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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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den Anfang machen, die Tür öffnen und das Refugium des Grauens betreten. Solltest du die anderen warnen wollen, ergeht es dir schlecht.«
    »Ja…«
    »Dann los!« Harry hoffte, daß er keinen Fehler begangen hatte. Aber wer war in einer derartigen Streßsituation schon perfekt und machte alles richtig?
    Helga drückte die Klinke. Schon jetzt entstanden kratzende Geräusche, die ihn irritierten.
    »Schneller!«
    Sie tat es. Er schlug gegen ihren Rücken. Sie drückte die Tür auf, röchelte.
    Drei Schritte ging sie in den düsteren Raum. Harry blieb der Vampirin dicht auf den Fersen. Er sah das schwache, gräuliche Licht, und er sah auch die Gestalten, die auf ihn den Eindruck von schwerelosen Gespenstern machten, eingehüllt in eine modrige, blutschwangere alte Grabesluft.
    Er hörte eine Männerstimme. Was sie genau sagte, konnte er nicht verstehen.
    Doch Helga reagierte.
    Sie schrie auf.
    Und sie schrie eine Warnung!
    ***
    Schlagartig veränderte sich die Lage, denn jeder hatte den Frauenschrei gehört.
    Nein, das war eigentlich nicht mehr der Schrei einer Frau, sondern der kreischendschrille Ruf einer Bestie auf zwei Beinen, die nach Blut lechzte.
    Alle, auch ich, wußten, was das zu bedeuten hatte. Nur reagierte ich am schnellsten.
    Blitzschnell griff ich zu. Die Beretta befand sich einfach zu dicht vor meinem Gesicht. Ich zerrte sie dem überraschten Schwarzen aus der Hand, bevor dieser noch begriff, was überhaupt geschah.
    Er ging einen Schritt zurück, dabei schaute er mich an. Schrecken malte sich für einen Moment auf seinem Gesicht ab, er blickte weiter, sah, daß ich mich aufgerichtet hatte, dann glotzte er direkt in das Mündungsfeuer hinein.
    Noch in derselben Sekunde zertrümmerte die geweihte Silberkugel das Gesicht der Bestie.
    Der Vampir kippte zurück, ich rollte mich über die Kante des Steinsargs hinweg, prallte auf den Boden und hörte das Hämmern einer anderen Waffe.
    Harry Stahl griff ein!
    ***
    Daran, daß es so laufen könnte, hätte er nicht gedacht. Diesmal war die Überraschung auf seiner Seite gewesen. Das schwache Licht hatte ihn trotzdem die Bewegung erkennen lassen. Im offenen Sarg hatte sich der Geisterjäger aufgerichtet und geschossen.
    Für den Kommissar ein Zeichen, ebenfalls zu schießen.
    Er hielt nicht auf die Frau. Drei Gestalten hatten den Sarg umstanden. Sie huschten zur Seite, und Harry feuerte wie auf dem Schießstand.
    Zwei dieser verfluchten Blutsauger erwischte er mit blitzschnellen Treffern, weil sie in dieselbe Richtung gelaufen waren. Der eine konnte entkommen, aber Harry hörte bereits die Stimme des Geisterjägers und in das Echo hinein der Klang der Beretta.
    Helga Stoßflug blieb übrig.
    Sie war nicht einmal weit weggelaufen. Sie stand auf dem Fleck, völlig konsterniert und hatte mit ansehen müssen, wie ihre Welt innerhalb von Sekunden zerstört worden war.
    Stahl bedrohte sie mit der Waffe.
    »Komm her, Blutsaugerin!« flüsterte er. »Komm her zu mir. Komm schon!«
    Sie ging.
    Er lauerte.
    Blitzartig wechselte er die Waffen. Die Beretta in die Linke, den Dolch in die Rechte.
    Und ihn warf er!
    Es war ein wuchtiger, ein zielsicherer Wurf. Die Waffe durchschnitt die Distanz wie ein irrsinnig rasanter Blitz. Die Blutsaugerin konnte einfach nicht ausweichen, und der Dolch traf ihren Körper genau in der Mitte. Er drang tief ein, so daß nur noch der Griff hervorschaute.
    Kein Tropfen Blut quoll aus der Wunde. Dieses alte Wesen vor Harry war leergesaugt, aber es fiel nicht um. Helga Stoßflug beugte sich vor. Sie bekam sogar noch ihre Hände so weit in die Höhe, daß sie den Griff umfassen konnte.
    Als sie das tat und mit dem geweihten Silber in Berührung kam, da zischte es zwischen Metall und ihren Handflächen auf, und der Geruch nach alter verbrannter Haut schwebte durch die Gruft.
    Sie konnte sich nicht mehr halten. Mit beiden Händen am Dolchgriff sackte sie in die Knie, kippte um und fiel auf den Bauch, drückte den Dolch noch tiefer in ihren sich auflösenden Körper, so daß er schließlich mit seiner Spitze aus dem Stoff hervorschaute.
    »Das war der letzte Gruß von deinem Mann, dessen Blut du hast saugen wollen, Bestie!« sagte Harry Stahl und wandte sich um, denn aus dem Hintergrund des Kellers löste sich mit langsamen Schritten eine Gestalt.
    Der Kommissar griff in die Tasche.
    Er reichte mir das Kreuz. »Hier, John, das habe ich nicht einmal gebraucht.«
    Ich nahm es an mich. »Und das ausgerechnet bei der dritten Lebensrettung.«
    Harry hob

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