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0792 - Gruß aus der Gruft

0792 - Gruß aus der Gruft

Titel: 0792 - Gruß aus der Gruft
Autoren: Jason Dark
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Bescheid wissen, auch wenn es mein Weltbild ins Wanken bringt.«
    »Das passiert mehr Menschen, als man denkt«, sagte der Inspektor. Er hatte sich umgeschaut und auch einen Weg entdeckt, der in den Keller führte. Sie brauchten nicht weit zu gehen, rechts von ihnen, wo sich kein Gang befand, dafür eine Betontreppe, die in der Tiefe und auch in der Dunkelheit verschwand.
    Vor der obersten Stufe zögerte Palmer. »Das ist das Grab«, flüsterte er, »verdammt noch mal, das ist genau das richtige Grab. Was meinen Sie, Inspektor?«
    »Ich sehe das Haus als solches an.«
    »Kann sein.«
    Suko hatte an der rechten Seite einen eisernen Handlauf entdeckt.
    An ihm stützte sich der Professor ab, um Halt zu finden, den er auch brauchte, denn seine Glieder zitterten.
    Je tiefer sie kamen, umso stärker spürten sie die Veränderung.
    Nicht sichtbar in ihrer düsteren Umgebung, sondern mehr vom Gefühl und von der Akustik her, denn nun wehten ihnen die Stimmen von vorn entgegen, zugleich mit einem widerlichen Geruch, der ihnen schwer auf den Magen schlug. Nicht grundlos keuchte Palmer, als er sagte: »Das riecht hier nach Verwesung.«
    »Da haben Sie Recht.«
    »Ich rechne mit Leichen im Keller.«
    Suko gab keine Antwort. Er hatte die schmale Leuchte hervorgeholt, denn auch jenseits der Treppe sah er keinen Lichtschimmer. Sie kamen aus dem Dunkel, und sie würden in das Dunkel hineingehen, was Suko nicht passte, denn auch ihre Feinde konnten sie leicht erschrecken.
    Er leuchtete vor seine Füße.
    Noch zwei Stufen mussten sie hinter sich lassen, dann standen sie im Keller.
    Es gab die Stimmen noch, sehr weit entfernt zwar, trotzdem hörbar für sie. Auch der Professor beschäftigte sich damit. »Ich denke nicht, dass sich die Kräfte völlig zurückgezogen haben«, flüsterte er.
    »Sie sind noch vorhanden.«
    »Bestimmt.«
    »Wohin jetzt?«
    Suko deutete nach rechts. Vor ihnen lag zwar ein Quergang, aber aus der rechten Richtung hatten sie die Geräusche gehört und wollten sich in Bewegung setzen, als beide zugleich die schleichenden Schritte aus der anderen Richtung hörten.
    Da kam jemand.
    Suko handelte sofort. Er drückte seinen Schützling bis an die Treppe zurück und löschte seine Lampe.
    Sie warteten.
    Die Dunkelheit hielt sie umklammert, als wäre ein Sack über ihre Köpfe gestülpt worden. Auf ihren Armen lag ein Schauer, bei Palmer stärker als bei Suko, der sich wieder auf die Trittgeräusche konzentrierte und erfuhr, dass sie näher kamen.
    Sie wurden lauter.
    Suko hielt die Lampe noch in der Hand, wechselte sie aber in die linke, denn mit der rechten zog er die Beretta hervor. Wer immer dort ankam, Suko wollte vorbereitet sein. Er rechnete auch mit einem der anderen Leibwächter, dem etwas aufgefallen sein konnte.
    Anhand der Geräusche versuchte Suko herauszufinden, wie weit die Person noch entfernt war.
    Vier oder fünf Körperlängen…?
    Er riskierte es, schaltete die Lampe ein – und erwischte auch ein Ziel. Suko hatte in Gesichtshöhe geleuchtet. Der helle Schein traf einen Kopf, doch der Mensch, dem dieser Kopf gehörte, bewegte sich blitzschnell und schattengleich zur Seite.
    Dennoch hatte ihn Suko erkannt, und ihm fiel auch ein Stein vom Herzen. »Es ist okay, John, du kannst kommen…«
    ***
    Rutger hörte dieses schreckliche Geräusch, mit dem der leblose Körper seines Kollegen über den Boden geschleift wurde, und er erstarrte in eisigem Entsetzen. Was er sah, erinnerte ihn an einen Horror-Film, bei dem das Bild für einen Moment eingefroren war, obwohl sich beide bewegten, denn Diondra schleifte ihr Opfer in den Kellerraum.
    Sie blutete, und Zingara blutete ebenfalls. Rutger konnte nicht anders, er musste sich die Wunden einfach anschauen, und abermals stockte ihm der Atem, denn die Verletzungen sahen mehr als schlimm aus. Er kannte sich aus, er hatte Männer gesehen, die durch Messer oder ähnliche Gegenstände verletzt oder getötet worden waren, aber deren Wunden hatten einfach anders ausgesehen, glatter.
    Eine furchtbare Vermutung stieg in Rutger hoch, die er auch mit dem blutigen Mund der Diondra Mayne verband.
    Er würgte, er war bleich geworden, und er wunderte sich selbst darüber, dass er es noch schaffte, sich zu bewegen. Schritt für Schritt ging er zurück, umgeben von schrecklichen Flüsterstimmen, eingetaucht in ein grünlich schimmerndes Licht, das die Monitor abstrahlten und ihm auch deshalb eine so fahle Hautfarbe verliehen.
    Er sah selbst aus wie eine wandelnde Leiche, und er
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