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0944 - Blutgespenster

0944 - Blutgespenster

Titel: 0944 - Blutgespenster
Autoren: Jason Dark
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starrte mich an, als hätte er nicht richtig gehört. »Noch mehr Vampire?«
    »Ja. Und sie werden sicherlich freikommen, darauf müssen wir uns gefaßt machen.« Ich deutete auf die Fensterscheibe, hinter der die Finsternis lag. Das nächste Licht war ziemlich weit entfernt, denn das Fenster führte zum Garten hinaus.
    »Freikommen?« flüsterte Tarlington und raufte seine Haare. »Vampire, die freikommen und durch unseren kleinen Ort wandern. Das kann ich nicht fassen, das ist unbegreiflich.«
    »In der Regel schon, aber wir gehen davon aus, weil wir auch entsprechende Hinweise haben.«
    Er schaute uns an und schüttelte dabei den Kopf. Tarlington saß an der Schmalseite des rechteckigen Tischs. Seine mächtige Gestalt schien zusammengeschrumpft zu sein, denn er hatte viel von seiner eigentlichen Sicherheit verloren.
    »Uns würde interessieren, ob es hier in der Gegend Verstecke gibt, in denen Lucy die Brut verbergen kann«, sagte Suko. »Sie hat ihre Helfer schon vor einiger Zeit hergeschafft. Da sie nicht aufgefallen sind, müssen sie versteckt gehalten worden sein.«
    »Klar, wenn man es so sieht.«
    »Gibt es ein derartiges Versteck?«
    »Wie viele sind es denn?«
    Darauf konnten wir ihm keine konkrete Antwort geben. »Man muß mit dem Schlimmsten rechnen«, sagte ich mit leiser Stimme.
    Tarlington hob die Schultern. Selbst sie schienen zusammengefallen zu sein. »Ich habe keine Ahnung, wo man diese Brut verbergen könnte.«
    »Da sie mit Lucy gemeinsame Sache macht, käme möglicherweise das alte Haus in Frage.«
    »Nein, Mr. Conolly. Das hätten wir längst bemerkt, denn dort sind Umbauarbeiten im Gange. Auch die Keller werden entfeuchtet und frisch gekälkt. Kein Handwerker hat jemals etwas Fremdes dort entdeckt, abgesehen von irgendwelchen Tieren.«
    »Dann muß es ein anderes Versteck geben!«
    »Aber wo?«
    »Sie kennen sich besser aus, Mr. Tarlington.«
    Er wiegte den Kopf und dann seinen gesamten Körper. »Ja, ich kenne mich aus, aber ich weiß von keinem Gebäude oder Versteck, das so viele Menschen aufnehmen kann.« Er schaute Bill an. »Oder haben Sie vielleicht eine Idee, Mr. Conolly?«
    »Nein, ich bin hier fremd.«
    Marek mischte sich ein. »Ich komme aus einem anderen Land«, sagte er, »und die Gegend ist eine ähnliche wie hier. Bei uns aber gibt es noch alte Stollen und Gänge, die tief in die Berge hineinführen. Auch unterirdische Höhlen, in denen sich zu früheren Zeiten die Kämpfer des Widerstands versteckt gehalten hatten. Ich kann mir deshalb denken, daß wir auch hier so etwas finden.«
    Tarlington überlegte. »Bunker?« Er schüttelte den Kopf. »Nein, bis hierher ist der Krieg damals nicht gekommen, das weiß ich. Aber Höhlen gibt es schon.«
    »Aha.«
    »Sie sind leer.«
    »Woher wissen Sie das?« fragte Suko.
    »Weil Kinder darin spielen. Außerdem sind es nur kleine Höhlen, entstanden aus einer Laune der Natur. Nein, nein, da sind sie auf dem falschen Dampfer.«
    »Es könnte aber eine größere Höhle dazwischen sein«, bemerkte ich.
    Tarlington nickte sehr bedächtig. »Das streite ich nicht ab. Ich kenne mich da nicht aus. Ich bin zwar ein Naturmensch, in Höhlen und Stollen habe ich mich bisher nicht herumgetrieben. Vielleicht ist Lucy darüber besser informiert gewesen, falls sie denn zurückgekehrt ist, was ich noch immer nicht glauben kann.«
    »Uns wäre es auch lieber, wenn wir die Reise grundlos angetreten hätten«, sagte ich. »So aber müssen wir darauf vorbereitet sein, daß es eine außergewöhnliche Nacht werden kann.«
    »Das ist doch wohl untertrieben, Mr. Sinclair.«
    »Stimmt, und deshalb sollten wir schon jetzt etwas dagegen unternehmen und entsprechende Vorbereitungen treffen.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Sie sind aber wichtig«, sagte ich lächelnd. »Sie kennen die Menschen hier. Gehen Sie zu Ihnen. Raten Sie den Leuten, in den Häusern zu bleiben. Sie sollen sie nicht verlassen, die Türen verschließen und…«
    »Sie gehen sowieso nicht raus. Bei dieser Kälte…«
    »Trotzdem müssen Sie etwas sagen.«
    »Aber man wird mir nicht glauben, Mr. Sinclair.«
    »Warum nicht? Die Geschichte der blutigen Lucy ist bekannt. Sie endet doch damit, daß Lucy verschwunden und nie wieder aufgetaucht ist. Es wurde hier ein Tagebuch gefunden, deshalb sind wir ja auf ihre Spur gestoßen. Ein Freund meines Freundes«, ich deutete auf Bill, »fand dieses Tagebuch.«
    »Och! - Wer war das denn?«
    »Sam Fisher«, antwortete Bill.
    »Der gute Sam. Ich kenne ihn.
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