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1033 - Schlangenfluch

1033 - Schlangenfluch

Titel: 1033 - Schlangenfluch
Autoren: Jason Dark
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Betrübt schüttelte der Professor den Kopf.
    »Keines, das uns hätte weiterbringen können. Die meisten Giftschlangen hier im Londoner Raum sind bekannt, denn sie halten sich ja in offiziellen Zoos oder Gehegen auf. Man hat sie registriert und katalogisiert. Nur bringt uns das leider nicht weiter. Es gibt immer wieder Lücken. Man kann Giftschlangen heimlich einführen, und aus den offiziellen Gehegen oder Terrarien fehlt auch kein Tier. Wir stehen vor einem Rätsel.« Er lächelte uns zu und trank sein Glas leer. »Nun ja, wir kennen uns ein wenig, und ich dachte auch an die andere Bedeutung der Schlangen, wie Sie sich denken können.«
    »Leider noch nicht, Professor.«
    »An die mythische, Mr. Sinclair.«
    Ich lächelte für einen Moment. »Aha. Deshalb also haben Sie uns Bescheid gegeben.«
    »Ja, das ist der Grund.« Professor Denning lächelte. »Himmel, wir kennen uns zwar nicht besonders, doch ich bin über Ihre Arbeit informiert. Als mir dieser Gedanke kam, dachte ich, daß Sie vielleicht eine Spur aufnehmen können, wenn es in die Richtung geht, die ich meine.«
    »Und die wäre?«
    »Ein Schlangenkult.«
    Das war gar nicht mal schlecht gedacht. Suko und ich schauten uns an. Wahrscheinlich hingen wir beiden den gleichen Gedanken nach. Im Lauf der Zeit hatten wir tatsächlich einige böse Erfahrungen in dieser Richtung sammeln können. Wir hatten es mit Schlangenkulten zu tun gehabt und auch gefährliche Mutationen erlebt und vor Jahren sogar Asmodinas Höllenschlange kennengelernt.
    »Was sagen Sie?«
    »Der Gedanke ist nicht abwegig«, meinte Suko. »Ein Schlangenkult in London wäre denkbar.«
    »Schön, sehr schön.« Professor Denning lächelte. »Dann stimmen Sie mir also zu?«
    »Nur bedingt. Noch haben wir keinen konkreten Hinweis. Wir brauchten mehr…«
    »Ja«, stimmte uns der Professor zu. »Da haben Sie leider recht. Ich kann Ihnen da auch kaum helfen, denn die Toten waren mir allesamt unbekannt.«
    »Aber sie wurden in einem bestimmten Gebiet gefunden?«
    Der Experte nickte. »Richtig. Im Norden unserer Stadt. Ziemlich am Rand. Ich weiß nicht, ob jeder der Toten auch dort gewohnt hat, da müßten Sie die Kollegen fragen, die den Fall bearbeiten. Ich behaupte allerdings, daß es dort oben, sage ich mal, jemand geben muß, der sich mit Schlangen auskennt, sie züchtet, sie vielleicht abgerichtet hat, und sie auf seine perverse Art und Weise liebt. Das alles muß nicht sein, kann aber durchaus zutreffen.«
    »Namentlich ist Ihnen niemand bekannt, Professor?« erkundigte sich Suko.
    Denning überlegte einen Moment. »Ich weiß, wie Sie das gemeint haben, Inspektor. Ihnen darauf eine Antwort zu geben, ist sehr schwer. Natürlich kenne ich Kollegen von mir. Ich bin nicht der einzige Experte. Es wird auch zahlreiche Menschen geben, die in den Schlangen ihr Hobby gefunden haben. Diese sind mir natürlich unbekannt. Von meinen Kollegen traue ich es keinem zu, daß er seine Tiere als Killer durch die Gegend schickt. Nein, das ist so gut wie unmöglich.«
    Der Ansicht schlossen wir uns an. Suko fragte und faßte zugleich zusammen. »Dann muß es Ihrer Meinung nach jemand geben, der sich mit Schlangen gut auskennt und sie zugleich als Mörder losschickt?«
    »Ja, so sehe ich das.«
    Suko wandte sich an mich. »Was meinst du?«
    Ich winkte ab. »Damit müssen wir uns anfreunden, ob wir es wollen oder nicht.«
    »Finde den Knaben mal.«
    »Wir reden mit den Kollegen.«
    »Soll ich Ihnen die Namen geben?« fragte der Professor.
    Ich winkte ab. »Das ist nicht nötig. Wir wissen schon, an wen wir uns zu halten haben.«
    Richard Denning lächelte. »Dann kann ich Ihnen nur viel Glück und alles Gute wünschen. Finden Sie diesen Mann und stoppen Sie ihn. Versuchen Sie es. Er ist gefährlich.«
    »Könnte es auch eine Frau sein?« fragte ich.
    Der Professor schaute für einen Moment irritiert. »Eine Frau?« flüsterte er dann. »Ja, ja – warum eigentlich nicht? Es könnte auch eine Frau gewesen sein. Früher war die Schlange ja das Symbol der Frau und des Bösen, wenn wir so einige Mythologien durchforschen. Das hat sich ja glücklicherweise geändert.«
    Wir erhoben uns. Bevor wir uns verabschiedeten, hatte der Professor noch eine Idee. »Warten Sie, Gentlemen, ich möchte Ihnen etwas mit auf den Weg geben.«
    »Und was?«
    »Nicht so eilig, Mr. Sinclair.« Er drehte sich von seinem Schreibtisch weg und ging zu einem Schrank, dessen rechte Tür er aufschloß. Es gelang mir, einen Blick hineinzuwerfen. Der
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