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0835 - Geheimnis eines Toten

0835 - Geheimnis eines Toten

Titel: 0835 - Geheimnis eines Toten
Autoren: Christian Montillon
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Versprechen, sich zurückzumelden, schneller nach, als ich es erhoffte, Audrey.«
    »Zeit ist Geld«, antwortete sie und lachte.
    Zamorra schmunzelte - eine derartige Floskel hätte er in diesem Zusammenhang nicht erwartet. »Hat Ihnen Ihr Auftraggeber einen Treffpunkt genannt?«
    »Allerdings. Wie schnell können Sie in Paris sein?«
    ***
    Der Sucher schaltete innerlich ab, um sich von den Phänomenen um sich herum nicht ablenken zu lassen. Nie zuvor hatte er derart ungewöhnliche Umweltbedingungen erlebt - zumindest konnte er sich nicht daran erinnern.
    An das schwarze Licht auf der Affenwelt Mirellk hatte er sich inzwischen gewöhnt - und an den Widerspruch, dass er trotzdem sehen konnte, ebenfalls. Er wusste, dass er dies alles nicht mit Logik beurteilen durfte; Magie folgte ihren eigenen Gesetzen.
    Er stapfte nun schon einige Stunden -falls in Mirellk überhaupt Zeit verging; der Sucher vermeinte mit Hilfe seiner magischen Sinne zu spüren, dass dies nicht der Fall war - stur geradeaus. Er war noch keinem Bewohner der Affenwelt begegnet, abgesehen von einigen niederen Tieren, die brüllend, schreiend und keckernd vor ihm geflohen waren.
    Der Sucher hatte flügellos fliegende Vierbeiner gesehen, aufrecht gehende Spinnen, schlangenartig kriechende Vögel und teleportierende Insekten. All das interessierte ihn nicht - all diese Kreaturen waren Tiere, die nicht über eigene Intelligenz verfügten, so ungewöhnlich sie auch sein mochten. Er war hier, weil es etwas zu erledigen galt, und dazu benötigte er zuallererst den Kontakt mit einem der intelligenten Bewohner dieser Welt.
    Die erste Spur eines Affen fand er, als die Intensität des schwarzen Lichtes nachließ und einer hellen Dämmerung wich. Es stürzte den Suchenden nun doch in Verwirrung, dass er jetzt seine Umgebung schlechter erkennen konnte. Diese Art der Wahrnehmung war einfach zu fremdartig, um darüber hinweggehen zu können.
    Als die Affenkreatur den Ankömmling bemerkte, spannte sich ihre Haltung an. Sie stand unter einem Baum, dessen Krone waagrecht auf einem drei Meter hohen, schmalen Stamm ruhte. Die Rinde des Baumes leuchtete in fahlem Gelb, die Blätter waren grellrot.
    Mit einem brüllenden Aufschrei sprang das etwa zwei Meter große Affenwesen aus dem Stand in die Höhe, umfasste einen Ast und schwang seinen muskelstarrenden Körper elegant weiter. Der Ast knarrte, als würde er jeden Augenblick splittern. Der Bewegungsablauf erfolgte so rasch, dass der Suchende ihn kaum verfolgen konnte. Unwillkürlich zollte er der Kreatur Respekt - sie war behänder, als das recht plumpe Äußere es vermuten ließ.
    In der Krone des Baumes blieb der Affe sitzen und starrte lauernd nach unten. Dichtes grünes Fell bedeckte den kompletten Körper, der sechs Extremitäten besaß; zwei dienten als Beine und endeten in klobigen Füßen, die anderen vier nutzte der Affe als Arme. Er hielt das Maul geöffnet, roter Geifer tropfte nach unten. Wo die schleimige Flüssigkeit die Blätter berührte, zischte es, und feiner Qualm stieg in die Höhe.
    Die Kreatur vollführte eine Drohgebärde und bleckte die langen Reißzähne. Die handartigen Pranken zuckten, aus den Fingergliedern fuhren scharfe Klauen, der Schwanz ringelte sich um den Ast, auf dem die Kreatur saß. »Wer bist du?«, rief sie mit dumpfer, kehliger Stimme.
    Der Suchende trat langsam an den Baum und hob den Blick. Er entdeckte einen langen Dorn an der Schwanzspitze des Affen. Auf die Frage ging er nicht ein. Das Gebaren des Wesens schüchterte ihn nicht im Mindesten ein. »Ich suche Korom.«
    »Wer bist du?«, brüllte der Affe erneut und schlug sich mit dreien seiner geballten Fäuste gegen die Brust, während die vierte nach unten wies.
    »Das hat dich nicht zu interessieren. Führe mich zu Korom!«
    Der Affe sprang von dem Ast und landete dröhnend vor dem Suchenden. »Du hast keine Ansprüche zu stellen, Fremder! Du bist in unsere Welt gekommen, und du spielst dich wie ein Herrscher auf - doch Mirellk gehört uns!« Die Haare des grünen Felles intensivierten ihre Farbe. »Uns!«
    Der Suchende hob - in einer scheinbar beschwichtigenden Geste - die Hände. »Du missverstehst mich, Freund.«
    »Die Affen von Mirellk sind niemandes Freund!« Von der Spitze des Stachels begann eine farblose Flüssigkeit zu tropfen - aller Wahrscheinlichkeit nach ein tödliches Gift. Ein beiläufiger Blick ergab, dass sie sich zischend in den Boden fraß. Sogar ein Stein wurde von dem säureartigen Gift zerfressen.
    »Ich
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