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0554 - Sie kam von den Sternen

0554 - Sie kam von den Sternen

Titel: 0554 - Sie kam von den Sternen
Autoren: Jason Dark
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diesem Anblick gerieten Romantiker ins Schwärmen, auch Lidholm mochte ihn. Nur blieb ihm nicht die Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Der Druck der Waffenmündung sagte ihm genug und brachte ihn sehr schnell zurück in die irdischen Realitäten.
    Links von ihm, er wußte nicht einmal, welche Richtung es war, bewegte sich etwas zwischen den Sternen. Ein kleiner Punkt, sehr hell, fast überirdisch weiß.
    Kein Flugzeug mit eingeschalteten Positionsleuchten, das war ein anderer Gegenstand, auch keine Sternschnuppe, möglicherweise ein Satellit, aber auch daran wollte er nicht so recht glauben.
    Ein Ufo?
    Komisch, dachte er, welche Gedanken einem Menschen kurz vor dem Ende durch den Kopf schießen. Er hätte eigentlich Todesangst verspüren müssen, statt dessen dachte er darüber nach, um wen es sich bei dem Gegenstand wohl handeln konnte.
    Rattengesicht war etwas aufgefallen. »He, was glotzt du so? Gibt’s da etwas Besonderes zu sehen?«
    »Ja. Zwischen den Sternen bewegt sich etwas.«
    Der Killer lachte. »Spinnst du?«
    »Nein, schauen Sie hin. Es ist wie ein Raumschiff.«
    »Vielleicht kommt dort dein Retter«, sagte der Killer lachend. »Die grünen Männchen vom Mars, die dich auffangen werden, wenn du in die Tiefe stürzt. Nur wird es dir nichts nutzen, denn mit zwei Kugeln im Rücken ist man schon tot.«
    »Ich weiß…«
    »Dann geh mal den Rest der Strecke. Du kannst die Schritte zählen. Es sind nicht mehr als zwanzig, mein Freund.«
    »Da ist wirklich was!« Der Grauhaarige hatte gesprochen. Seine Aufmerksamkeit galt ebenfalls dem sich bewegenden Gegenstand am Himmel. »Das ist nicht natürlich.«
    »Irgendein Flugzeug…«
    »Nein.«
    »Was sollen wir denn tun?«
    Der Grauhaarige gab die Antwort sofort. »Wir werden noch etwas warten. Oder kommt es dir auf eine Minute an?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Na also.«
    Lidholm schielte nach einer Chance. Es gab keine. Rattengesicht interessierte sich nicht für den ungewöhnlichen Gegenstand. Seine Aufmerksamkeit galt nach wie vor James Lidholm.
    Der hatte die beiden Killer und die Waffen längst vergessen. Der Gegenstand, der aussah, als würde er zwischen den Sternen schweben, faszinierte ihn.
    Es war größer geworden, deutlicher, aber noch nicht genau zu erkennen. Dennoch schien er eine ungemein hohe Geschwindigkeit zu besitzen, weil er sich in kurzer Zeit immer mehr näherte und schon bald als Umriß zu erkennen war.
    Sehr lang und mit einem Gegenstand, der auf ihm stand. Es sah aus wie eine Figur, die Platz auf einem Surfbrett gefunden hatte.
    Sie flog noch näher heran, war besser zu erkennen. Auch der Grauhaarige konnte seine Spannung nicht unterdrücken. Lidholm hörte ihn scharf atmen. »Das ist ja Wahnsinn«, sagte der Mann. »Da steht ein Mensch auf einem Brett.«
    »Sogar eine Frau!« sagte Lidholm.
    Das Rattengesicht lachte. Allerdings nur kurz, dann verging ihm das Lachen, denn ein anderes Geräusch hüllte die drei Männer ein.
    Es drang von der linken Seite und hörte sich an wie das Rauschen der Meereswellen gegen den Strand.
    Hier floß kein Wasser, zudem drang das Rauschen aus der Luft an ihre Ohren. Sie hatten die Köpfe gedreht und sahen die Gestalt schräg vor und über sich.
    Jetzt war sie deutlich zu erkennen und ebenso der Gegenstand, auf dem sie stand.
    »Verdammt!« keuchte das Rattengesicht. »Das darf nicht wahr sein. Da… da steht eine Frau!«
    Er hatte sich nicht geirrt. Sie balancierte mit nackten Füßen auf dem Surfbrett und sah trotzdem sehr sicher aus. Schuhe trug sie keine. Ihre nackten Füße standen auf der glänzenden und das Licht der Sterne reflektierenden Unterlage. Sie trug ein weißes Kleid, dessen Saum über den nackten Füßen schwang. Das Kleid war tief ausgeschnitten und hing an dünnen Trägern auf den nackten Schultern.
    Im krassen Gegensatz zum Weiß des Kleides stand das Haar. Dunkel wie Kohle umwehte es ein Gesicht, das die Männer noch nicht erkennen konnten. Eigentlich hätte der steife Flugwind die Gestalt längst von ihrem Surfbrett wegfegen müssen, aber die Frau stand da, als wäre sie mit der Unterlage verwachsen. Sie hielt die Arme leicht abgespreizt. Goldene Armbänder lagen um ihre Handgelenke.
    In den Ohrläppchen glitzerte ebenfalls goldener Schmuck, und sie wirkte so, wie sie da stand, königlich.
    Dabei verlor sie ständig an Höhe. In einem schrägen Winkel glitt sie auf die Männer zu, die längst nicht mehr an ihr Vorhaben dachten, weil die dunkelhaarige Frau auf dem Surfbrett einfach zu
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