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0923 - Panik im Hyperraum

Titel: 0923 - Panik im Hyperraum
Autoren: Unbekannt
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Stich lassen, Doc", meinte er, während er sich am Unterarm des Arztes festhielt und mit der freien Hand nach der Stufe über ihm griff. „Wir brauchen einander zum Überleben."
    Er hatte kaum ausgesprochen, als er hinter Doc Pontak einen Schatten auftauchen sah. Er schrie auf, um seinen Gefährten zu warnen, doch konnte Doc Pontak ohnehin nichts tun, um die Bedrohung in seinem Rücken abzuwehren.
    Große, sehnige Hände legten sich von hinten um Doc Pontaks Hals und drückten zu, und eine rauchige Frauenstimme sagte: „Ihr seid keine Tempester, sondern gehört zu den Eingeschlossenen von Deck fünf. Was wollt ihr hier oben?"
    Dean, der hilflos in der Luft hing, sah, daß die Tempesterin hinter Doc Pontak breitschultrig war, aber ein ausnehmend hübsches Gesicht hatte. Der Blick ihrer großen Augen war zwar wild, aber es war nicht der lodernde Blick einer Tempesterin, die sich in der Aggressionsphase befand. Auch ihr Verhalten war alles andere als zügellos und triebhaft. Sie machte einen einigermaßen besonnenen Eindruck, war jedoch alles andere als apathisch.
    „Wir...", begann Doc Pontak, doch erstarb seine Stimme im Würgegriff der Tempesterin.
    „Wir wollen zu Boyt Margor, dem Totemträger", ergriff Dean schnell das Wort, als er Doc Pontaks Griff erlahmen spürte. „Nur er ist in der Lage, uns vor dem Untergang zu retten."
    „Ich weiß", sagte die Frau und entließ Doc Pontak aus dem Würgegriff. Dann packte sie Deans Arm am Handgelenk und zog ihn mühelos hoch.
    „Wer bist du?" fragte Dean, als er neben ihr stand und sich am Geländer festklammerte.
    „Gota", sagte die Frau.
    Doc Pontak, der sich den Hals massierte, starrte sie an. Im Licht seines Helmscheinwerfers erkannte er sie.
    Gota, Boyts Gefährtin", sagte er erleichtert. „Was für ein Glück, daß wir auf dich gestoßen sind. Wirst du uns zu Boyt führen? Es ist lebenswichtig."
    Die Tempesterin nickte.
    „Gut, ich werde euch sicher zum Totemträger geleiten. Aber versucht nicht, ihn zu eurem Vorteil zu beeinflussen und gegen mein Volk aufzuhetzen. Was zu tun ist, soll zum Wohle aller geschehen."
    „Das ist auch in unserem Sinn", sagte Doc Pontak.
    „Dann kommt!"
    Gota stieg voran die Treppe zum Deck 9 hoch. Dort wandte sie sich nach links und sperrte eine Panzertür in einer Barrikade auf. Nachdem Doc Pontak und Dean die Tür passiert hatten, schloß sie hinter ihnen wieder ab.
    „Ich muß Boyt vor meinen eigenen Artgenossen schützen", erklärte Gota diese Sicherheitsmaßnahme, während sie die Treppe zum letzten Deck hinaufstiegen. „Boyt befindet sich in einem Zustand, in dem er sich nicht selbst schützen kann."
    Sie erreichten Deck 10, auf dem Boyt Margors Privaträume waren. Früher hatte hier auch ein kleines Mädchen gewohnt, Baya Gheröl. Doch sie hatte Boyt Margors Gastfreundschaft schlecht gelohnt und ihn verraten.
    Der Verrat dieses kleinen Mädchens war auch schuld an den herrschenden Zuständen.
    „Wartet hier", befahl Gota, als sie in einen Vorraum kamen, der in terranischem Stil eingerichtet war. Hier erinnerte nichts daran, daß man sich in einer relativ engen Energieblase inmitten des Hyperraums befand, sondern diese wohnliche Umgebung vermittelte das Gefühl von Behaglichkeit.
    „Ich muß Boyt erst auf euer Kommen vorbereiten."
    Mit diesen Worten verschwand die Tempesterin durch eine der Türen.
     
    *
     
    Der Mann lag zusammengerollt auf der Liege. Er schien mit offenen Augen zu schlafen, denn sein Blick war ausdruckslos wie sein Gesicht. Das sonst so gepflegte dunkle Haar stand ihm über der vorgewölbten Stirn wirr vom Kopf.
    Er rührte sich nicht, als Gota sich ihm näherte. Seit Tagen hatte er nicht einmal seine Stellung verändert. Es war, als sei sein Körper von einer Starre befallen. Sein tonnenförmiger Brustkorb hob und senkte sich kaum merklich, er atmete flach, wie im Koma. Die dünnen Gliedmaßen, die er an den Körper angewinkelt hatte, erweckten den Eindruck, als gehörten sie nicht dazu.
    Etwas fehlte diesem Mann. Und Gota wußte, was ihm fehlte. Sie hatte vieles versucht, um seine Lebensgeister zu wecken. Liebe und Hingabe waren eines ihrer Rezepte, die kurzzeitig geholfen hatten.
    Aber mehr als ein vorübergehendes Aufflackern hatte sie nicht erreicht.
    Gota kannte Boyts Schmerz. Sie kniete vor ihm nieder, suchte den Blick seiner starren Augen.
    „Boyt, ich bin es. Hörst du mich?"
    Er bewegte lautlos die Lippen. Nicht einmal ein Hauch kam aus seinem Mund.
    „Boyt, du mußt aus deinem
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