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0463 - Der Leopardenmann

0463 - Der Leopardenmann

Titel: 0463 - Der Leopardenmann
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sein, daß die Sache nichts mit Projekt 8 zu tun hat. Miß Rogers und Sie sind da wohl eher durch einen recht dummen Zufall hineingeraten. Aber dennoch verstehe ich nicht, weshalb dieser Wer-Leopard Miß Rogers von Afrika bis nach Texas verfolgt hat. Immerhin muß er sogar im Flugzeug gewesen sein. Aber er scheint sich unsichtbar machen zu können. Er war unsichtbar, als Rogers auf ihn geschossen hat.«
    Shackleton verzog das Gesicht. »Ich kann das alles immer noch nicht so richtig glauben«, sagte er.
    »Der Leopardenmann muß einen sehr handfesten Grund haben«, fuhr Nicole fort. »Immerhin hat er das Hotelzimmer durchwühlt, bevor oder nachdem er den Sicherheitsmann ermordet hat, weil der ihm vermutlich im Wege war. Rogers muß also etwas besitzen, das dieser Leopardenmann sehr dringend benötigt. So dringend, daß er das Risiko eingeht, sich so weit von seiner Heimat zu entfernen, daß er vielleicht niemals zurückkehrt.«
    »Okay, fahren wir also«, sagte Zamorra.
    »Wohin?« stieß Shackleton überrascht hervor.
    »Nun, zu Miß Rogers natürlich! Dorthin, wohin Ihre Leute sie gebracht haben. Zeigen Sie uns den Weg. Wir müssen mit Rogers sprechen. Wenn wir wissen, was der Wer-Leopard sucht, können wir ihn aufhalten und weitere Morde verhindern!«
    ***
    Tiffany Rogers schrie gellend auf, als der Unheimliche mit einem wilden Sprung durchs Fenster hereinflog. Sie sah ihn wieder; er hatte sie gefunden. Er, der auf dem Spazierweg bei Likasi einfach an ihr vorbeigeschaukelt war.
    Der aufrecht gehende Leopard.
    Er kam auf dem Teppich auf, rollte sich ab und stieß gegen den Tisch mit der Glasplatte. Aufbrüllend wirbelte er herum, sah das Haarbüschel auf der Platte - und drehte sich dann wieder zu Tiffany herum.
    »Ist es… ist es das, was du suchst?« keuchte sie.
    Der stechende Raubtiergeruch war fast unerträglich geworden. Der Leopardenmann gab ihr keine Antwort. Aber er duckte sich zum Sprung. Tiffany sah, daß an seinen Klauen und am Maul getrocknetes Blut hing.
    Er sprang!
    Grelles Licht hüllte ihn ein, während er auf sie zuflog. Ein gleißender Lichtfinger zuckte aus seiner Brust hervor. Er kreischte, prallte gegen Tiffany und rollte zur Seite, wild um sich schlagend. Am offenen Fenster erschien eine Frau, die eine merkwürdig geformte Waffe in der Hand hielt. Aus ihr mußte der grelleuchtende Strahl gekommen sein. Als nächstes tauchte ein Mann auf, der einen kleinen, silbern schimmernden Diskus in der Hand hielt. Er warf die Scheibe auf den Leopardenmann, der abermals aufbrüllte und dann still liegenblieb.
    Der Mann und die Frau kletterten durch das Fenster herein. Und hinter ihnen folgte Shackleton.
    »Bitte entschuldigen Sie unser unkonventionelles Eindringen«, sagte der Mann im weißen Anzug. »Aber ich glaube, es hätte zuviel Zeit gekostet, erst die Türklingel zu betätigen.«
    Die Frau steckte die eigenartige Strahlwaffe wieder ein.
    »Sind Sie okay, Tif?« fragte Shackleton.
    Tiffany nickte nur. Sie starrte den Leoparden an, mit dem eine eigenartige Verwandlung vor sich ging.
    Das Fell fiel ihm büschelweise aus. Seine Gliedmaßen veränderten sich, auch sein Kopf. Plötzlich lag ein Mensch vor ihr, ein dunkelhäutiger, nackter Mann. In seiner Brust eine gefährlich aussehende Wunde, die allerdings nicht blutete - der Laserstrahl hatte die Blutgefäße durch seine immense Hitze verschweißt.
    Aber Tiffany spürte, daß der Neger starb.
    Als er den Mund öffnete, sah sie das Raubtiergebiß mit den starken Fangzähnen.
    Zamorra hockte sich neben den Sterbenden. Nicoles Schuß hatte ihm den Tod gebracht, und das Amulett für die vorherige Rückverwandlung des Wer-Leoparden gesorgt.
    »Warum, Mann?« fragte Zamorra auf französisch, die Amtssprache in Zaire. »Warum wolltest du diese Frau ermorden?«
    »Sie - sie hatte etwas von mir an sich genommen«, keuchte der Verwandelte. »Etwas von mir. Fell. Haare. Der verfluchte Jäger riß es mir aus, als er starb. Ich merkte es zu spät. Als ich zurückkehrte, sah ich, daß diese Frau das Stück Fell an sich genommen hatte. Ich brauchte es. Mußte es zurückhaben. Ohne konnte ich mich auch nicht wieder zurückverwandeln.«
    »Und da bist du unsichtbar im Flugzeug mitgekommen. Warum hast du sie nicht dort schon getötet?«
    »Zu viele Menschen«, flüsterte der Sterbende. »Zu viele Zeugen. Nicht gut. Ich kann denken. Man hätte niemanden aus dem Flugzeug gelassen. Mich gefunden. Die Frau schoß auf mich. Ich konnte gerade noch ausweichen. Später fand
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