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0746 - Merlins Zauberbrunnen

0746 - Merlins Zauberbrunnen

Titel: 0746 - Merlins Zauberbrunnen
Autoren: M.H. Rückert
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schwarzen Bengel auch nicht!«
    »Schwarze Bengel? Ach, meinst du die Schmutzfinken dort?«
    »Die kümmern sich um jemand, der am Boden liegt. Wollen wir dorthin und sehen, ob wir helfen können?«
    »Ich weiß nicht.« Gryf wirkte unschlüssig. »Sollten wir uns nicht zuerst um die ungleichen Brüder kümmern? Bevor sie…?«
    Ein Blitz zuckte plötzlich auf die Silbermond-Druiden zu.
    Gryf warf sich in Deckung und riss Teri mit sich Die Energieentladung zischte über sie hinweg.
    »…hier alles kaputt machen?«, beendete er den angefangenen Satz.
    Sie blickten wieder in Richtung des Brunnens.
    »Jedes Eingreifen von unserer Seite ist gefährlich«, erkannte Gryf. »Das magische Potential der beiden ist größer als das unsere.«
    »Aber wir können sie doch nicht gegeneinander kämpfen lassen!«, begehrte Teri auf. »Broceliande ist, laut Merlins Aussage, der Ort des Friedens. Und das sollte er auch bleiben!«
    Gryf kaute nervös auf der Unterlippe. Er überlegte, auf welche Art er Amos und Merlin trennen konnte. Es gefiel ihm nicht, dass er zum Zuschauen verurteilt war und den Dingen einfach ihren Lauf lassen sollte. In seinem über achttausendjährigen Leben war er so viele Risiken eingegangen, und er lebte immer noch, deshalb wollte er es wagen, die beiden Streithähne voneinander zu trennen.
    »Also, ich schaue, ob ich auf die beiden einwirken kann«, sagte er entschlossen.
    »Ich komme mit«, versicherte Teri. »Und dann helfen wir den Schmutzfinken.«
    Sie konzentrierten sich auf den zeitlosen Sprung. Sie entmaterialisierten und im gleichen Augenblick tauchten sie neben der flimmernden Energiezusammenballung auf.
    »Merlin! Asmodis! Hört sofort damit auf!«, riefen beide Druiden den ungleichen Brüdern zu.
    Doch die konzentrierten sich so auf ihre gegenseitigen Angriffe, dass sie nichts davon wahrnahmen.
    Nach dem dritten erfolglosen Ruf versuchte Gryf, sie durch Magie aufmerksam zu machen.
    Jetzt wandten sich die Brüder den Druiden zu, die Hände immer noch erhoben. Grünlich leuchtende magische Energieblitze zuckten auf die Silbermond-Druiden zu!
    Teri und Gryf versuchten noch, sich durch einen zeitlosen Sprung zu retten, doch es war zu spät!
    ***
    Die drei brennenden Tonkan wehrten ihre Artgenossen ab. Die Schmerzen und der Schock über das Geschehene waren zu groß. Sie wankten auf den Kampfplatz zu, als würden sie davon magisch angezogen.
    Die beiden Druiden, die vor wenigen plötzlich verschwunden waren und dann beinahe mitten in dem magischen Chaos standen, tauchten plötzlich wieder in der Nähe auf. Sie fielen mitten in der Bewegung auf den harten Wiesenboden, etwa in der Mitte zwischen den Tonkan und der immer greller leuchtenden Kugel.
    Die drei Verbrannten taumelten immer noch Merlin und Sid entgegen, aber nun entschieden langsamer. Es schien, als wollten sie Hilfe bei den Verursachern ihrer Pein suchen.
    Auf halbem Wege dorthin brachen sie zusammen und wälzten sich schreiend am Boden.
    Nach wenigen Sekunden verstummten diese Schreie.
    Die Tonkanhorde rannte ihren auf der Erde liegenden Angehörigen hinterher, um zu helfen. Mochten die Tonkan auch sonst zwielichtige Gestalten sein, ihren Artgenossen versagten sie auch im schlimmsten Fall ihre Hilfe nicht.
    Verzweifelt rüttelten sie an den bewegungslos daliegenden Körpern ihrer Leute. Sie schrien sie an, wieder aufzuwachen, doch nichts geschah.
    In diesem Augenblick erwachten Sid und Merlin aus ihrem kämpferischen Wahn. Die grell leuchtende Kugel aus reiner, zerstörerischer Magie zerplatzte, doch nicht, ohne noch einen Krater in den Boden Broceliandes zu reißen.
    Regungslos lagen die Silbermond-Druiden vor den ungleichen Brüdern. Es dauerte einige Sekunden, bis Merlin und Sid Amos begriffen, was sie angerichtet hatten.
    »Was… Gryf, Teri…?« Merlin war erschüttert darüber, dass er seine Freunde angegriffen hatte.
    Sid biss die Zähne aufeinander. Wie Merlin, so brauchte auch er einige Zeit, um zurück in die Realität zu finden. Auch er befürchtete, in seinem Zorn zu weit gegangen zu sein.
    Beide traten sie zu den Druiden, die wirkten, als wären sie von einem Eisblitz getroffen und in der Bewegung eingefroren worden.
    Merlin kniete vor Llandrisgryf und strich ihm über die Stirn.
    »Gryf, alter Freund«, hauchte er und kniff die Augen zusammen. »Was habe ich getan?«
    »Was haben wir getan«, verbesserte ihn Sid.
    Sein Bruder bedachte ihn mit einem kurzen, bösen Blick. Dann wandte er sich Teri Rheken zu und strich auch ihr
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