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1062 - Station der Porleyter

Titel: 1062 - Station der Porleyter
Autoren: Unbekannt
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krallenbewehrten, langen und dünnen Beinen nach. Einen tausendstel Tag später waren sie im Schacht verschwunden.
    Sagus-Rhet beschäftigte sich weiter mit „seinem" Seitengang. Er rechnete nicht damit, daß Kerma-Jos Tripliden schon bald intelligente Planetarier entdeckten. Wenn es welche gab, dann waren ihre Ansiedlungen sehr weit von der Absturzstelle des Schiffes entfernt, denn lägen sie näher, wäre den Planetariern der Absturz nicht entgangen, und sie hätten längst nachgesehen, was da vom Himmel gefallen war.
    Und wenn es Porleyter sind?
    Sagus-Rhet spürte, wie sich sein Eingeweidesack verkrampfte, als er an die Möglichkeit dachte, daß auf diesem Planeten Porleyter leben könnten. Doch dann sagte er sich, wie gering die Wahrscheinlichkeit war, daß sich ausgerechnet hier, auf einer Welt, auf die sie nur durch Zufall verschlagen worden waren, die Feinde verbargen, und er entspannte sich wieder.
    Nur flüchtig streiften seine Gedanken den Begriff Feinde und versuchten, den Grund für diese Einstufung zu finden, dann setzte er seine Untersuchung fort.
    Die Sonde hatte unterdessen festgestellt, daß das Material der Wände des Seitengangs aus Kalkstein bestand, dessen Oberflächenstruktur verriet, daß die riesige Röhre durch schnell strömende Wassermassen aus dem Gestein herausmodelliert worden war. Sagus-Rhet fragte sich, wo das Wasser geblieben war. Für ihn war diese subplanetarische Welt voller Rätsel. Auf Dargheta sollte es zwar auch Höhlen geben, aber kein Darghete würde freiwillig eine betreten.
    Er zuckte zusammen, als seine Tripliden aus der Tiefe des Seitengangs gesprungen kamen und deutlich erkennbar Schutz bei ihm suchten. Sagus-Rhet richtete die Lichtkegel der Bugscheinwerfer in die Richtung, aus der Krut, Hork und Lees gekommen waren.
    Zuerst sah er nichts Außergewöhnliches, dann entdeckte er ein großes hellbraunes Spinnentier, das sich lautlos an der Gangdecke entlang hangelte und wenige Längeneinheiten vor ihm verharrte. Groß war es allerdings nur im Vergleich mit den auf Dargheta lebenden Spinnen. Seine Körperlänge betrug nur ein Drittel derjenigen von Sagus-Rhet. Aber immerhin war es erheblich größer als die Tripliden, und es wunderte Sagus-Rhet nicht, daß sich seine Helfer vor ihm fürchteten.
    Plötzlich hangelte es sich weiter, bis es sich direkt über ihm befand, dann ließ es sich an einem starken Faden blitzschnell herab und biß mit den Kieferzangen nach Hork.
    Sagus-Rhet reagierte instinktiv, riß die Greif arme hoch und hielt sie schützend über Hork. Das Insekt zuckte zurück, dann hieb es seine Kieferzangen gegen die Hände, an derem glatten Metallplastik sie jedoch wirkungslos abglitten. Die Riesenspinne zuckte abermals zurück, schüttelte sich und ergriff die Flucht.
    Sagus-Rhet gab seinen Tripliden den Suggestivbefehl, sich vorläufig in seiner Nähe zu halten, dann berichtete er seinem Partner über den Zwischenfall.
    „Ich hätte nicht gedacht, daß es hier unten so große Tiere geben könnte", meinte Kerma-Jo dazu. „Die Informationen der Klaanyden über Höhlensysteme besagen, daß in ihnen nur winzige Lebewesen existieren können."
    „Dann war die Riesenspinne wahrscheinlich eine Ausnahme", erwiderte Sagus-Rhet.
    „Ich werde weiter in den Seitengang eindringen, während deine Tripliden unterwegs sind."
    Er befahl seinen Tripliden, in den Nuguun-Keel zu steigen, öffnete die Heckschleuse und schloß sie hinter seinen Helfern wieder. Danach aktivierte er sein Flugaggregat und schwebte langsam tiefer in die Röhre hinein.
    Schon nach kurzer Zeit entdeckte er mehrere große Kokons aus weißem Gespinst, die an weißen Seilen an der Höhlendecke baumelten. Jeder von ihnen war so groß, daß die Riesenspinne hineingepaßt hätte - und die war mindestens zwei Einheiten lang gewesen.
    Sagus-Rhet vermutete, daß die Kokons Eier der Riesenspinne enthielten.
    Vorsichtig streckte er einen Greifarm aus, um einen Kokon zu berühren. Sofort schoß die Riesenspinne aus einem dunklen Felsspalt, in dem sie sich verborgen hatte, und hängte sich schützend vor den Kokon.
    Sagus-Rhet fragte sich, wovon sie leben mochte, und kurze Zeit danach fand er die Antwort darauf. Als der Seitengang sich nach einer Biegung zu einem kleinen Saal erweiterte, wurde das Scheinwerferlicht vom klebrigen Gespinst eines riesigen radförmigen Spinnennetzes reflektiert, das von einer Seite der Halle zur anderen reichte.
    In den Maschen des Netzes klebten, zusätzlich eingesponnen, die
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