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0843 - Die Frühträumer

Titel: 0843 - Die Frühträumer
Autoren: Unbekannt
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plötzlich wieder matt wurde.
    Kad hörte ein Geräusch hinter sich und fuhr herum.
    Die TÜR öffnete sich abermals.
    Diesesmal aber kam TAT hindurch!
    Kad blickte ihn entgeistert an. Vor Überraschung sank er auf den Boden. Seine Lippen zuckten, aber es gelang ihm nicht, ein paar sinnvolle Worte zu formulieren.
    Kad war entsetzt.
    Bisher hatte er TAT immer nur auf einem Bildschirm gesehen. Dort war er groß und übermächtig gewesen. Alles was TAT gewollt hatte, das hatte er getan, und wenn er sich einmal geweigert hatte, dann hatte ihn eine unsichtbare Kraft zu Boden geworfen.
    Doch war er ernsthaft nie auf den Gedanken gekommen, gegen TAT aufzubegehren.
    Nun stand ihm TAT gegenüber. Er zeigte das gleiche gütige Lächeln wie sonst auch. Aber TAT war klein. Er war nicht größer als er selbst.
    Kad war so verwirrt, daß er schließlich die Hände vor die Augen schlug, um TAT nicht ansehen zu müssen.
    Die TÜR hinter TAT blieb offen. Kad brauchte nur aufzustehen und hinauszugehen.
    Er stutzte, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf ging.
    Plötzlich wußte er, weshalb die Laren alle ohne Bewußtsein gewesen waren. Es war die von ihm ausgestrahlte Kraft gewesen, die sie gefällt hatte.
    Wenn TAT so klein und schwach war, wie konnte er sich dann wehren? Würde er auch zusammenbrechen?
    Kad ertappte sich dabei, daß er seine Kräfte tastend gegen TAT lenkte. Dieser reagierte nicht, so daß es schien, als werde er davon überhaupt nicht beeinflußt. Doch das Gesicht des Wissenschaftlers veränderte sich.
    „Kad", rief er streng. Erschreckt zog sich Kad von ihm zurück. Er bereute, daß er den Mann, den er bewunderte und liebte, angegriffen hatte. Er wollte etwas sagen, doch in diesem Moment bebte der Boden unter seinen Fußen.
    Er fuhr herum und blickte zu den Fenstern hinaus. Draußen war es dunkel geworden. Blitze zuckten aus den fast schwarzen Wolken herab, und Regentropfen trommelten gegen die Fensterscheiben. Der Wind bog die Büsche so weit zur Seite, daß er einige ferne Gebäude sehen konnte. Er beobachtete, daß sie zusammenstürzten.
    Auch der Kelch schien sich in dieser Gefahr zu befinden.
    Kad hörte, daß es in den Wänden krachte. Der Boden schwankte und zitterte so stark unter seinen Füßen, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    TAT schien von diesen Ereignissen unbeeindruckt zu bleiben.
    Er stand ruhig auf der Stelle und blickte ihn an.
    Unwillkürlich eilte Kad zu ihm und versuchte, ihn an sich zu ziehen, um ihn zu schützen. TAT verschwand so plötzlich, als sei er nie zuvor dagewesen.
    Kad eilte zur Tür, die noch immer offen war. Auf der Schwelle blieb er stehen und blickte sich unsicher um. Wo blieb Sig? Mußte er sich nicht um sie kümmern?
    Er lief zu der Scheibe zurück, hinter der sie lebte, und klopfte mit beiden Fäusten dagegen. Sie wurde nicht transparent, und Sig meldete sich auch nicht.
    „Komm hierher, Kad", rief jemand hinter ihm. Er fuhr herum und sah, daß TAT zu ihm zurückgekehrt war. Er trug ein rotes, wallendes Gewand. In den paar Sekunden, die verstrichen waren, mußte er es gewechselt haben, denn vorher hatte er ein weißes Gewand angehabt.
    Kad eilte zu ihm. Als er die Hand ausstreckte, konnte er den Arm des Wesens berühren, das er als seinen Schöpfer ansah.
    „Was geschieht?" fragte er.
    „Das sind die Auswirkungen der Verbrechen der Laren", antwortete Maccar Karf. „Vier Jahre lang haben wir darum gekämpft, die Lage zu stabilisieren. Mit ihren verbotenen Experimenten haben sie eine Katastrophe verursacht, die alles vernichten kann."
    „Was soll ich tun?" fragte Kad weiter. Er schien vergessen zu haben, was um ihn herum geschah.
    Hinter ihm stürzte ein kleines Deckensegment zu Boden. Er drehte sich noch nicht einmal um.
    „Wir müssen den Laren einen Denkzettel erteilen", erklärte der Wissenschaftler, der Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten, weil der Boden so stark schwankte.
    „Was soll ich tun?" wiederholte Kad.
    Das Beben ließ endlich nach, doch jetzt war das Gewitter direkt über Scermont, dem Kelch.
    Unaufhörlich zuckten Blitze aus den dunklen Wolken. Es donnerte so laut, daß Maccar Karf schreien mußte.
    „Ich weiß, daß du springen kannst", antwortete er. „Nimm Sig und springe mit ihr nach Stoga, dem Planeten, auf dem die Laren leben. Komm."
    Er führte Kad durch die TÜR hinaus. Der Frühträumer fühlte, wie ihm ein Schauer über den Rücken lief, als er sie passierte.
    Endlich war der Tag gekommen, an dem er den Raum durch
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