Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0960 - Das UFO-Serum

Titel: 0960 - Das UFO-Serum
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
allem Anschein nach versuchte, ein Kind mit Gewalt aus einem Schrank zu zerren, richtete sich ruckartig auf.
    „Ich hole das Kind aus seinem Versteck", erwiderte das Wesen mit dem reglosen Gesicht.
    „Warum?"
    „Es ist ein Spiel. Die Kinder haben mich aufgefordert, ihnen dabei zu helfen."
    „Hast du den Eindruck, daß es ihnen Spaß macht?" fragte Alurus wütend.
    „Nein", erwiderte der Androide mit entwaffnender Ehrlichkeit. „Aber du hast uns den Befehl gegeben, auf die Wünsche der Kinder einzugehen, solange sie nicht in Widerspruch zu dem Projekt stehen."
    „Laß das Kind in Ruhe! „ befahl Alurus, und der Androide tat gehorsam einen Schritt nach rückwärts. Fast wäre er über einen großen Plastikwürfel gestolpert, der den Kindern als Spielzeug diente. Prompt erscholl aus einer Ecke höhnisches Gelächter.
    „Geh und kontrolliere die Schleusen!" befahl Alurus dem Androiden.
    Er sah dem großen, überaus kräftigen Wesen nach. Der Androide bewegte sich ruhig und sicher. Jeder seiner federnden Schritte verriet die Kraft, die in seinem Körper steckte. Alurus wußte, daß auch der Verstand dieser Wesen sich durchaus mit dem seinen messen konnte. Wenn es um reine Logik ging, war ihm sogar so mancher Androide überlegen. Das einzige, was diesen Wesen fehlte, waren geistige Beweglichkeit und Phantasie. Und gerade sie brauchte man, um mit Kindern umgehen zu können.
    Phantasie war zum Beispiel erforderlich, um ihre seltsamen Streiche zu durchschauen.
    „Kommt heraus!" befahl Alurus streng.
    Die Tatsache, daß die Kinder ihm gehorchten, konnte nicht unbedingt als Beweis dafür dienen, daß sie ihn als Autorität anerkannten. Es war wohl eher so, daß sie ihn längst durchschaut hatten. Er war zwar fähig, streng zu ihnen zu sprechen, aber er konnte sie nicht bestrafen. Jedenfalls nicht so, daß die Kinder ihn verstanden und eine Strafe als solche anerkannt hätten. Die Anwendung körperlicher Gewalt gegenüber unreifen Wesen war dem Fremden namens Alurus so absolut unverständlich, daß er nicht einmal auf die Idee kam, mit Schlägen auch nur zu drohen.
    Er sah die Kinder an, die hinter dem Schrank gesessen und dem Androiden zugesehen hatten. Es waren drei. Eines davon war schon etwa sieben Jahre alt, die beiden anderen knapp fünf. Sie kicherten noch jetzt unterdrückt vor sich hin.
    „Rührt euch nicht vom Fleck", sagte Alurus und wandte sich dem Schrank zu. Im untersten Fach saß zusammengekauert einer von den ganz Kleinen, ein Junge namens Bergos, ein harmloses, kleines Kerlchen, das des öfteren zum Opfer derartiger Streiche gemacht wurde.
    „Du kannst wieder nach draußen kommen", sagte Alurus sanft. „I3er Androide ist weg. Ich habe ihn zu den Schleusen geschickt. Er wollte dir nicht weh tun. Komm heraus, mein Kleiner."
    Bergos drehte sich mühsam in seinem engen Gefängnis. Als er Alurus erblickte, krabbelte er eilig in die Freiheit. Er klammerte sich so plötzlich an den Chef dieser Station, daß Alurus im ersten Augenblick der Uberraschung an einen drohenden Uberfall dachte. Gerade noch im letzten Moment unterdrückte er den Impuls, den kleinen Jungen von sich fortzuschleudern. Bergos preßte sich an ihn und weinte vor lauter Eleichterung, weil er glaubte, soeben einem schreckIichen Schicksal entronnen zu sein. Alurus legte sanft die Arme um den schmalen Körper des kleinen Terraners und drehte sich zu den drei anderen um.
    „Was habt ihr da wieder angestellt?" fragte er.
    „Wir können nichts dafür", beteuerte das älteste Kind, ein braunäugiges Mädchen. „Er wollte Verstecken spielen. Bergos, meine ich. Wir sollten ihn immerzu suchen. Es macht keinen Spaß auf diese Weise. Verstehst du das nicht? Immer nur suchen! Da kam der Blechmann vorbei. Wir haben Bergos gesagt, daß er sich verstecken soll, und dann haben wir den Blechmann gerufen und ihn gefragt, ob er mit uns spielen kann. Das war alles."
    „O nein", sagte AIurus fest. „Der Androide hätte in diesem Fall nur die Tür geöffnet, und das Spiel wäre beendet gewesen. Rede schon, was habt ihr ihm noch erzählt?"
    „Daß es zum SpieI gehört, ihn da herauszuholen", gab das Mädchen widerstrebend zu. „Wir haben es ihm vorgemacht."
    Alurus nickte nachdenklich.
    „Ihr habt eine Menge Unheil angerichtet", sagte er leise. „Ihr habt diesem Jungen einen fürchterlichen Schrecken eingejagt. Begreift ihr überhaupt, was das bedeutet? Bergos ist ein Mensch wie ihr! Wie könnt ihr ihm weh tun? Aber das ist nur ein Punkt! Ihr nennt den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher