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039 - Tod in der grünen Hölle

039 - Tod in der grünen Hölle

Titel: 039 - Tod in der grünen Hölle
Autoren: Dämonenkiller
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sich die Schreie der Affen und der anderen Urwaldbewohner plötzlich in einem Crescendo, daß selbst das Brüllen eines Löwen harmlos daneben geklungen hätte.
    Irgend etwas hatte die Urwaldtiere aufgestört. Vielleicht hatte nur ein Jaguar eine Beute gerissen, vielleicht war aber auch in einer Affenhorde ein Streit ausgebrochen. Die lärmenden Tiere erschreckten wieder andere.
    Es mußte nichts Besonderes zu bedeuten haben, das wußte Dorian. Tatsächlich ebbte nach wenigen Minuten der Lärm wieder ab, aber bis dahin waren die Playboys und die Wissenschaftler natürlich wach.
    »Was ist das?« fragte Gene Greene, fahl unter seiner olivfarbenen Haut. Er hielt seinen Schnellfeuerkarabiner, der neben ihm auf der Decke gelegen hatte, schußbereit.
    Die Aruakindianer, die um das andere Feuer lagen, störten sich nicht an dem Lärm. Der Schein der beiden niedergebrannten Feuer beleuchtete das Zelt mit Ausrüstungsgegenständen im Hintergrund. Die drei Pygmäen tuschelten miteinander.
    Keiner antwortete Gene Greene.
    Als wieder Ruhe eingekehrt war, kam aus dem Unterholz ein wütender, fauchender Laut, von einer Frau ausgestoßen. Gleich darauf hörte man das Knallen einer Peitsche und einen Schmerzensschrei. Sacheen trat aus dem Unterholz. Zwei Knöpfe ihrer Bluse fehlten. Sie sah aufgelöst und wütend aus. In der Hand hielt sie die fünfeinhalb Meter lange Bullpeitsche mit dem kurzen, bleigefüllten Knauf, den langen, zusammengeflochtenen Lederriemen und dem Metallknaller am Ende. Mit dieser Peitsche konnte Sacheen meisterhaft umgehen. Sie war als junges Mädchen eine Zeitlang in einer Wildwestshow aufgetreten, und hatte ihrem Partner die Zigarette mit der Peitsche aus dem Mund geschlagen und Ähnliches.
    Arturo Pesce kam hinter Sacheen aus dem Gebüsch. Er hatte die Hand gegen die linke Wange gepreßt. Blut sickerte durch die Finger. Sein Gesicht war eine verzerrte Grimasse.
    »Das verrückte Weibsbild hat mich mit der Peitsche ins Gesicht geschlagen«, stieß er hervor.
    »Er ist einfach über mich hergefallen«, rief Sacheen aufgebracht. »Er muß den Verstand verloren haben.«
    »Hab dich nicht so, du Katze! Ich habe gestern gesehen, wie du dich an Hunter gerieben hast. Bin ich vielleicht schlechter als er, he?«
    Pesce trat auf Sacheen zu. Schnell und geschmeidig wich sie ein paar Schritte zurück und ließ die Peitschenschnur in der Luft knallen. »Du willst wohl noch einen Striemen auf der anderen Wange, was?«
    »Warte, du Biest, dir werde ich …«
    Keiner erfuhr, was er wollte. Mit einem Sprung war Dorian Hunter auf den Beinen, mit einem zweiten bei Arturo Pesce. Der schwarzlockige Italiener hatte sich immer für einen sehnigen, starken Burschen gehalten, aber unter Dorians Griff merkte er, daß ihm noch einiges fehlte. Der Dämonenkiller hatte Arturo Pesce am Genick gepackt und schüttelte ihn durch.
    »Du bist wohl verrückt, Arturo, im von Schlangen wimmelnden Unterholz Liebesspiele treiben zu wollen? Was glaubst du, wo wir hier sind? Im Playboy Club?«
    Als Hunter Pesce losließ, brüllte der: »Du hast mir gar nichts zusagen, Hunter! Du bist hier nicht der große Boß!«
    »Hier gibt der die Befehle, der am meisten von der Sache versteht, sonst kommen wir nie wieder aus dem Dschungel heraus«, sagte Dorian ungerührt. »Du wirst genauso deinen Teil zum Gelingen der Expedition beitragen wie die anderen, Arturo. Du hast dich freiwillig zur Verfügung gestellt, vergiß das nicht. Wenn du noch einmal solchen Blödsinn machst, sollst du mich kennenlernen.«
    Arturo Pesce wollte sich nicht beruhigen. Die Aruakindianer lagen unter ihren Decken auf dem blanken Boden und sahen zu den Streitenden hin. Die drei Pygmäen grinsten.
    »Ihr steht ruhig da und seht zu, obwohl dieses Weib mich ins Gesicht geschlagen und Hunter mich angegriffen hat?« rief Pesce Bruce Ehrlich und Gene Greene zu. »Ich habe geglaubt, ihr seid meine Freunde.«
    »Benimm dich vernünftig, dann sind wir es«, antwortete der hünenhafte Bruce Ehrlich, der mit seinem blonden Bart, der blonden Haarmähne und den blauen Augen wie ein Wikinger aussah.
    Jean Daponde mußte Sulfonamidpuder auf Arturo Pesces Wange streuen, denn in der feuchtheißen, bakteriengeschwängerten Luft entzündete sich jede Verletzung leicht. Er verpflasterte die Wunde. Es war ein tiefer Striemen, der sicher eine Narbe hinterlassen würde. Eine Bullpeitsche konnte ein handtellergroßes Stück aus der selbst gegen Dornen unempfindlichen Lederhaut eines Pampastieres
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