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0761 - Traum eines Cyborgs

Titel: 0761 - Traum eines Cyborgs
Autoren: Unbekannt
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Atlans geheime Macht. Wenn ein Multi-Cyborg solche Probleme hatte, dann würden früher oder später auch die anderen Züchtungen derartige Probleme haben. Das sollte Rhodan auf alle Fälle wissen. Selbst wenn es sich als blinder Alarm herausstelllte - was konnte die Anwesenheit eines einzelnen Mucys in der SOL ausmachen.
    Tschubai versuchte, sich zu vergewissern und fragte noch einmal: „Sie sind sicher, daß das, was Sie Perry zu erklären haben, für alle Mucys und somit für die Galaxis von Wichtigkeit ist?"
    Herthor Smolk nickte und sagte überzeugt: „Sie haben es richtig formuliert. Nehmen Sie mich mit?"
    „Ja. Sie erfahren von der Raumhafenleitung, wann wir starten.
    Es wird noch eine Zeitlang dauern. Melden Sie sich dann bitte bei mir."
    „Danke. Ihr Name?"
    „Ich bin Ras Tschubai. Ich verspreche Ihnen, daß Perry Rhodan mit Ihnen reden wird."
    „Ich danke Ihnen, Tschubai!"
    Sie sahen ihm nach, wie er durch den strömenden Regen auf sein Schiff zurannte.
    In seinen Bewegungen schien ein Ausdruck der Zufriedenheit zu liegen. Er freute sich, daß er so schnell erreicht hatte, was er wollte.
    Ras Tschubai schüttelte langsam den Kopf und sagte verblüfft: „Er verspricht sich ein kleines oder großes Wunder. Rhodan, der Vhrato, der Problemlöser. Schließlich ist er von der Gegenpartei, von Rhodans Freund und Gegenspieler.
    Ich hasse den Gedanken, daß Atlan nicht mit Perry zusammen versucht, das Konzil zu vernichten und die Freiheit für die Galaxis zu bringen."
    „Wer haßt diesen Gedanken nicht?" fragte Mgarna provozierend. „Weißt du genau, was Smolk wollte?"
    „Nein, ich muß gestehen, daß ich es mir auch nicht genau vorstellen wollte. Ich kann den Gedanken einfach nicht akzeptieren, daß ein gezüchtetes Wesen aus Plasma, ohne Geschlechtstrieb und nicht fortpflanzungsfähig, sich einzubilden beginnt, ein Mensch zu werden. Der Gedanke erschreckt mich.
    Nicht, weil ich etwas gegen Multi-Cyborgs hätte, sondern deswegen, weil es mich schaudert, wenn ich an die Konsequenzen denke.
    Gehen wir. Es ist spät."
    Sie blickten noch einmal hinüber zum Zweihundertmeter-Kreuzer von Upith, dann gingen sie zurück in die summende Ruhe des eigenen Beiboots. In kurzer Zeit würden sie wieder zur SOL zurückkehren. Ins Sonnensystem, in dem ein Mond und ein Planet fehlten. Deswegen verbot sich der Ausdruck Heimkehr von selbst.
    Am fünften Januar erreichte das Beiboot die SOL.
    Die Mission auf Fandmann Vier war beendet, die Auswertung würde etwas später ergeben, daß nichts verloren und weniges an Erkenntnissen gewonnen worden war.
    Ras Tschubai stand vor Rhodan in der Zentrale der SZ-1.
    Die Männer sahen sich schweigend und ernst in die Augen.
    Schließlich irrte Perrys Blick ab. Rhodan fragte so leise, daß es nur Ras verstehen konnte: „Das ist Smolk, der Multi-Cyborg?"
    „Ja. Ich meine, wir sollten die Unterhaltung mitschneiden."
    „Einverstanden."
    Ras hob die Hand und winkte Smolk zu sich heran.
    Er wußte inzwischen, was vorgefallen war. Während des gesamten Fluges hatten er und Smolk diskutiert. Eine tragische Wende schien sich, zumindest für Herthor Smolk, anzubahnen.
    Der Cyborg näherte sich schwungvoll und voller Hoffnung und streckte die Hand aus, als er vor Rhodan stand. Er schien ihn genau zu kennen.
    „Sir!" sagte er deutlich. Ein paar Besatzungsangehörige hörten die Stimme und drehten sich überrascht um. Linsensysteme und Spezialmikrophone richteten sich auf die kleine Gruppe in der Mitte der Zentrale.
    „Ich begrüße Sie an Bord der SOL. Ich hörte von Ras, daß Sie mir Wichtiges zu sagen haben?"
    Smolk holte tief Atem und erklärte laut: „Ich bin einer von Millionen oder Milliarden Multi-Cyborgs. Sie wissen - das erfuhr ich von Ras Tschubai -, welche Rolle uns Atlan und die Neue Menschheit zugedacht hat."
    Perry betrachtete ihn ruhig und ohne Argwohn. Nicht einmal der Umstand, daß Smolk seine Waffe trug, beunruhigte ihn. Perry sah nichts anderes als das Äußere eines Menschen von mittelgroßer, massiger Statur. Er wußte, daß Knochen und Knorpel dieser Schöpfung keineswegs menschliche Knochen waren, sondern Kunstmaterial.
    „Ich weiß es. Und'...?"
    „Seit einiger Zeit zeichnet sich bei uns eine neue Entwicklung ab. Ich scheine einer der ersten Betroffenen zu sein."
    Aufmerksam, aber noch immer nicht beunruhigt, erkundigte sich der ehemalige Großadministrator: „Welche Entwicklung meinen Sie, Smolk?"
    Seine Ruhe und Sicherheit beeindruckten Smolk mehr, als ihm lieb
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