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0584 - Der Mutantenplan

Titel: 0584 - Der Mutantenplan
Autoren: Unbekannt
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Unwahrheit sofort erkennen und zurückweisen. So mußte sich die Behandlung einer Krankheit, die mit den Methoden der exakten Wissenschaft nicht definierbar war, auf objektivierbare Maßnahmen beschränken.
    Der Ara-Mediziner kommentierte die Anzeigen der Instrumente nicht. Er wußte, daß Rhodan recht gut seine eigenen Schlüsse aus den optischen Signalen ziehen konnte. Als der Großadministrator sich ihm wieder zuwandte, sah er enttäuscht aus. Sein Gesicht war ernst. Tiefe Falten hatten sich in seinen Augenwinkeln gebildet.
    „Also", sagte Rhodan. „Ich höre."
    Die Mutanten schienen nur darauf gewartet zu haben, daß er etwas sagte. Sie sprachen mit Hilfe der Matten-Willys.
    „Ich bin Betty Toufry. Ich werde für uns alle sprechen", eröffnete die Telepathin und Telekinetin das Gespräch. „Die Instrumente reden eine deutliche Sprache. Unsere Wirtskörper sind nicht mehr zu halten."
    „Das steht noch nicht fest", entgegnete Rhodan. „Noch haben wir die Hoffnung, daß wir eine Wende herbeiführen können."
    „Ich bin Telepathin und kann feststellen, daß Sie eher pessimistisch als optimistisch sind. Es ist nun einmal eine Tatsache, daß die Synthokörper praktisch schon tot sind. Sie sind wie Leichen, die mit allen Mitteln der Medizin am Leben gehalten werden, aber nicht eine einzige Sekunde lang allein leben könnten. Wir wissen so gut wie Sie, daß sie sofort tot wären, wenn die Matten-Willys sie freigeben würden."
    „Solange sie noch funktionieren, sind sie nicht tot."
    „Es hat keinen Sinn, über diese Frage zu diskutieren. Für uns steht fest, daß der Prozeß nicht mehr umkehrbar ist. Diese ‚Sogut-wie-Toten' können niemals wieder genesen."
    Rhodan blickte Paih Terzyu an.
    Der Ara-Mediziner schüttelte den Kopf. Auf seiner Stirn standen Schweißtropfen. Er fühlte sich unbehaglich. Ihm gefiel nicht, daß die Patienten besser über ihren Zustand informiert waren als er wollte.
    „Uns bleibt nur eine einzige Möglichkeit", fuhr Betty Toufry fort.
    Perry verschränkte die Arme vor der Brust. Mit verengten Augen blickte er auf den Matten-Willy, der die Mutantin in sich barg.
    Er war überrascht und betroffen, wie klar und überlegt Betty argumentierte. In den letzten Minuten war ihm bewußt geworden, daß die Mutanten sich geistig fast vollständig wieder erholt hatten. Betty dachte und sprach wie früher, als sie noch ihren eigenen Körper besaß. Sie hatte den Schock überwunden, unter dem sie und die anderen durch die Qualen in den fremden Dimensionen gelitten hatten. Die Mutanten waren zeitweilig völlig unberechenbar, flackerhaft und unsicher gewesen. Ihre Handlungen und Überlegungen waren so völlig wesensfremd gewesen, daß zunächst niemand sie hinter den rätselhaften Ereignissen der letzten Zeit vermutet hatte.
    „Ich höre", sagte Rhodan abermals.
    „Wie wir erfahren haben, ist das Rechengehirn NATHAN zu der Auffassung gekommen, daß wir PEW-Metall benötigen", erklärte Betty Toufry.
    Das war richtig. Das bedeutendste Rechenzentrum des Solaren Imperiums war eingeschaltet worden. Rhodan hatte nichts unversucht gelassen, um den Mutanten zu helfen. NATHAN hatte eine unbequeme Lösung gefunden und Rhodan eröffnet, daß die Mutanten nur durch den Parabio-Emotionalen-Wandelstoff, allgemein PEW-Metall genannt, gerettet werden konnten.
    „Wir haben versucht, Paih Terzyu zu unterstützen. Wir haben nach einem Ausweg gesucht und sind dabei zu dem gleichen Ergebnis gekommen wie NATHAN: Wir benötigen PEW-Metall."
    „Es gibt keine andere Möglichkeit", unterstrich der Mutant in dem Matten-Willy neben der Telepathin. „Verzeihung, Sir, ich bin Tako Kakuta."
    Die Stimme des Teleporters klang humorvoll. Tako Kakuta schien fest davon überzeugt zu sein, daß alle Probleme nunmehr ausgeräumt waren. Mit den nächsten Worten spielte er auf seine Teleporterfähigkeit an.
    „In den Synthokörpern können wir uns nicht mehr lange halten, Sir", fuhr er fort. „Wir müssen PEW-Metall haben. Dafür wäre ich notfalls sogar bereit, in einen Ochsenfrosch überzusiedeln - schließlich bin ich das Springen ja gewöhnt."
    Perry Rhodan lächelte unmerklich, doch er sah keineswegs belustigt dabei aus. Deutlicher denn je zuvor erkannte er, daß aus den todkranken und vor Wochen noch völlig verwirrten Mutanten wieder seine alten Freunde und Gefährten geworden waren. Sie hegten nicht den geringsten Zweifel daran, daß er ihnen bedenkenlos helfen würde. Er war bestürzt, denn er sah den Ausweg aus der
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