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066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod

Titel: 066 - Zerberus, der dreiköpfige Tod
Autoren: A.F.Morland
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lautes Klirren war zu hören, als wenn Thoso gegen Marmor geschlagen hätte. Der Treffer hätte ihm fast das Schwert aus den Händen geprellt. Ein glühender Schmerz raste durch seine Arme und explodierte in den Schultergelenken.
    Er wich zurück.
    Zerberus biß zu und Thoso brüllte verletzt auf.
    »Thoso!« schrie Tteggi verzweifelt. Sie zerrte an den Fesseln, die schmerzhaft in ihre Handgelenke schnitten. Wenn es ihr gelungen wäre, sich zu befreien, wäre sie zu Thoso geeilt. Nicht um ihm beizustehen, denn niemand konnte ihm helfen. Nein, sie wäre mit ihm gestorben.
    »Ja!« rief Fujex begeistert. Er war mit dem Gebotenen sehr zufrieden.
    Thoso humpelte. Blut tropfte auf den Boden. Zerberus leckte einen Tropfen auf, und das machte ihn rasend. Jetzt erwachte die Blutgier das Satanshundes erst richtig, und er begann sich erneut zu verändern.
    Er wurde zum dreiköpfigen Tod!
    Scharfe Krallen wuchsen aus seinen Pfoten, und zu beiden Seiten seines Schädels schossen zwei weitere Hundeköpfe hervor.
    Sie heulten, bellten und knurrten. Wie Dolche sahen die Fangzähne des Satanshundes aus, und er verdrehte die Augäpfel so weit, daß nur noch das Weiße zu sehen war.
    Thoso hätte versuchen können, zu fliehen, aber das kam für ihn nicht in Frage. Zerberus hätte ihn nicht entkommen lassen, und er wollte nicht wie ein Feigling sterben.
    Er lieferte Zerberus einen trotzigen Kampf, hatte noch die verschwindend geringe Hoffnung, daß das Biest eine Stelle an seinem Körper hatte, wo er verletzbar war.
    Diese Stelle suchte der Sklave.
    Immer wieder attackierte er den dreiköpfigen Tod. Er stach und schlug auf den Satanshund ein. Zerberus biß und kratzte ihn. Manche Verletzungen waren sehr schmerzhaft, aber Thoso. biß die Zähne zusammen und machte weiter.
    Jetzt sprang das Tier an ihm hoch. Er konnte verhindern, daß es ihm die langen Fangzähne in den Hals schlug, dafür rissen ihm aber Zerberus Krallen tiefe Wunden.
    Tteggi war mit ihrer Kraft am Ende. Sie wurde ohnmächtig, während sich ihr Bruder immer noch an die verzweifelte Hoffnung klammerte, den Satanshund bezwingen zu können.
    Zerberus zog die Lefzen hoch und knurrte aus allen drei Mäulern so laut, daß dem tapferen Sklaven das Blut in den Adern gefror.
    Weit riß Zerberus seine Schnauze auf. War das die Chance? Thoso blickte in einen blutroten Rachen - stieß das Schwert hinein.
    Keiner hatte dem dreiköpfigen Tod jemals so lange getrotzt. Noch niemandem war es gelungen, Zerberus das Schwert in den Rachen zu stoßen.
    Fujex setzte sich gespannt auf. Er wußte nicht, was das für Folgen hatte. War es möglich, daß Zerberus daran zugrunde ging?
    Die Kiefer schnappten zu. Die Schwertklinge klemmte zwischen den Zähnen des Satanshundes. Zerberus warf den mittleren Schädel wild hin und her.
    In diesen Bewegungen steckte so viel Kraft, daß Thoso das Schwert nicht halten konnte. Zerberus riß es ihm aus den Händen und schleuderte es weit zur Seite.
    Die Waffe flog in hohem Bogen durch den Saal, knallte auf den glatten Boden und schlitterte bis zur Wand. Thoso begriff, daß er sie sich nicht wiederholen konnte. Und mit seiner Attacke hatte er nichts erreicht.
    Zerberus war unverwundbar.
    »Jetzt«, sagte Fujex bebend, und seine Augen glänzten wie im Fieber. »Jetzt.«
    Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er gespannt auf das Finale wartete.
    Und da schlug der dreiköpfige Tod auch schon zu. Er schnellte an Thoso hoch und seine Schnauzen fanden ihr Ziel…
    ***
    Coor… Cruvs Heimat. Der häßliche Gnom hatte nicht geglaubt, daß es ihn noch einmal hierher verschlagen würde, denn auf Coor zählte das Leben eines Gnoms nichts.
    Sie waren Futter für Rieseninsekten oder fleischfressende Pflanzen, und es gab Tausende von Gefahren, denen diese Knirpse zum Opfer fallen konnten.
    Sie waren genaugenommen nicht geschaffen für ein Leben auf dieser gefahrvollen Welt. Dennoch gehörten sie hierher.
    Es gab nur wenige Gnome, die an Altersschwäche starben. Die meisten von ihnen kamen auf eine mehr oder weniger qualvolle Weise um. Das war ihr Los. Dagegen vermochten sie sich nicht aufzulehnen.
    Auch Cruv hätte ein solches Ende genommen, wenn ihm Roxane, die Hexe aus dem Jenseits, nicht das Leben gerettet und ihn mit auf die Erde genommen hätte, wo er sehr schnell zu einem unserer liebsten Freunde avancierte. [1]
    Er verdankte Roxane sein Leben, deshalb war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, uns auf die Prä-Welt zu begleiten, denn hierher war Mr.
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