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0277 - Der Tod hat viele Gesichter

0277 - Der Tod hat viele Gesichter

Titel: 0277 - Der Tod hat viele Gesichter
Autoren: Der Tod hat viele Gesichter
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hustend ins Freie. Wir ließen sie kommen. Dann trat Mr. High aus der Deckung. Wir beide stellten uns vorsichtshalber mit schussbereiten Gewehren an seine Seite.
    »Waffen wegwerfen!«, befahl Mr. High. Seine Stimme hallte laut und deutlich über den Hof. »Einzeln auf den Ausgang zukommen.«
    Sie hatten genug. Die Kameraden, die sich um uns sammelten, nahmen ihnen die letzten noch versteckten Waffen, Schlagringe, Messer und zwei kleine Derringer ab, dann bekam jeder ein paar Armbänder verpasst. Wir zählten insgesamt achtzehn Mann. Einige davon waren verwundet und jammerten nach einem Arzt.
    »Ist noch jemand im Haus?«, fragte Mr. High einen dunkelhäutigen, schmalen Südländer, der anscheinend der Anführer der Gruppe war.
    »Ja - ein paar Verwundete«, antwortete dieser.
    »Wie viel wart ihr?«
    »Dreißig. Außerdem der Boss, sein Adjutant und Pete.«
    »Wo sind die?«
    »Wo sollen sie schon sein? Diese Hunde sind noch rechtzeitig abgehauen. Uns haben sie in der Tinte sitzen lassen, und als es losging, haben sie das Weite gesucht.«
    Phil und ich, wir stürzten bereits mit drei anderen Kollegen auf das Haus zu, ohne die Fortsetzung des Verhörs abzuwarten.
    Das Erdgeschoss war leer. Im Kamin brannte noch ein Feuer. Eine rasche, aber gründliche Durchsuchung des Erdgeschosses ergab, dass sich niemand dort aufhielt. Im Obergeschoss sah es aber furchtbar aus.
    Die provisorischen Schanzen und Schießscharten an den Fenstern waren von unseren Granaten zerfetzt worden, sodass die Gasgranaten ungehindert eindringen konnten. Auf dem Fußboden, in den die Splitter auch noch Löcher gerissen hatten, lagen die Verwundeten. Wir konnten hier nicht helfen, dazu mussten unsere Ärzte her. Außerdem lagen noch so schwere Tränengasschwaden auf dem Boden, dass wir uns schleunigst wieder zurückzogen.
    Als wir den ersten Hustenanfall überstanden hatten, riefen wir nach den Ärzten. Die waren bereits unterwegs und hatten sich ein paar Helfer mitgebracht. Natürlich würden sie dafür sorgen, dass den verletzten Gangstern jede notwendige Hilfe zuteil wurde.
    »Wo ist Blackman?«, fragte Phil. »Im Hause ist er nicht mehr. Und das Geld ist auch weg. Und wer ist der geheimnisvolle Adjutant?«
    »Komm, das müssen wir feststellen.« Ich ging wieder ins Haus zurück.
    Wir untersuchten das Erdgeschoss noch einmal genauer. Ein Hinterausgang war nicht vorhanden. Die Fenster waren alle geschlossen, außerdem war es bei unserer dichten Abriegelung völlig ausgeschlossen, dass jemand durch ein Fenster hätte entkommen können.
    »Jerry, komm mal her!«, rief Phil aus der Küche.
    »Hast du was gefunden?«
    »Ich glaube, hier gibt es noch einen Keller.«
    In der Küche bestand der Fußboden aus Holz. Wie wir feststellten, konnte man einen Teil des Fußbodens hochheben und damit eine steile Kellertreppe freilegen. Phil war der hohle Klang der Schritte auf diesem Teil des Bodens aufgefallen.
    »Pass auf, Phil. Wir öffnen die Klappe von beiden Seiten und werfen erst etwas in den Keller, bevor wir hinuntersteigen. Es könnte jemand unten verborgen sein«, flüsterte ich.
    »Mach erstmal das Licht aus«, raunte er zurück.
    Wir hoben, gut gedeckt, die Klappe zur Stiege hoch und warfen einen leeren Blechtopf hinunter.
    Der-Topf stolperte die hölzerne Treppe hinunter und schlug klirrend auf Stein auf. Dann lauschten wir - kein Ton, kein Atmen, kein anderes Geräusch.
    Schließlich leuchtete ich mit der Taschenlampe in die Öffnung hinein. Die Stiege führte in einen kleinen gemauerten Keller, den wir von hier aus nur zum Teil einsehen konnten.
    »Komm, es hilft ja nichts, wir müssen unten nachschauen«, sagte ich schließlich und ließ mich hinuntergleiten. Nach vierzehn Stufen stand ich auf dem mit Steinplatten ausgelegten Boden des Kellers. Es war ein Keller wie jeder andere auch.
    »Hier ist ein Regal verschoben worden«, meinte Phil und deutete auf eine Ecke.
    »Sei vorsichtig!«, mahnte ich. Aber Phil hatte das Regal schon ohne viel Mühe von der Wand abgerückt. Dahinter gähnte eine schwarze Öffnung. Wir beratschlagten kurz, entschieden uns dann aber doch dafür, erst Mr. High zu verständigen.
    Wir fanden den Chef vor der Haustür mit den Verhören beschäftigt. Als er uns auftauchen sah, blickte er uns erwartungsvoll entgegen.
    »Habt ihr sie gefunden?«
    »Nein, aber den Anfang eines unterirdischen Ganges, wie es scheint. Wir wollten nicht allein weiterforschen, weil die Kerle vielleicht noch unten stecken.«
    »Wissen wir
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