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0974 - Wachfort SkarabÀus

Titel: 0974 - Wachfort SkarabÀus
Autoren: Unbekannt
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aber hatte das Ergebnis der Psychountersuchungen an den sieben Flibustiern noch nicht vergessen. Dieses Ergebnis beschäftigte ihn, da es in lebhaftem Gegensatz zu dem stand, was Ingor Wells übermittelt hatte.
     
    *
     
    Die Abstimmung über den Mißtrauensantrag lief. Über die Hälfte der Abgeordneten hatte ihre Stimme bereits abgegeben. Dazu war lediglich notwendig, einen Knopf auf dem Pult vor dem Abgeordnetensitz zu drücken.
    Eine Leuchtanzeige an der Wand über dem Parlamentspräsidenten spiegelte den Stand der Abstimmung wider.
    Danach lagen die Oppositionsparteien mit zwölf Stimmen vor der Regierungspartei.
    Doch schon Minuten später hatte sich das Zwischenergebnis umgekehrt, und Tifflor lag mit vier Stimmen vorn.
    Das sagte jedoch nicht viel aus.
    Erst wenn die Positronik die Stimmen aller Abgeordneten ausgewertet hatte, stand fest, wer gewonnen hatte.
    Im Plenarsaal herrschte eine knisternde Spannung.
    Hernan Heigh hielt es nicht auf seinem Platz. Er ging auf dem Gang zwischen den Sitzreihen auf und ab.
    Immer wieder schien es, als wolle er sich zu Helen Reijsbergen gesellen, die nicht weniger nervös war als er, es jedoch besser vor der Öffentlichkeit verbergen konnte.
    Julian Tifflor saß so ruhig auf seinem Platz, als berühre ihn die Abstimmung nicht.
    Drei Abgeordnete seiner Partei fehlten. Auf ihre Stimmen kam es an.
    Tifflor wußte, daß Hernan Heigh alles versucht hatte, Stimmen für den Mißtrauensantrag zu gewinnen.
    Dabei hatte er sich an der Grenze der Legalität bewegt. Der Vorsitzende der „Fortschritts-Sektion" hatte dafür gesorgt, daß sich mehrere Abgeordnete der Regierungspartei entschlossen hatten, gegen den Ersten Terraner zu stimmen. Julian Tifflor hatte einige von ihnen wieder umkehren können, doch diese drei noch fehlenden Männer hatten sich seinem Zugriff entzogen, wohl weil sie fürchteten, sich ihm und seinen Argumenten gegenüber nicht behaupten zu können.
    Ihnen stand es frei, gegen Julian Tifflor zu stimmen, doch bestand für sie kein Grund, die Regierung zu stürzen und in die Opposition zu gehen. Die Vorwürfe, die gegen Tifflor erhoben worden waren, waren nicht stichhaltig. Das wußten diese Abgeordneten.
    Dennoch war unklar, wie sie stimmen würden. Tifflor wußte, daß sie private Interessen verfolgten.
    Er konnte nur hoffen, daß sie entweder der Abstimmung fernblieben oder sich rechtzeitig besannen.
    Nur noch wenige Stimmen fehlten. Die Oppositionspartei hatte eine Stimme mehr als Tifflor. Dann drückte ein weiterer Abgeordneter der Oppositionsparteien seinen Stimmknopf.
    Hernan Heigh lachte triumphierend. Die Opposition hatte zwei Stimmen Vorsprung. Das genügte, die Regierung zu stürzen.
    Der Vorsitzende der „FortschrittsSektion" eilte nach vorn zum Parlamentspräsidenten, urn diesen dazu zu veranlassen, die Abstimmung zu beenden. Alle Anwesenden hatten ihre Stimme abgegeben.
    In diesem Augenblick betraten drei Abgeordnete der Regierungspartei unt er Führung Coghans den Plenarsaal. Coghan war ein Mann, der sein gesamtes Vermögen durch allzu gewagte Spekulationen an der Börse verloren hatte. Gerade diese Tatsache hatte Hernan Heigh Gelegenheit gegeben, ihn unter Druck zu setzen. Coghan hatte sich geweigert, vor der Abstimmung mit Tifflor zu sprechen. Er und die beiden anderen Abgeordneten gingen zu ihren Plätzen. Hernan Heigh lächelte siegesgewiß. Er verzichtete darauf, den Parlamentspräsidenten um Beendigung der Abstimmung zu bitten. Er war sicher, daß Coghan und die beiden anderen gegen den Ersten Terraner stimmen würden.
    Julian Tifflor saß so ruhig und entspannt in seinem Sessel, als habe er nicht bemerkt, was geschehen war.
    Milton Harriman kam zu ihm und reichte ihm eine Akte. Er schlug sie auf und unterzeichnete einige Papiere.
    Coghan beobachtete ihn. Er war ungewöhnlich bleich.
    Niemand sprach. Die Augen fast aller Parlamentarier waren auf Coghan und die beiden anderen Abgeordneten gerichtet.
    Da drückte Coghan seinen Stimmknopf.
    Nur noch eine Stimme Mehrheit für die Opposition!
    Ein erregtes Raunen ging durch den Saal.
    Die beiden anderen Abgeordneten gaben ihre Stimme ab, und spontan brandete Beifall auf. Helen Reijsbergen erhob sich und ging zu Julian Tifflor, um ihm zu gratulieren.
    „Sie sind mit einer Stimme Mehrheit durchgekommen", sagte sie. „Ich hätte es nicht für möglich gehalten."
    „Danke", sagte der Erste Terraner. „Ich denke, es ist gut so."
    Auch die anderen Abgeordneten kamen zu ihm. Coghan und die beiden
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