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0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden

Titel: 0653 - Alfreds kleiner Horror-Laden
Autoren: Jason Dark
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Schlüssel bei sich. Er holte ihn aus der Hosentasche, schaute dann auf die Axt, als er die Wagentür aufschloss. Über ihm raschelte es, als der Wind die Blätter der alten Ulmen bewegte. Diese Bäume waren tatsächlich alt, was er von den angeblichen Antiquitäten nicht behaupten wollte.
    Hatfield stieg ein.
    Bewegungen, die er unzählige Male durchgeführt hatte. Sie waren zur Routine geworden. Dennoch kamen sie ihm an diesem Tag anders vor. Er hatte den Eindruck, als würde er zum ersten Mal in seinen Corsa steigen, alles war ihm fremd.
    Dann schlug er die Tür zu.
    Wie ein Gefangener kam er sich nun vor.
    Der Schlüssel fand seinen Weg ins Zündschloss. Er hielt ihn fest und schaute durch die Frontscheibe, denn Craig konnte seinen Blick einfach nicht von der Henkeraxt abwenden. Dieses verdammte Beil bereitete ihm eine innerliche Unruhe.
    Hatte es sich nun bewegt oder nicht?
    »Allmählich werde ich verrückt«, flüsterte er, »aber das liegt an ihr, an der verdammten Hexe, die…« Er verschluckte die nächsten Worte, denn auf einmal veränderte sich alles. Die normale Welt schien zu verschwinden, als wäre ein Vorhang zur Seite gerissen worden, um ihm eine andere zu zeigen.
    Es hing mit der Axt zusammen.
    Craig Hatfield hatte sich nicht getäuscht. Dieses verdammte Beil bewegte sich tatsächlich. Er konnte zuschauen, wie der lange Griff anfing zu zittern.
    Eine unsichtbare Hand musste ihn umklammert haben und daran zerren. Craig hockte mit offenem Mund hinter dem Lenkrad. Er staunte, war zugleich entsetzt und zuckte mit den Augenlidern. Keuchend holte er Luft. Er spürte in der Kehle die Trockenheit und er wusste nicht, wie er diesem Phänomen begegnen sollte.
    Mit einem Ruck löste sich die Axt aus dem breiten Hauklotz, drehte sich und kantete hoch.
    Mit der Schneide war sie auf den Wagen gerichtet und würde die Scheibe gleich zertrümmern.
    Er musste weg so rasch wie möglich.
    Während er den Zündschlüssel drehte, dachte er an seine Frau und ging davon aus, dass sich Elsa dies ausgedacht und ihm alles eingebrockt hatte. Hätte sie dieses verfluchte Mordinstrument nicht gekauft, wäre das nicht passiert.
    Über die Ursache dieser Veränderung dachte Craig nicht nach. Warum auch? Er wäre zu keiner Lösung gekommen.
    Endlich sprang der Motor an. Craig fiel ein Stein vom Herzen, obwohl die verfluchte Killeraxt noch immer drohend in der Luft stand, als wollte sie prüfen, welchen Weg sie in den nächsten Sekunden nehmen würde.
    Er fuhr an.
    Viel zu holprig, nicht so glatt wie sonst. Wenn Schweiß brennen konnte, dann bei ihm, er biss in seine Augen. Craig musste zwinkern, wischte den Schweiß weg, fuhr weiter - und atmete tief durch, denn das Mörderbeil war verschwunden.
    Ein Stein wollte ihm trotzdem nicht vom Herzen fallen, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass sich eine derartige Waffe so mir nichts dir nichts in Luft auflöste.
    Ihm sollte es recht sein. Er würde flüchten und von irgendeiner Zelle aus seine Frau anrufen, um ihr alles zu erklären. Ob es Sinn hatte, war fraglich. Wie er Elsa kannte, würde diese ihn kalt auslachen und ihn ansonsten ignorieren.
    Rechts und links huschten die Terrakotta-Töpfe vorbei. Danach führte der Weg nach rechts, schlug einen Bogen und endete vor dem breiten Tor, das zum Glück offen stand.
    Er schaltete hoch - und hörte den Schlag. Am Heck war der Wagen getroffen worden. Craig Hatfield duckte sich, als wäre er durch das Beil erwischt worden. Scharf zischte sein Atem gegen die innere Frontscheibe. Die Furcht war da, sie hockte wie ein Alb in seinem Nacken und der Schweiß auf seinem Gesicht war noch dicker geworden.
    Plötzlich platzte das Fensterglas. Irgendwo an der hinteren Scheibe. Die kleinen Stücke wirbelten wie Schnee in den Raum, erwischte auch seinen Hals und er zuckte abermals zusammen. Sein Fuß rutschte vom Gaspedal. Der Wagen verlor an Tempo, doch das war nicht mehr wichtig, denn die Axt hatte abermals einen anderen Weg eingeschlagen. Craig sah sie plötzlich vor sich.
    Wie weit von der Frontscheibe entfernt, konnte er nicht sagen, aber sie spielte mit ihm, denn sie drehte sich einige Male um die eigene Achse.
    »Scheiße…!«, schrie Craig. Ein Wort, das er nur rufen durfte, wenn er allein war. Seine Frau mochte so etwas nicht. Diesmal hatte er es geschrieen und er brüllte es noch einmal, als er die Fahrertür aufstieß, um sich aus dem Wagen zu katapultieren.
    Das klappte auch und rettete ihn vorerst, denn die Tür war kaum offen, da
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