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0655 - Der letzte Magier

Titel: 0655 - Der letzte Magier
Autoren: Unbekannt
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Oberst, ein schweigsamer großer Mann, half Kamtschon beim Umbetten des Doubles.
    Dann schoben sie gemeinsam die Trage zum Gleiter zurück.
    „Friedhöfe machen mich melancholisch", sagte Kamtschon. „Ich habe meinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung gestellt.
    Man wird ein paar Experimente damit machen, die Überreste verbrennen und die Asche im Weltraum verstreuen." Er warf dem Oberst einen Seitenblick zu. „Wie gefällt Ihnen das?"
    „Na ja", sagte der SolAb-Offizier ausweichend. „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht."
    „Sie werden sich früher oder später damit beschäftigen müssen."
    Die beiden Männer bestiegen den Gleiter.
    „Fliegen Sie zum Rand der Schlucht hinauf!" befahl Kamtschon.
    „Ich werde in eines der vorbereiteten Verstecke kriechen, von wo aus ich dann alles beobachten kann."
    „Wann wird die offizielle Beerdigung stattfinden?" fragte Jarnville.
    „Wenn es nach unserem Zeitplan geht, in genau dreiundzwanzigeinhalb Stunden", antwortete Kamtschon.
    „Machen Sie kein so saures Gesicht, Oberst. Schließlich soll es keine richtige Beerdigung, sondern eine Art Wiederauferstehung werden."
    „Wir probieren es ein letztes Mal, dann brechen wir auf", sagte Kayndell müde. Die Anspannung der letzten Stunden hatte seine sprichwörtliche Konzentrationsfähigkeit abflauen lassen.
    „Diesmal mit beiden Puppen."
    Goronkon antwortete nicht. Er trat in das Modell der Pamur-Gruft und stellte seine Spiegel zurecht. Dann legte er eine Puppe in den Sarkophag, den man aus Kunststoff nachgebildet hatte.
    Bully und Tifflor hielten sich ebenfalls innerhalb des Experimentierraums auf. Alle Ausgänge wurden nach dem letzten Zwischenfall bewacht.
    Kayndell wußte, daß sie sich fast um zwei Stunden verspäten würden. Doch das war nicht schlimm. Solche Verzögerungen waren eingeplant.
    Kayndell stand am Eingang der Gruft.
    Er sah, daß Goronkon die blaue Puppe ergriff und sie in den Sarkophag legte. Wie bei einem Filmschnitt tauchte dort jedoch eine rote Puppe auf. Das blaue Exemplar war verschwunden.
    „Natürlich befinden sich beide Puppen im Innern des Behälters", sagte Goronkon. „Ich habe meine Zauberspiegel jedoch so aufgestellt, daß dieser Effekt erzielt wird. In Pamur werde ich sie so aufstellen, daß das Double zunächst nicht sichtbar sein wird. Erst, wenn der richtige Atlan bestattet wird, werden die Zuschauer das Double sehen. Atlan selbst dagegen wird unsichtbar sein.
    Es ist eine vollkommene optische Täuschung. Auf diese Weise lasse ich auf der Bühne oft Menschen nach Belieben verschwinden und wieder auftauchen."
    Bully holte tief Atem.
    „Hoffen wir, daß die Laren nichts merken."
    „Davon hängt der Erfolg von Perrys Plan nicht so sehr ab", meinte Tifflor. „Viel wichtiger ist, daß die Beerdigung noch vor dem endgültigen Zerfall des Arkoniden stattfindet."
    „Verpacken Sie Ihre Spiegel", ordnete Bully an. „Wir brechen auf."
    Perry Rhodan machte einen Schritt zur Seite. Atlan blieb bewegungslos stehen. Der Terraner hob die Waffe und zielte sorgfältig. Er mußte genau treffen. Auch das gehörte zu seinem Plan. Ein Fehlschuß würde alles verderben.
    Leichte Röte stieg in das Gesicht des Arkoniden.
    „Du wagst es wirklich? Vor den Augen aller!"
    „Das Urteil ist gesprochen", erwiderte Rhodan kalt. „Du hast gehört, daß es endgültig und unanfechtbar ist."
    Rhodan hatte die Waffe auf feine Markierung eingestellt.Erstandso.daß er Atlan seitlich treffen konnte.
    Als Rhodan sicher war, daß er sein eigentliches Ziel im Visier hatte, drückte er ab. Ein bleistiftdicker Energiestrahl verließ die Waffe und bohrte sich in den falschen Zellakti-vator vor Atlans Brust. Es gab eine leichte Explosion, als das Gerät verglühte.
    Atlan stieß einen Schmerzensschrei aus und sank zu Boden.
    Ein Teil seiner Jacke war verbrannt. Der Blick auf eine große Brandwunde auf der Brust des Arkoniden war frei.
    Atlan wälzte sich vor Schmerzen hin und her, dann verlor er das Bewußtsein.
    Ruhig steckte Perry Rhodan die Waffe wieder ein. Als er jedoch die Zelle verlassen wollte, öffnete sich keine Strukturschleuse vor ihm. Er blieb stehen und blickte zu den Laren hinaus. Hatte er einen Fehler begangen?
    Hotrenor-Taak trat an die Zelle heran.
    „Er ist nur bewußtlos!" stellte er fest. „Sie haben seinen Zellaktivator zerstört und ihn dabei erheblich verletzt."
    Rhodan begriff, daß hier und jetzt die Entscheidung fallen würde, ob der Plan gelingen konnte. Er war innerlich angespannt
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