Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0948 - Der Hort der Sha'ktanar

0948 - Der Hort der Sha'ktanar

Titel: 0948 - Der Hort der Sha'ktanar
Autoren: Oliver Fröhlich
Vom Netzwerk:
dreinschauendes Gesicht. »Was? Wie konnte das geschehen?«
    »Gosh! Sie haben die Stellungen nach der magischen Explosion überfallen und sie gestohlen.«
    Der Magier presste die Kiefer so fest aufeinander, dass sein Bart zitterte. Doch dann entspannte er sich wieder. »Nun, das ist wohl nicht mehr zu ändern.«
    Er ging zum Bett der Erbfolger-Mutter und zog den einzigen ihnen verbliebenen Seelenhort aus der Kutte. Er setzte sich neben der Frau auf die Matratze und drückte ihr den Kristall in die Hand.
    Aus großen Augen sah sie ihn an. Sicherlich wusste sie nicht, wer er war, aber ihre Körperhaltung zeigte, dass sie ihm traute.
    »Bewahre diesen Hort der Sha'ktanar stets gut auf und gib ihn deinem Sohn, wenn er alt genug ist. Die Erbfolger sollen ihn in ehrendem Gedenken an den heutigen Tag an ihre Nachfolger weitergeben, auf dass nie in Vergessenheit gerät, was vor Kurzem geschah.«
    »Danke«, hauchte die Frau.
    »Die Herrschaft der Erbfolger ist zu Ende. Die Sha'ktanar werden die Regierung übernehmen, bis ein neuer Rat gewählt ist. Die Zukunft Lemurias ist wieder offen. Dem Land werden großartige Tage beschieden sein. Hütet euch aber davor, euch mit den falschen Wesen einzulassen. Lernt aus der Erfahrung der letzten Jahrtausende.«
    »Das werden wir.«
    »Und nun ist es Zeit für mich zu gehen.« Merlin stemmte sich von der Matratze hoch und wirkte plötzlich alt und gebrechlich. Die Ereignisse hatten offenbar auch ihn erschöpft.
    Da trat der Krieger wieder an den Magier heran. Vorher warf er noch einen traurigen Blick in Atrigors Richtung. »Es gibt noch etwas, was ich berichten muss.«
    »Dann berichte!«
    Erneut sah er zu Atrigor. Dann senkte er den Blick. »Es tut mir leid, aber zu den Verlusten, die wir zu erleiden hatten, zählt auch deine Frau.«
    Schlagartig verließ jegliche Farbe Atrigors Gesicht. »Assara?«
    Der Krieger nickte.
    »Sie ist… tot?«
    »Nein. Aber es ist nur noch eine Frage der Zeit. Ihre Verletzungen sind zu schwer, als dass sie sie überleben könnte.«
    Zuerst verlor Atrigors Körper seine Spannung. Trotz der Muskeln und Sehnen wirkte er schlaff und alt. Doch dann richtete er sich wieder auf. »Dafür wird mir jemand bezahlen. Irgendjemand!«
    Der Schrei, den er ausstieß, war so unmenschlich, dass er Zamorra aus dem Traum riss.
    ***
    Der Meister des Übersinnlichen erwachte, doch der Schrei verstummte nicht. Was war geschehen?
    Er sah die Vampirleiber, die sich auf Rhett stürzten. Von ihm war der Laut gekommen, der Zamorra aus dem Traum gerissen hatte.
    Ich muss ihm helfen!
    Er wollte sich hochstemmen, doch er war zu kaum einer Bewegung fähig. Seine Haut stand in Flammen, als wälze er sich in Brennnesseln. Er verlor stetig an Kraft. Es fühlte sich an, als laufe er aus.
    Das Amulett? Bediente es sich an seiner Energie?
    Nein, es lag ruhig vor seiner Brust. Leicht erwärmt, mehr aber nicht.
    Es musste sich um etwas anderes handeln. Ein anderer Feind, der ihn all seiner Kraft beraubte. Doch warum schützte ihn Merlins Stern nicht davor?
    Die Antwort war so einfach wie erschütternd: weil der Angriff nicht schwarzmagischer Natur war.
    Er befahl dem Amulett die Attacke auf die Vampire. Tatsächlich stieß es auch einen Blitz aus, der einen der Vampire vernichtete.
    Schlagartig fühlte sich Zamorra noch elender als ohnehin schon.
    Was sollte er nur tun?
    Erneut versuchte er sich hochzustemmen. Wieder scheiterte er.
    Nur mit Mühen konnte er den Kopf in Dunjas Richtung wenden. Vielleicht war sie auch wieder erwacht und konnte eingreifen.
    Ein schmerzhafter Stich fuhr ihm durch den Nacken, doch er führte die Bewegung zu Ende.
    Und glaubte, seinen Augen nicht zu trauen!
    Dunja lag noch immer auf dem Boden und zuckte. Aber sie sah aus wie eine Sechzigjährige. Nein, wie eine Siebzigjährige.
    Der Professor konnte förmlich zusehen, wie sie alterte. Achtzig. Neunzig. Hundert. Dann lag sie still. Aber der Verfall ging weiter.
    In Sekundenschnelle verweste sie und zerfiel zu Staub. Selbst die Knochen zerbröselten.
    Zamorra war entsetzt.
    So bemerkte er erst im letzten Augenblick, dass einer der Vampire von Rhett abließ und sich Zamorra näherte. Der Professor wollte nach hinten kriechen, da berührten seine Finger den Griff des E-Blasters.
    Sofort packte er zu, mühte den Arm nach oben und schoss dem Blutsauer einen Laserstrahl genau zwischen die Augen.
    Da nahm der Meister des Übersinnlichen die Hand wahr, die den Blaster umklammerte. Seine Hand!
    »O nein!«, keuchte er.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher