Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0264 - Die Invasion der Toten

Titel: 0264 - Die Invasion der Toten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Joakin unterschieden sich äußerlich von einem Menschen. Auch organisch gab es nur winzige Unterschiede, darunter vordringlich die sogenannte Paradrüse, die beim Menschen zwar noch nachweisbar, jedoch stark verkümmert war.
    Joakin verließ den Schaltraum durch schwere Panzertüren. Sie glitten hinter ihm zusammen. Die Individualschlösser sperrten.
    Ein Robotgehirn gab ständig Meßergebnisse über die planetenumspannende Nachrichtenverbindung durch. Die Aufgabe der achtzehn Tefroder bestand lediglich darin, die Funktionen der Automatik zu überwachen und notfalls Reparaturen vorzunehmen.
    Sonderbefehle, die außerhalb der Robot-Programmierung lagen, konnten nur dann angeordnet werden, wenn die unbekannte Hauptzentrale eine Sperrschaltung löste. Erst danach war Geschwaderkommandant Joakin in der Lage, Anweisungen nach seinem Dafürhalten oder nach übermittelten Richtlinien in die Programmierungsautomatik zu tippen.
    Niemand sprach in dem großen Raum. Das grelle Licht der Bildschirme durchdrang die Finsternis und zeichnete verzerrte Schattenbilder an die Wände. Sie bestanden aus einer hochveredelten Stahllegierung, die unter dem Leuchten der Bildschirme und Meßgeräte zartblau schimmerte.
    Distanz bleibt konstant. Programmschaltung läuft mit letzter Stufe nach Memoauswertung", plärrte es aus den Lautsprechern der Übermittlungsanlage.
    Joakin hörte die Meldung durch sein Armbandgerät. Er beschleunigte seine Schritte und betrat den stationären Kontrollroboter der Memostation so überhastet, daß die Maschine das violette Warnlicht zeigte.
    Joakin fluchte wütend und zerrte die Identifizierungsmarke aus dem Halsausschnitt seiner engen Uniformkombination hervor.
    Er schob sie in den Kontrollschlitz wartete das Bestätigungszeichen ab und ließ die Messung seiner Gehirnfrequenz über sich ergehen. Sie wurde von den Ausstrahlungen des Reizempfängers in vorgeschriebener und karteimäßig festgehaltener Stärke überlagert. Die Maschine war darauf vorbereitet.
    Die Meßhaube zog sich summend zurück. Die tödlichen Hochenergiegitter verloren an Leuchtkraft.
    Eine Sekunde später hatte der Roboter den Weg zur streng abgesicherten Memohalle freigegeben.
    Joakin sprang von der Plattform her unter und eilte auf die aufschwingenden Panzertore zu.
    Die Memohalle war die einzige Verbindungsmöglichkeit zur Zentrale, von der nicht einmal Joakin wußte, wo sie sich befand.
    Er betrat den Saal und schaute zur Decke empor. Der dort angebrachte Großbildschirm arbeitete bereits. Er war von der Kontrollmaschine sofort nach der Überprüfung eingeschaltet worden.
    „Sprechen Sie, ich höre", drang eine unpersönliche Stimme aus unsichtbaren Lautsprechern.
    „Geschwaderkommandant Joakin, Modell 124, Seriennummer 3. Verläßlichkeitsquote bekannt. Bitte bestätigen."
    „Kontrolliert. Sie werden umgepolt. Schaltung läuft vier Sekunden. Geduld."
    Es dauerte viereinhalb Sekunden bis sich die eigentliche Zentrale meldete. Joakin wußte, daß er mit einer Maschine sprach; allerdings mit einer von gigantischen Abmessungen und allerhöchsten Leistungsstufen.
    Die mechanische Stimme klang nicht ganz so unpersönlich wie die des untergeordneten Vorkontroll-Automaten.
    „Sie melden Dringlichkeitsstufe eins an. Ihre Wünsche?"
    Joakin atmete auf. In der Hauptzentrale schienen bereits Recherchen angelaufen zu sein, sonst hätte das Gehirn nicht sofort nach seinen Wünschen gefragt.
    „Die hiesige Automatik erweist sich der Sachlage nicht mehr gewachsen. Der Gegner besitzt überragende Fähigkeiten. Eine Zusatzprogrammierung ist im Interesse der Generalbefehle dringend erforderlich."
    „Läuft die Memoerfassung mit letzter Stufe?"
    „Mit Notleistung. Anpassungsquote ist mit höchstmöglicher Vollendung erreicht worden."
    „Und trotzdem kein Erfolg?"
    „Ein krasser Mißerfolg. Ich beantrage Sondervollmachten und die Aufhebung der Sperrschaltung."
    Das Gehirn schwieg zwei Sekunden lang. Diese Zeitspanne genügte ihm, alle Meßdaten von der planetarischen Sammelstation anzufordern sie auszuwerten und Joakins Verlangen damit zu vergleichen.
    Schließlich ertönte wieder die mechanische Stimme. Joakin stand vor der großen Memobox im Mittelpunkt des Raumes. Der Taster besaß zwei Funktionen. Er nahm nicht nur Joakins akustische Verlautbarungen auf, sondern auch die überdimensionalen Bewußtseinsimpulse seines Gehirns. Joakin wäre unter keinen Umständen in der Lage gewesen, der Hauptzentrale fingierte Nachrichten durchzugeben.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher