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0927 - Monster-Zoo

0927 - Monster-Zoo

Titel: 0927 - Monster-Zoo
Autoren: Jason Dark
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alles tun, das weiß ich. Er ist grausam, er ist gierig darauf, dein Blut zu trinken. Er ist eine Bestie, die von einer menschlichen Person geleitet wird. Er ist einfach schrecklich und…
    Ihre Gedanken stockten, als der Hund seinen Kopf senkte und ein Knurren aus dem Maul drang, verbunden mit einem warmen und stinkenden Atem. Der berührte Sarahs Gesicht wie ein Windstoß und schien sogar auf der Haut kleben zu bleiben.
    Noch immer lag sie still.
    Keine Regung.
    Aber die Angst war da. Sie fror Lady Sarah ein. Sie war wie ein kalter, langer Stachel, der sich tief in sie hineingebohrt hatte. Bisher hatte er seine Zähne noch nicht in die Kehle der Frau gehackt. Es würde ihm jedoch ein Leichtes sein, dies zu tun, doch von allein handelte er nicht, und Lady hörte plötzlich ein ihr bekanntes Geräusch, was den Hund allerdings nicht störte. Er bewachte seine Beute nach wie vor.
    Jemand öffnete die Tür von außen, als wäre es die normalste Sache der Welt.
    Einen zweiten Schlüssel besaß nur Jane Collins. Aber sie befand sich in Spanien und hatte keinen Grund, ihren Urlaub abzukürzen.
    Eine andere Person kam.
    Trotz der Angst waren Sarahs Sinne äußerst gespannt. Überdeutlich nahm sie die leisen, tappenden Schritte wahr, und sie war sicher, daß zwei Personen das Haus betreten hatten. Vielleicht war es aber auch ein Mensch mit einem Hund.
    Das andere Lebewesen mußte ein Hund sein, und Sarah erinnerte sich daran, daß sie den ersten Hund an ihrem Küchenfenster gesehen hatte, wo er gewartet hatte.
    Kam er jetzt?
    Und wer kam mit ihm?
    Sarah bewegte die Augen, weil sie nur zur Seite schielen wollte. Zwar konnte sie im Liegen nicht viel wahrnehmen, aber ein Schatten glitt schon in ihren eingeschränkten Sichtbereich. Nein, zwei Schatten, einer links, der andere rechts, und der an der linken Seite hatte eine andere Form als der an der rechten. Er war kleiner, kompakter, der Schatten eines Hundes.
    Die Tür fiel wieder ins Schloß. Lady Sarah schloß für einen Moment die Augen, als sie das Schnacken hörte, dann aber wurde sie von einer Frauenstimme abgelenkt, die sie direkt ansprach.
    »Jetzt bin ich selbst gekommen!«
    Sarah Goldwyn bewegte sich nicht. Sie gab auch keine Antwort, aber sie wußte genau, wer diese Frau war, die es geschafft hatte, zusammen mit ihren Hunden das Haus zu betreten.
    Vor nicht langer Zeit hatte sie sich telefonisch gemeldet, nun war sie selbst gekommen, und Sarah dachte daran, was sie ihr versprochen hatte.
    Rache!
    Eine tödliche Rache für das, was ihr einmal angetan worden war. Wobei Lady Sarah noch immer nicht wußte, wo sie mit dieser Person einmal zusammengetroffen war.
    Die Horror-Oma wirkte wieder etwas gefaßter. Sie hatte immer gesagt, daß sie in ihrem Alter den Tod nicht fürchtete, doch jetzt, wo er so hautnah über ihr schwebte, da wurde ihr schon anders. Sie fror plötzlich, und sie wußte auch, daß es keine normale Kälte war, die sie da gepackt hielt.
    »Willst du mich nicht töten?« flüsterte sie trotzdem.
    Die Frau über ihr lachte leise. Das Gesicht hatte Lady Sarah noch nicht gesehen, nur ein Bein, das nackt war. »Ich könnte dich töten…«
    Nichts, kein weiteres Wort mehr. Dafür sprach Sarah. »Weshalb tust du es nicht?«
    »Ich will es dir sagen. Es ist ein Spiel, ein gewagtes Spiel, und ein gefährliches. Am Ende kann nur dein Tod stehen oder dein Überleben, auch das ist möglich. Es liegt einzig und allein an dir, ob du auf meine Bedingungen eingehst oder nicht.«
    »Wie lauten sie?«
    »Das wirst du noch erfahren.«
    »Wann?«
    »Keine Sorge. Halte später nur die Augen auf, dann geht alles wie geschmiert.«
    Sarah begriff den Sinn der Antwort nicht. Sie wollte es im Prinzip auch nicht, aber sie wollte den Grund erfahren, weshalb sie ihr Leben lassen sollte. »Warum willst du mich töten? Verdammt! Warum? Ich habe dir nichts getan. Ich kenne dich nicht. Wir haben uns niemals gesehen, auch deine Stimme ist mir unbekannt.«
    »Da hast du recht.«
    Mit der Antwort hatte Sarah Goldwyn nicht gerechnet. Sie war völlig perplex, und die Worte hatten auch ihre normale Welt völlig aus dem Rahmen gepreßt. Sie konnte damit nicht fertig werden. Es war doch nicht möglich, daß jemand erschien und einem fremden Menschen erklärte, er wollte ihn umbringen, ohne ihn zuvor gesehen zu haben.
    »Denkst du nach?«
    »Ja - bestimmt.«
    »Es geht nicht um dich.«
    Lady Sarah begriff sofort. »Dann kann es nur um Jane Collins gehen, nicht wahr?«
    »Richtig.«
    Sarah
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