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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer
Autoren: Unbekannt
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Verbindung mit dem Oberkommando der Posbis aufgenommen und darum gebeten, Trupps mit Spezialspürgeräten auf sämtliche planetaren Transmitter anzusetzen. Die Posbis reagierten prompt. Inzwischen wurden elf Transmitter aufgespürt und vernichtet."
    Der Mausbiber pfiff schrill - bei ihm stets das Zeichen von Erregung positiver und auch negativer Art.
    „Alle Achtung, Lun! Anscheinend habe sogar ich dich bisher unterschätzt."
    „Wieso ‚sogar ich‘?" warf Omar Hawk ein.
    Der Mausbiber kratzte sich intensiv hinter dem Ohr.
    „Weil Perry Rhodan und Atlan Luns Umsicht bisher ebenfalls nicht richtig einschätzten. Vor allem der Arkonide vermied es stets, ihn für Sonderaufträge vorzusehen - bis auf die erste Friedensmission bei den Maahks, wo er seine verschrobenen und undisziplinierten Haudegen nicht verwenden konnte, ohne eine Katastrophe zu riskieren."
    „Nun ... „, bemerkte der Oxtorner trocken, „... dann liegt es zumindest bei Atlan nicht an einer Fehleinschätzung, sondern daran, daß er wider besseres Wissen seine Lieblinge in den Vordergrund spielt."
    Baar Lun winkte ärgerlich ab.
    „Ich würde das nicht dramatisieren, Omar! Natürlich zeugt dieses Verhalten ganz allgemein von einer Charakterschwäche, aber solange sie sich nicht zum Schaden des Imperiums auswirkt, braucht niemand einzugreifen."
    Er lächelte wieder.
    „Im übrigen sind auch wir alle nicht frei von derartigen Schwächen. Wenn man jeden Menschen mit dem Idealbild vergleichen würde, das die Psychologen aufgestellt haben, so würde, schätze ich, kaum mehr als einer von zehn Millionen diesem Vergleich standhalten. Wozu sich also aufregen!"
    Omar Hawk lächelte ebenfalls, aber es war ein kaltes Lächeln.
    „Ganz meine Meinung", sagte er in schleppendem Tonfall, „nicht aufregen - aber wachsam bleiben!"
    Damit wurde das Thema vorläufig abgeschlossen. Die Fahrt ging weiter, während der Modul alle paar Sekunden einen neuen Transmitter als vernichtet meldete.
    Wenn dem Meister der Insel kein glücklicher Zufall half, so würde er bald keinen einzigen funktionsfähigen Transmitter mehr auf Tamanium besitzen.
     
    *
     
    Trinar Molat befand sich in einer Sackgasse.
    Die vier Transmitter hinter ihm waren zerstört, und der fünfte vor ihm explodierte gerade in dem Augenblick, in dem er in die Bremsschnecke des Verteilerbahnhofs einfuhr.
    Die Explosion verschüttete einen großen Teil aller Tunnelabzweigungen. Ein Deckenstück von mehreren Tonnen Gewicht krachte auf das Heck der Antigravkapsel und verformte es zu einem nutzlosen Klumpen Metallplastik.
    Der MdI wartete in der unbeschädigten Kabine, bis der Staub zu Boden gesunken war und sich der Qualm durch Luftschächte und Felsspalten verzogen hatte.
    Danach stieg er aus seinem nutzlos gewordenen Fahrzeug.
    Der Bahnhof bot ein Bild der Verwüstung. Überall lagen Träger umher, zu seltsamen Figuren verbogen, als beständen sie nur aus dünnem Stahlblech. Trümmer bedeckten die Führungsschienen, ein gezackter Riß in der fünf Meter starken Metallplastikwand zur Linken bot Einblick in das, was einmal eine Transmitterhalle gewesen war. Jetzt sah Molat nichts als brodelnde Glut, die in regelmäßigen Intervallen ihre Ausläufer in die Bahnhofshalle schickte.
    Von überallher kam ein unheilverkündendes Knistern, Knacken und Prasseln. Möglicherweise brach das Gewölbe bald völlig ein.
    Der Meister der Insel lachte hysterisch.
    Die Schallwellen genügten, um einige lose Bruchstücke an der Decke zu lösen und Staubfahnen aus Löchern und Ritzen rieseln zu lassen.
    Trinar Molat beruhigte sich sehr schnell wieder. Er hielt seine Lage für ungünstig, aber noch lange nicht für hoffnungslos. Die Terraner konnten längst nicht alle Transmitter auf Tamanium gefunden und zerstört haben. Und ihm würde schon ein einziger genügen ...
    Er schritt bedächtig über die Trümmer. Unter seinen Stiefeln knirschte es. Ein dampfendes Rinnsal flüssigen Metalls fauchte aus dem Riß in der Wand zur Transmitterhalle. Irgendwo gluckerte Wasser.
    Aber Molat ging unbeirrt weiter.
    Er mußte herausfinden, in welchem der unzähligen Bahnhöfe er sich befand. Erst sobald er das wußte, konnte er seine nächsten Maßnahmen planen. Einst hatten die Wände Kodebezeichnungen getragen, jetzt waren sie verrußt, von Rissen durchzogen oder gänzlich zusammengebrochen.
    Langsam schritt der MdI den gewundenen Stollen der Bremsschnecke empor. Je weiter er kam, desto geringer wurde das Ausmaß der Verwüstung.
    Und
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