Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0807 - Der Kampf um Terra

Titel: 0807 - Der Kampf um Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
möchte, daß Sie mich zur Erde zurückbringen, Ras Tschubai. Andernfalls hätte ich meine Rolle überzeugend gespielt. Doch mir fehlt die Zeit, um zu warten, bis Sie eine Möglichkeit finden, zur SOL zurückzukehren. Denken Sie aber nicht, Sie könnten mich überwältigen. Bevor Sie eine Waffe ziehen, habe ich Sie gelähmt."
    Tschubai nickte bedächtig.
    „Eigentlich bin ich sehr froh darüber, einem Molekülverformer friedlich gegenüber zu sitzen und mit ihm zu sprechen. Welche Rolle spielen Sie oder Ihr Volk bei den Plänen BARDIOCs?"
    „Ich würde sagen, symptomatisch etwa die gleiche, die Sie für die Kaiserin von Therm spielen", antwortete der Gys-Voolbeerah. „Aber ich habe den Verdacht, daß das bei Ihnen nicht alles ist."
    „Umgekehrt gilt das gleiche", konterte Tschubai.
    „Möglich", meinte der Molekülverformer. „Wir nennen uns übrigens Gys-Voolbeerah, und ich heiße Kaa-lech. Aber ich möchte doch darum bitten, Ihr Linearflugprogramm sofort zu ändern.
    Andernfalls wäre es erforderlich, Sie zu lähmen und selbst die Steuerung zu übernehmen."
    Ras Tschubai wußte, daß er vorläufig nichts gegen den Gys-Voolbeerah unternehmen konnte - und er scheute außerdem davor zurück, seinen ersten Kontakt mit einem Vertreter dieses geheimnisvollen Volkes durch Gewalt zu besiegeln.
    Er änderte Kurs und Programmierung und wartete auf die weiteren Anweisungen seines Fluggasts.
    Ich hielt meine Augen noch immer geschlossen, als der Aufprall erfolgte. Er fühlte sich allerdings nicht wie ein Aufprall aus tausend Metern Höhe an, sondern nur so, als wäre ich von einem Stuhl gesprungen.
    Und das war auch schon alles.
    Ein schmerzhafter Rippenstoß veranlaßte mich, die Augen zu öffnen. Ich blickte in das grinsende Vollmondgesicht Rorvics und roch den Kräuterbonbonatem, der seinem geöffneten Mund entströmte.
    „Demnächst schlafen Sie noch im Stehen ein, Tatcher", bemerkte das Scheusal.
    Ich sah mich um und stellte fest, daß Rorvic, Gucky und ich in einem kleinen Schaltraum rematerialisiert waren.
    Demnach hatte der Mausbiber eine rettende Notteleportation geschafft. Vor einem der Schaltpulte stand ein Mann, den ich inzwischen kannte: Jentho Kanthall, Chef der Terra-Patrouille. Sein Gesicht wirkte jedoch zur Zeit nicht wie das eines Chefs, sondern wie das eines erschrockenen Schneemenschen. Jedenfalls war es so weiß.
    „Beruhigen Sie sich, Kanthall", sagte ich. „Die Rematerialisierung nach einer Teleportation dürfte doch inzwischen für Sie kein Grund mehr sein, so leichenblaß wie Rorvic zu werden. Ich jedenfalls freue mich, daß Gucky vor dem tödlichen Aufprall noch eine Teleportation schaffte."
    „Er ist über Sie erschrocken, Tatcher", spottete der fette Tibeter.
    Jentho Kanthall schüttelte den Kopf und deutete mit ausgestrecktem Arm auf einen Ortungsschirm.
    „Ich bin nicht über Ihr Auftauchen erschrocken, sondern über das Auftauchen dieses Raumschiffs", erklärte er mit spröder Stimme.
    Ich blickte auf den Ortungsschirm und entdeckte einen Tasterreflex, der sich schnell dem Bildschirmzentrum - und damit unserem Standort -näherte.
    „Wo sind wir eigentlich?" erkundigte ich mich.
    „Tief im Innern einer Bergflanke des Djultydag im Kaukasus", erklärte Gucky.
    „Bevor ich sprang, erinnerte ich mich daran, daß die Terra-Patrouille in diesem alten Stützpunkt südwestlich von Machatsch-kala landen wollte. Da ich das Innere des Stützpunkts nicht kannte, konzentrierte ich mich auf seine Umgebung - und wir landeten auf einem Eishang."
    Kanthall blickte den Ilt zornig an.
    „Was redest du da alles, während wir lieber überlegen sollten, wie wir uns unserer Haut wehren, Gucky?" schrie er. „Der Stützpunkt hat keine Abwehrsysteme.
    Sie müssen irgendwann ausgebaut worden sein."
    „Gegen wen wollen Sie sich wehren, Kanthall?" fragte Dalaimoc Rorvic ironisch.
    „Sehen Sie nicht, daß das anfliegende Objekt eine Space-Jet ist, also eines unserer Raumschiffe?"
    Jentho Kanthall lachte humorlos.
    „Halten Sie mich für beschränkt, Rorvic? Klar sehe ich, was da auf uns zukommt.
    Aber das ist nicht nur diese Space-Jet, sondern das werden in absehbarer Zeit die Raumschiffe der Hulkoos sein. Die Space-Jet fliegt nämlich mit desaktiviertem Ortungsschutz und außerdem zu langsam und zu hoch. Wenn die Hulkoos sie nicht aus dem Raum und aus ihrem Stützpunkt gleichzeitig auf den Orterschirmen sehen, will ich das ganze Kaspische Meer austrinken."
    Er schaltete die Rundrufanlage des Stützpunkts
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher