nein, nein, Eric, du hast mich noch immer nicht verstanden. Er gehört nicht zu den Royals, und er ist auch kein normaler Fürst wie der in Monaco oder so. Er ist eben etwas Besonderes. Du mußt alles vergessen, was du über den Adel erfahren hast.«
    »Da komme ich nicht mit.«
    »Das weiß ich. Es kann sein, daß du ihn mal siehst, Eric…«
    Er ließ sie nicht ausreden. »Nein, verflucht! Ich will ihn gar nicht sehen. Wenn ich jemand sehen will, dann bist du es allein, Candy, aber nicht er. Verdammt noch mal, ich will es nicht. Das mußt du doch begreifen!«
    »Aber er will es und ich auch!« Ihre Stimme hatte sich jetzt verändert. Sie war wieder lockend geworden. Zugleich hatte Eric den Befehlston nicht überhört. Er nahm dieses subtile Signal auf und hielt sich mit einer Antwort zurück.
    »Verstanden, Eric?«
    »Ja.«
    »Sehr gut. Und jetzt hör zu. Nimm den Hörer…«
    »Den habe ich bereits. Ich halte das Telefon in der Hand. Es ist ein tragbares aus der Ladestation und…«
    »Preß es dicht gegen dein Ohr!«
    »Warum?«
    »Tu, was ich dir gesagt habe. Denk daran, daß du es auch bei unserem Gespräch so gemacht hast. Du hast das Telefon immer an dein Ohr gehalten, damit dir nur ja kein Wort verlorengeht. So sollst du es jetzt auch machen.«
    »Und was ist dann?«
    »Wirst du etwas anderes von mir kennenlernen. Noch bin ich für dich wie ein geschlossenes Buch, aber in deinem Fall werde ich die ersten Seiten aufklappen.«
    Zum erstenmal dachte Eric darüber nach, ob er das Gespräch abbrechen sollte. Er entschied sich dagegen und kam der Aufforderung nach.
    Er hatte Candy stets als sehr vertraut empfunden, obgleich er sie persönlich nicht kannte. Nun dachte er auf einmal anders über sie, denn so hatte er sie noch nie erlebt. Sie war ganz anders geworden.
    Sie war ihm entfremdet, und es war noch jemand ins Spiel gekommen, eben dieser seltsame Fürst.
    Es meldete sich seine innere Stimme, die ihn warnte, aber er hörte nicht darauf, denn er wollte Candy nicht verlieren. Er war gespannt, was sie ihm zu sagen hatte. Sie wollte sich offenbaren, ein Buch aufschlagen, und möglicherweise erfuhr er mehr über sie.
    »Bist du bereit, Eric?«
    »Ja.«
    »Dann konzentriere dich!«
    Eric tat, was Candy angeordnet hatte. Er bereitete sich vor. Er schloß sogar die Augen und versuchte, die Dinge positiv zu werten. Es konnte ja sein, daß sich Candy für ihn, einen Stammkunden, ein neues Spiel erdacht hatte.
    So wartete er.
    Und dann erwischte es ihn urplötzlich. Etwas schoß durch seinen Kopf. Es war wie ein glühender Pfeil, der sich durch sein Gehirn bohrte, als wollte er es sprengen. Der Schmerz entriß ihn der Wirklichkeit. Er packte ihn ein in eine böse Wolke, und trotz dieses Gefühls glaubte Eric, noch die Stimme zu hören, die mit ihm sprach. Er konnte nicht verstehen, was sie sagte, aber der Schmerz ließ nicht nach. Er drang weiter in seinen Kopf hinein, er bohrte sich tiefer.
    Eric hielt den Hörer an sein Ohr gepreßt. Sein Kopf fühlte sich dick und aufgequollen an. Er hatte das Gefühl, auseinanderzufliegen. Als wollte ihm der Kopf einfach wegsegeln.
    Jemand schrie.
    Er wußte nicht, wer geschrieen hatte. War er es gewesen oder jemand anderer? Er bewegte trampelnd seine Beine. Die Füße hämmerten auf den Boden. Der Teppich schluckte die meisten Geräusche, so daß nur dumpfe Laute zurückblieben.
    Die Stiche in seinem Kopf hörten nicht auf. Auch die Stimme sprach weiter. Eric verstand die Worte nicht. Er versuchte, den Hörer von seinem rechten Ohr wegzureißen, als er das Gefühl hatte, sein Kopf sollte gesprengt werden.
    So schlimm war es noch nie gewesen. Weit riß Eric den Mund auf und brüllte seinen Schmerz hinaus. Dabei sank er nach vorn und der Tischkante entgegen.
    Er stemmte sich mit der freien Hand daran ab und schaute auf die Platte, auf der sich der weiche Lichtschein der einzigen Lampe im Raum ausbreitete.
    Das Holz schimmerte hell, wie alles in seinem Büro recht hell eingerichtet worden war.
    Etwas Dunkles klatschte auf die Tischplatte, zerplatzte
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