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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker
Autoren: A.F.Morland
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»Joanna hat es mir verraten.«
    »Das glaube ich nicht; sie würde so etwas nie tun!«
    »Weil sie deine Freundin ist? Das ist sie nicht mehr.«
    »Ich verbiete Ihnen, mich zu duzen!« schrie Petula Boykin den unheimlichen Mann an. »Was erlauben Sie sich? Wer gibt Ihnen das Recht, in dieses Haus einzudringen?«
    »Ich nehme es mir.«
    »Ich werde die Polizei…«
    »Du wirst gar nichts, Petula. Du wirst nur noch eines: mir gehorchen!«
    »Sie sind verrückt!« stieß das Mädchen schrill hervor. »Seit Tagen verfolgen Sie mich! Warum?«
    »Du gefällst mir«, sagte Jack Sarno.
    »Ich habe einen Freund…«
    Sarno schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Du hattest einen Freund. Er lebt mit Sicherheit nicht mehr. Ich habe Joanna befohlen, ihn zu töten.«
    Petula lachte grell auf. »Sie sind tatsächlich verrückt. Glauben Sie im Ernst, daß Joanna so etwas tut? Niemals!«
    »Unter normalen Umständen wäre sie dazu nicht bereit gewesen, das gebe ich zu, deshalb half ich mit schwarzer Magie nach. Und nun bin ich hier, um dich zu mir zu holen. Ich werde dich zu meiner Gefährtin machen.«
    »Sie kriegen mich nicht dazu, daß ich dieses Haus verlasse! Und Mike ist nicht tot, das glaube ich einfach nicht! Er wird in wenigen Minuten nach Hause kommen. Wenn Sie dann noch hier sind, werden Sie Ihr blaues Wunder erleben!«
    Sarno wollte nach dem Handgelenk des zarten Mädchens greifen, doch Petula Boykin sprang zurück und ergriff die Flucht.
    In heller Angst stürmte sie die Treppe hoch.
    »Bleib hier!« rief ihr Sarno unwillig nach. »Du entkommst mir nicht!«
    Sie keuchte weiter, wollte sich im Obergeschoß in eines der Zimmer einschließen.
    »Petula, bleib!« schrie Jack Sarno herrisch.
    Drei Stufen hatte das Mädchen noch zurückzulegen. Sie hob das Bein nicht hoch genug, stieß mit der Schuhspitze gegen die Stufenkante und fiel.
    Erschrocken spreizte sie die Arme ab, ihre Hände zuckten Halt suchend in die Luft, und dann purzelte sie die Treppe herunter. Bewußtlos blieb sie liegen.
    »Habe ich es dir nicht gesagt?« meinte er grinsend. »Du entkommst mir nicht!« Er bückte sich, schob seine Hände unter ihren zierlichen Körper, hob sie hoch und trug sie aus dem Haus in seinen Wagen.
    ***
    »Los!« schnarrte Mike Baker. »Aufstehen! Nun machen Sie schon!« Er faßte sie hart an. Immerhin hatte sie ihn zu töten versucht, und sie war ihm immer noch feindlich gesinnt. Sobald sie sich erholt hatte, bestand die Gefahr, daß sie ihn erneut angriff.
    Denn der Meister verlangte es von ihr !
    Joanna erhob sich. »Wohin bringen Sie mich?«
    »Erst mal begleiten Sie mich nach Hause. Beten Sie, daß ich Jack Sarno abfangen kann!«
    »Beten?« sagte Joanna verächtlich. »Das habe ich nicht mehr nötig. Und wenn, dann nicht zu Gott!«
    Mike zog das Messer aus dem Koffer, warf es unter das Bett und drängte Joanna aus dem Schlafzimmer. Sie verließen die Wohnung. Da Joanna schwankte, stützte Mike sie.
    Widerwillig stieg sie in seinen Ford Sierra. Er warf Petulas Koffer auf die Rücksitze und stieg ein. Der Wagen löste sich Augenblicke später von der Gehsteigkante und fädelte sich in den Verkehr ein.
    Mike fuhr, so schnell es möglich war. Er überholte, rutschte bei manchen Kreuzungen gerade noch durch und hoffte, daß die Verkehrspolizei heute mal beide Augen zudrückte, denn wenn man ihn angehalten hätte, hätte er die Nerven verloren.
    Meister nennt sie ihn! dachte Mike Baker grimmig. Ich werde dafür sorgen, daß dieser »Meister« hinter Schloß und Riegel kommt.
    Als er in die Straße einbog, in der er wohnte, beschlich ihn ein furchtbares Gefühl. Seine Phantasie spielte ihm Streiche.
    Vor seinem kleinen Haus stoppte er den Sierra. »Raus!« befahl er Joanna. Er mußte sie immer neben sich haben, sonst stellte sie irgend etwas an oder ergriff einfach die Flucht. »Steigen Sie aus!«
    Joanna Snyder hatte sich während der Fahrt erholt. Sie war entschlossen, Mike Baker noch einmal anzugreifen, doch im Augenblick gehorchte sie, stieg aus und wartete, bis Mike um das Auto herumkam.
    Er holte den Koffer aus dem Fahrzeug und nahm das Mädchen mit in sein Haus.
    »Petula!« rief er in der Diele und stellte den Koffer ab. »Petula!« Seine Freundin antwortete nicht.
    Joanna sah ihn triumphierend an und kicherte. »Sie ist nicht hier. Der Meister hat sie sich inzwischen geholt. Das war gut eingefädelt!«
    »Ich hole mir Petula wieder«, knirschte Mike wütend. »Freuen Sie sich nicht zu früh! Kommen Sie, wir gehen!«
    Er
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