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0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

0363 - Der Gnom mit den sieben Leben

Titel: 0363 - Der Gnom mit den sieben Leben
Autoren: Jason Dark
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meisten Menschen zerbrechen daran, aber darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen. Kennst du mein Haus?«
    »Nein, Sir.«
    »Du hast auch noch nichts davon gehört?«
    »Wirklich nicht.«
    »Dann wirst du dich wundern. Es liegt direkt am Meer. Auf den Klippen. Ich habe drei Pools, einer ist sogar überdacht, und es gibt eine in den Fels gehauene Treppe, die zum Strand führt. In zwanzig Zimmern kannst du leben und wohnen. Ist das nichts?«
    Die Erwiderung kam staunend. »Fantastisch, Sir!«
    Braker knurrte wütend. »Verdammt, Mädchen, sag nicht immer Sir zu mir. Ich heiße Tassilo.«
    »Okay, Tassilo.« Sie ging auf ihn zu. Er wußte, was sie vorhatte.
    Sekunden später lag sie in seinen Armen. Zum erstenmal strichen seine dicken Finger mit den schwarzen Härchen darauf über ihren Körper, und er erforschte viele Stellen mit routinierten Bewegungen.
    »Ja, du bist richtig«, stöhnte er. »Du bist goldrichtig. Schade, daß ich jetzt keine Zeit habe. Ich muß mich gleich um die Abrechnung kümmern, sonst hätte ich ausprobiert wie goldrichtig du wirklich bist.«
    Er löste sich von ihr und atmete schwer.
    Verdammt, die Kleine glich einem Vulkan, und ihre Küsse waren heiß wie Feuer.
    »Und was soll ich jetzt tun?« fragte sie.
    »Trinken«, erwiderte er. »Du sollst trinken. Das heißt, wir beide trinken. Der Champagner wird perlen. Warte.« Er ging wieder zur Bar, trat dahinter und öffnete eine Kühlbox, in der nur die Flaschen lagerten, die für ihn und besondere Gäste reserviert blieben.
    Er trank am liebsten Perrier-Champagner. Das hatte er mit Prinz Charles gemeinsam. Wenn er dieses Edelgesöff schlürfte, hatte er das Gefühl, als würde eine flüssige Rakete durch seinen Gaumen zischen.
    Der Naturkorken jagte gegen die Decke, als er die Flasche öffnete.
    Weißer Schaum quoll aus dem Flaschenhals und rann an der Außenseite nach unten. Er nahm zwei Gläser und schenkte lässig ein.
    »Komm her, Süße!«
    Della ging näher. Ihre Brüste zitterten unter der dünnen Bluse.
    Tassilo Braker reichte ihr ein Glas. »Auf unsere Zeit«, sagte der Mann. »Auf daß wir…«
    Da wurde die Tür aufgestoßen. Wenn Tassilo Braker etwas nicht leiden konnte, waren es Störungen im unrichtigen Moment.
    So hart stellte er das Glas zur Seite, daß ein Teil der Flüssigkeit überschwappte. In seinen Augen blitzte von einer Sekunde zur anderen die reine Wut. Ein Yul-Brunner-Typ betrat die Bar.
    Unter der dunklen Jacke des Glatzkopfes befanden sich gewaltige Muskelpakete und ein Brustkorb fast so breit wie ein Schrank. Der Mann hieß Stoke und war Brakers Leibwächter.
    »Augenblick«, sagte der Nachtclubchef. Mit zielsicheren Schritten lief er Stoke entgegen.
    Auf halber Strecke erkannte Braker, daß mit dem anderen etwas nicht stimmen konnte. Der ging nicht so forsch wie sonst, sondern seltsam steif, auch taumelig. Sein Gesicht wirkte wie ein blasser, in die Breite geschobener Schatten.
    »He, was ist…?«
    »Boß… Boß …«, keuchte der Leibwächter. »Ich … ich …«
    »Rede, zum Teufel!« Braker hatte den Champagner und seine neueste Flamme vergessen. Das Mädchen stand an der Bar. Sie beobachtete mit einem kalten Lächeln auf den Lippen die Vorgänge.
    Die beiden Männer trafen zusammen. Braker hielt den anderen fest, sonst wäre dieser nach vorn gefallen und hätte ihn durch sein Gewicht auch noch von den Beinen gerissen.
    »Rede doch endlich!«
    Stoke wollte etwas sagen und öffnete den Mund. Ein Blutschwall schlug Braker entgegen. Hastig sprang er zurück, nachdem er den anderen losgelassen hatte.
    Schwer fiel Stoke vor seinen Füßen zu Boden. Er war auf sein Gesicht geschlagen und präsentierte Braker den Rücken.
    Dicht über den vorletzten Wirbel ragte aus der Kleidung etwas hervor, das dort überhaupt nicht hingehörte.
    Es war ein Dolchgriff!
    Jemand hatte Stoke eiskalt gekillt!
    ***
    Tassilo Braker spürte in den folgenden Sekunden zum erstenmal seit langer Zeit Angst. Das war ein Gefühl, wie vor zwanzig Jahren, als er aus Europa nach Kalifornien gekommen war, um sich in Frisco eine Existenz aufzubauen.
    Er hatte hart schuften müssen, bis er ganz oben war. Nun stand er da, war umgeben von Neidern, aber so mächtig, daß sich andere nicht trauten, an den genau abgesteckten Grenzen seines Imperiums zu rütteln. Bis zum heutigen Tag.
    Nun war alles anders geworden.
    Stoke, sein persönlicher Leibwächter, lag vor ihm. Und in seinem Rücken steckte ein Dolch.
    Braker ballte die Hände zu Fäusten.
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