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052 - Sie wollten meine Seele fressen

052 - Sie wollten meine Seele fressen

Titel: 052 - Sie wollten meine Seele fressen
Autoren: A.F.Morland
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zu verdecken. Das Gebiß wuchs buchstäblich über das Maul hinaus!
    Metal hastete unter dem schwebenden Schädel vorbei, ohne ihn zu bemerken. Der grauenerregende Kopf sank langsam tiefer und verbarg sich hinter dem Baumstamm. Als Metal sich kurz umschaute, zuckte der Schädel, der ihm folgen wollte, sogleich in Deckung. Er hatte Zeit, viel Zeit.
    Der Silbermann stolperte über eine Wurzel. Er verdammte seinen Entschluß, den schwarzen Tempel verlassen zu haben. Es wäre besser für ihn gewesen, wenn er den Ausgang des Kampfes zwischen Mago und Tapandaro abgewartet hätte.
    Der Schwarzmagier war mit dem Höllenschwert so gut wie unbesiegbar, und nach Tapandaros Tod hätte Metal gehen können, wohin er wollte, das hatte ihm Mago zugesichert. Vielleicht hätte Mago sogar noch geholfen, Roxane wiederzufinden.
    Nein, es war kein guter Entschluß gewesen, aus dem schwarzen Tempel zu fliehen, aber er war voll brennender Ungeduld gewesen, weil er Roxane/Arma aus den Augen verloren hatte. Diese Ungeduld rächte sich nun. Er mußte für seine Unvernunft bezahlen.
    Ein schriller Pfiff gellte durch den Dschungel. Metal zuckte herum. Verständigten sich die Paviandämonen auf diese Weise? War er eingekreist? Sein mißtrauischer Blick stach in den Urwald hinein. Nichts bewegte sich. Kein Ast, kein Zweig, kein Blatt. Der Dschungel schien an dieser Stelle tot zu sein.
    Aber der Pfiff!
    Wieder gellte er auf. Diesmal an einer anderen Stelle. Metal preßte die Kiefer zusammen und eilte weiter. Wo war die Zuversicht, mit der er hierher gekommen war? Wo war dieses großartige Triumphgefühl geblieben, das er empfand, sobald er an Mr. Silvers Leid dachte? Er fühlte nichts mehr. Nur noch Furcht vor einem unabwendbaren Ende. War ihm dieser Weg hier auf Protoc vorgezeichnet? Sollte er auf der Welt der Paviandämonen den Tod finden?
    Die schwebende Fratze folgte ihm unbemerkt. Die grellen Pfiffe wiederholten sich, ohne daß Metal einen Feind zu Gesicht bekam. Aber sie machten kein Hehl daraus, daß sie da waren.
    Ein zweiter Horrorschädel schwebte heran. Die Glut der Hölle schien in seinen Augen zu brennen. Sein Maul klappte so weit auf, daß die lappige Haut an den Wangen sich vollkommen glättete. Ein riesiger Rachen öffnete sich. Als die großen Sägezähne aufeinanderklappten, ertönte ein hartes Geräusch, das Metal hörte.
    Er reagierte sofort. Sein Kopf ruckte hoch, und er sah den schwebenden Schädel zwischen zwei Urwaldriesen in der Luft schweben. Das also war der Grund, weshalb ihm die Paviandämonen nicht gefolgt waren! Sie rechneten damit, daß er diesem Feind zum Opfer fiel.
    Ein dritter und ein vierter Schädel schwebten heran, und es wurden immer mehr. Wie reife Früchte hingen sie unter den Zweigen der Dschungelbäume. Höllenfrüchte! Und sie lebten!
    Einige von ihnen pendelten unruhig hin und her, andere tanzten nervös auf und ab. Sie sahen alle gleich aus, waren alle abstoßend häßlich. Metal fragte sich, warum sie noch nicht angriffen. Worauf warteten sie? Er konnte ihnen nichts vormachen. Sie sahen, daß er schwach war und ihre Attacken nicht lange würde zurückschlagen können.
    In ihm tat sich ein Ventil auf, und Kräfte wurden frei, die die Schwäche zurückdrängten. Die letzten Reserven…
    Der Silberdämon blieb stehen. Wozu sollte er noch Energie verschwenden? Er würde sie in wenigen Augenblicken für einen erbitterten Kampf auf Leben und Tod gegen diese Übermacht brauchen.
    Obwohl seine Chancen denkbar schlecht waren, wollte er bis zum Umfallen kämpfen. Um den Rücken frei zu haben, stellte er sich vor einen Baum, dessen Stamm gewaltige Ausmaße hatte. Die grauenerregenden Mörderschädel schwebten näher, bildeten eine unregelmäßige Front. Der eine war etwas weiter vorn, der andere hing tiefer oder höher.
    Wenn Metal die Verletzung nicht so sehr behindert hätte, hätte er mit den schwebenden Schädeln kurzen Prozeß gemacht. Mit Sicherheit hätten sie seinem Feuerblick nicht standgehalten. Doch diese Fähigkeit stand ihm nicht zur Verfügung. Seine Kraft reichte nicht dafür aus.
    Die schwebenden Schädel ließen noch einige Sekunden verstreichen, als weideten sie sich an der Angst ihres Opfers. Aber dann wurde es ernst. Sie griffen den Silberdämon, den sie gestellt hatten, an. Wie auf ein geheimes Kommando schossen sie auf ihn zu.
    Er duckte sich. Die Schädel prallten gegen den Baum, und ihre Sägezähne gruben sich in das harte Holz. Mit aufgerissenen Mäulern flogen sie heran. Metal schlug
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