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0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

0399 - Kesseltreiben auf eine Killer

Titel: 0399 - Kesseltreiben auf eine Killer
Autoren: Kesseltreiben auf eine Killer
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sollten geschlossen in den Haupttresor kommen und morgen erst eingezahlt werden.«
    »Überschlägig?«
    »Etwa 500 000 Dollar. Fast alles in 100 Dollar-Noten.«
    »Haben Sie irgendwelche Nummern?«, fragte Phil zweifelnd.
    »Mann, machen Sie Witze? Wer soll sich denn den ganzen Abend hinsetzen und Nummern notieren?«, brauste der zweite Manager auf.
    »Bei wem sind Sie versichert?«, fragte Phil ungerührt weiter.
    »Bei der Mansion Bank. Aber nur zu 90 Prozent, weil dann der Tarif billiger ist. Wer konnte das auch ahnen!«
    »Wer außer Ihnen beiden kannte noch den Zeitpunkt und die Art des Geldtransportes heute Abend?«, ließ Phil die wichtigste Frage los. Ihm ging es jetzt im Wesentlichen darum, herauszufinden, wer die Mittelsmänner waren.
    Denn dass Swifton diesen Tipp bekommen hatte, bevor er nach New York kam, war kaum anzunehmen. Es musste hier irgendwo eine undichte Stelle sein, die den ganzen Plan verkauft hatte. Und diese Leute sollten nicht ungeschoren davonkommen.
    »Es kommen nur noch die Herren von der Bank infrage«, sagte der Ältere zögernd. »Ich habe sonst mit niemandem darüber gesprochen. Aber da die Bank ja den Transport ausführte, haben wir uns natürlich darüber unterhalten. Glauben Sie, dass jemand da mit drin steckt, Agent Decker?«
    »Ich glaube immer nur, was ich zweifelsfrei beweisen kann«, sagte Phil und steuerte seinen Hut an. »Im Übrigen, hängen Sie die Story nicht gleich an die große Glocke. Die Gangster sollen sich erst einmal sicher fühlen. Umso eher gehen sie uns ins Netz. So long, Gentlemen«, sagte er und zog die gepolsterte Tür hinter sich ins Schloss.
    Der Besuch hatte nicht viel gebracht. Es blieben ihm die beiden Prints und die Schachtel Streichhölzer, die er unbemerkt vom Tisch der beiden Manager mitgenommen hatte.
    Beide hatten sich ihre Zigarren damit angezündet, und jeder musste seinen Fingerabdruck hinterlassen haben. So konnte man leicht feststellen, ob die Abdrücke auf den Kassetten brauchbar für die Fahndung waren oder ob es sich um die Prints der Geschäftsleute handelte.
    Zurück im Labor, fotografierte Phil die Prints erst einmal und nahm sie dann mit einem Feinraster auf. Nach der Tabelle wurden sie verschlüsselt und auf eine Lochkarte gestanzt. Damit begab er sich in den Programmierraum und holte den Mann, der das elektronische Rechengehirn zu bedienen hatte.
    Er redete ihm gut zu und konnte ihn bewegen, die Karten sofort durchlaufen zu lassen. Während die Maschine in unheimlicher Geschwindigkeit die eingegebenen Karten mit den Hunderttausenden gespeicherten verglichen, präparierte Phil die anderen auf der Streichholzschachtel. Er verglich sie mit der Fotografie und stellte sofort fest, dass es andere waren.
    Eine halbe Stunde später fand er eine Karte im Auswurfkorb. Die Maschine hatte sie ausgespuckt, weil sie genau die gleichen Daten trug wie die eingeworfene.
    Phil betrachtete das Aktenzeichen und notierte es. Damit würde er jetzt im Archiv den Namen des Kunden finden, dessen Prints sie aufgenommen hatten. Und dabei alle Einzelheiten, die dem FBI bis jetzt bekannt waren. Auf halbem Weg holte sich Phil eine Tasse Kaffee aus einem Automaten, dann verschwand er für einige Zeit im Aktenkeller.
    ***
    Sie hatte die Augen halb geschlossen. Das Gesicht war unbeweglich, aber die Zigarette schnippte ständig auf dem Rand des Aschenbechers. Es war eine interessante Story, die mir Celina erzählt hatte, aber ich zweifelte an ihrer Aufrichtigkeit. Osgood kam einfach zu gut weg bei der ganzen Geschichte.
    »Sie müssen doch wissen, wo er sich aufhält?«, fragte ich, als sie eine Pause machte.
    »Irgendwo auf dem Wasser«, sagte sie träge. »Er hat sich vor einiger Zeit einen Kutter gekauft und umbauen lassen. Damit macht er ab und zu kleine Fahrten, um nachzudenken.«
    »Über den nächsten Coup?«, fragte ich hart und notierte mir die Angaben über den Kreuzer.
    »Er ist nicht so schlimm, wie Sie glauben«, wehrte sie sich. »Als dieser Swifton auftauchte, fühlte sich Brent wirklich bedroht. Wäre er der große Gangster, für den die Polizei ihn hält, hätte er sich ein paar Killer zugelegt und den Fall selbst bereinigt. So aber wandte er sich an die Polizei, und dort glaubt ihm kein Mensch.«
    »Seine Angaben glauben wir gern, aber die ehrbaren Motive weniger«, sagte ich nachdenklich. »Dafür ist die Akte Osgood zu umfangreich und zu unerledigt.«
    Es begann zu dämmern. Die Nacht war fast herum, und ich fühlte mich plötzlich nicht mehr
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