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0349 - Die Partisanen von der CREST

Titel: 0349 - Die Partisanen von der CREST
Autoren: Unbekannt
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der Männer, die sich apathisch auf dem Boden ausgestreckt hatten.
    „Ich weiß, daß du noch nie an unzureichendem Selbstvertrauen gelitten hast", ging er auf Atlans Feststellung ein. „Aber ich frage mich, ob dein Optimismus in diesem Fall nicht zu weit geht."
    Atlan wurde ernst.
    „Baiwoff ist mißtrauisch, daran besteht kein Zweifel", versicherte er. „Genauso mißtrauisch wie du übrigens. Aber sein Mißtrauen ist eingeplant. Es ist ihm einfach unmöglich, einen Vorschlag von uns anzunehmen, ohne im Hintergrund einen Trick zu wittern. Wir wußten das, bevor wir anfingen."
    „Schon recht. Du bist trotzdem sicher, daß er den Braten nicht riecht?"
    „Oh, er riecht eine ganze Menge."
    „Und?"
    „Er kann mir keine schlechte Absicht nachweisen. Er verläßt sich auf seinen Computer. Alles, was über uns bekannt ist, ist in der Maschine gespeichert. Verhaltensmuster, Denkweise, Sprache, Aussehen - ein ganzes Lexikon der Milchstraßen-Intelligenzen. Baiwoff nimmt also das Band, auf dem er unsere Unterhaltung aufgezeichnet hat, und füttert den Computer. Nicht nur den akustischen Wortlaut, sondern auch mein Bild. Jede einzelne Bewegung meiner Gesichtsmuskeln ist aufgezeichnet worden. Der Computer wertet das Band aus. Aus meinem Gesicht wird er wenig ablesen können, weil ich mir eine Dosis Dirigin applizierte, bevor ich ging..."
    „Bringt ihn nicht gerade die Abwesenheit jeglichen Mienenspiels auf falsche Ideen?"
    „Nicht bei mir. Ich benutze Dirigin in letzter Zeit fast ununterbrochen. Baiwoffs Computer kennt mich als den Mann ohne Mienenspiel."
    Perry Rhodan musterte ihn mit anerkennendem Blick.
    „Mein Gesicht hat mich also nicht verraten", fuhr Atlan fort. „Und die Argumente, die ich Baiwoff vorlegte, sind reinsten Wassers. Ich warf ihm sogar noch einen Extrabrocken hin und machte ihm klar, daß du selbst nicht erschienen wärest, weil ein terranisches Staatsoberhaupt sich nicht öffentlich durch halbschräge Vorschläge wie diesen kompromittiert. Das muß ihm auf jeden Fall verdächtig vorgekommen sein, aber wenn er seinen Computer befragt, dann kann ihm der nichts anderes sagen, als daß es auf der Erde wirklich so zugeht."
    Perry Rhodan lächelte spöttisch.
    „Gott segne Arkon, wo man von solchen Praktiken niemals etwas gehört hat."
    „Richtig", erwiderte Atlan voller Ernst. „Gott segne Arkon und zum Teufel mit dem Rest deiner zynischen Bemerkung."
    Rhodan lachte und sah auf die Uhr, die er neben einer Reihe anderer Instrumente am linken Unterarm trug.
    „Die Sendung ist auf fünfzehn Uhr Bordzeit angesetzt, sagtest du?"
    „Ungefähr. Baiwoff und Thrumb werden zugegen sein. Sie holen uns hier ab. Der Sender wird rechtzeitig mit Leistung versorgt. Ich habe eine Zehnteleinheit Zeit zum Reden. Ziemlich unverschämt, was sie einem da zumuten. Das sind weniger als fünfzig Sekunden. Wir müssen den Text sorgfältig abfassen, bevor wir das Mikrophon in die Hand nehmen."
    Perry Rhodans Blick flog ein zweites Mal über die reglose Menge.
    „Nicht nur das", antwortete er schließlich. „Hier im Stadion sind ein paar Änderungen am Platze, bevor die Stützpunktingenieure auftauchen."
     
    3.
     
    Gucky schlief, als John Marshalls telepathische Stimme ihm ins Bewußtsein drang. Marshall spürte den Widerstand und wiederholte den Rufcode mehrmals. Gucky kam zu sich und antwortete. Marshall begann prompt zu senden. Er schilderte in knappen Begriffen die Ereignisse der vergangenen zwei Stunden. Die zweite Phase des Plans war angelaufen.
    Gucky öffnete die Augen erst, nachdem Marshall abgeschaltet hatte. Unmittelbar neben ihm lag Melbar Kasom, auf dem harten Boden ausgestreckt, den Kopf in die rechte Armbeuge gebettet. Links neben Gucky saß Goratschin, der Zünder-Mutant mit den beiden Köpfen. Iwanowitsch, der Jüngere, schien zu schlafen. Iwan war jedoch hellwach und musterte Gucky neugierig.
    „Was gibt's, Kleiner?"
    Die Inanspruchnahme des gemeinsamen Stimmechanismus weckte auch Iwanowitsch. Die Lider öffneten sich mit einem Ruck. Iwanowitsch war von einer Zehntelsekunde zur andern hellwach.
    „Nicht mal ausruhen kann man sich hier", brummte er ärgerlich.
    „Das ist der Nachteil, wenn man Kinder mit sich herumschleppen muß", konterte Iwan. „Ständig müde, immer wollen sie schlafen!"
    „Kinder!" protestierte Iwanowitsch. „Ich bin genauso alt wie du!"
    „Das behauptest du seit dreihundertfünfzig Jahren, und bis auf den heutigen Tag hat es dir noch niemand geglaubt."
    Der Lärm weckte
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